steiles Kar bis 35°, steilste Stelle 40°, Pickel und Steigeisen notwendig
Ausgangspunkt:
Gasthof Köllenberg (900m)
Anfahrt:
Man fährt von der Inntal-Autobahn die Ausfahrt Oberaudorf raus und nun Richtung Ebbs. In Ebbs nimmt man bei der Kirche eine
Seitenstraße nach links (Osten) und folgt dieser über Gasteig und Oberbuchberg bis zum Gasthof Köllenberg. Nun falls
möglich hier parken oder noch 200m weiter bei einem kleinen Skilift.
Stützpunkt:
-
Skitour:
Am Skilift entlang kurz hoch und gleich links auf einen Forstweg. Alternativ vom Gasthof Köllenberg über eine Wiese direkt
auf diesen Forstweg. Diesen nun in westlicher Richtung verfolgen. In zwei Kehren oder mit Abkürzern durch den Wald gelangt
man schließlich direkt unter das Steilkar des Eggersgrinn, welches man durch den Wald auch immer wieder erspähen kann.
Man hält nun direkt auf den unteren Abschluß des Kars zu, eine steile Felsstufe. Diese wird ganz links umgangen, das
Gelände ist hier schon mal richtig steil. Bei schlechten Bedingungen werden hier die Skier getragen.
Oberhalb hat man das ganze Kar vor sich, in durchgehender Steilheit (30-35°) geht es kontinuierlich in einem immer
enger werdenden Schlauch nach oben. Im mittleren Teil bietet ein kurzes ebenes Stück eine Verschnaufpause. Danach
wird es wieder steiler, bis man schließlich zu einer weiteren Felsstufe gelangt. Hier muss man meist für ca. 50 Höhenmeter die
Skier abschnallen und zu Fuß weitersteigen. Danach wird es deutlich flacher und man erreicht bald darauf eine Scharte. In der
Südseite über eine Art Hochplateau im Auf und Ab nach links (Osten) zur Pyramidenspitze.
Abfahrt entlang des Aufstiegs. Bei sehr guten Bedingungen kann über die obere Steilstufe abgefahren werden.
Einstieg zum Eggersgrinn, an der ersten Felsstufe links vorbei.
Oben sieht man die zweite Felsstufe, die man links durch die Rinne umträgt.
Charakter:
Traumhafte Skitour durch einen Felsschlauch. Sehr gute Bedingungen erforderlich, wie sie eher im Frühjahr anzutreffen sind. Problem ist
somit der richtige Zeitpunkt. Zu spät im Jahr ist der untere Teil schon ausgeapert. Hangrichtung vorwiegend Nord, trotz der vermeintlich
geschützten Lage zwischen Felsen, ist das Kar windanfällig. Für die obere Steilstufe sind meist Steigeisen zu empfehlen.
Karte:
Alpenvereinskarte Nr. 8 "Kaisergebirge", 1:25000
Titel: Die Beste weit und breit Bergspezln: Andreas
Jedesmal wenn man auf der Inntal-Autobahn Richtung Kufstein fährt, schaut man quasi direkt auf dieses steile Kar, welches den Nordabbruch des gar
nicht so "Zahmen" Kaisers durchschneidet. Das da eine Skitour hochgeht, wußte ich schon länger, aber bisher haben es die Umstände immer
irgendwie verhindert. Es braucht halt doch sichere Bedingungen und es wäre auch schön, wenn man vom Parkplatz weg mit Skiern loslegen könnte.
Nun war es also soweit. Der Auftakt über einen Forstweg ist noch gemächlich. So bald man unter dem Kar steht, geht es aber los und bis zum Ausstieg
bleibt es die meiste Zeit so steil, wie gleich am Anfang. Der erste Aufschwung wird noch von links her überlistet. Wohl dem, der fleißig
Spitzkehren geübt hat. Nach der Stufe ist das Kar noch recht breit. Das ändert sich. Zwischen den Felswänden zieht der Schlauch gerade
nach oben. Wir erwischten eine bockhart gefrorene Unterlage. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen. Trotz der vermeintlich geschützten Lage, pfeifte
der Föhnsturm durch das Kar und machte den Aufstieg zu einer windigen Angelegenheit.
Im Mittelteil wartet ein ebener Brotzeitplatz, danach wirds immer steiler. An einer Engstelle muss man schließlich die Skier abschnallen und ein
paar Meter zu Fuß überwinden. Danach steigt man in eine Scharte aus, hat den "richtigen" Kaiser vor sich und kann die letzten Meter im Genußgelände
zur Pyramidenspitze hinter sich bringen.
Bei uns konnte man in der Steilstelle ab ca. der Hälfte mit Skiern abfahren, es hatte so um die 40°, der Schnee war nicht weicher geworden. Da
wurde mir schon ein wenig mulmig, Steilwandfahren wäre definitiv nix für mich. Bei erstklassigen Bedingungen ist auch die ganze Steilstufe fahrbar,
wie uns erzählt wurde.
Der Rest, ein Fest! Traumhafte Abfahrt direkt auf München zu. Das
Fazit also, in dieser unmittelbaren Nähe zu München wird man keine bessere Skitour finden. Anfängertauglich ist das alles aber nicht, die Tour
muss man sich schon verdienen.
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