ab Falzthurnalm nur steile Kare, Querung Brunntal sehr steil (Stellen 40°)
Ausgangspunkt:
Parkplatz Falzthurntal (ca. 970m)
Anfahrt:
Von Mauach am Achensee Richtung Pertisau. Nun Richtung Falzthurntal. Westlich hinter dem Ort ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz
(Langlaufzentrum).
Stützpunkt:
-
Skitour:
Je nach Jahreszeit kommt man schon mit dem Fahrrad bis zur Falzthurnalm (1089m) oder man schiebt mit den Skiern entlang der Langlaufstrecke
(3.5km).
Quasi in der Dorfmitte der Falzthurnalm folgt man links hoch den Sommerweg zur Dristlalm. Nach der steilen Passage im Wald gelangt man bald in ein Kar welches
man bis zur Dristlalm (1645m) verfolgt. Von der Alm geht es eher linkshaltend einen kurzen Hang hoch, um dann südlich des Dristlköpfl zu
queren. Bei schlechten Bedingungen im folgenden Brunntal bildet das Dristlköpfl ein würdiges Ausweichziel.
Ansonsten rutscht man entlang eines Gratrückens südlich zu einer Scharte ab und quert nun einen sehr steilen Hang, um in das Brunntal zu
gelangen. Es handelt sich hierbei um ein im oberen Teil sehr steiles Kar (35°-40°). Die Rappenspitze hat man jenseits des Kars bereits
gesichtet. Man quert also nun für eine Skitour sehr ausgesetzt das gesamte Brunntal, um dann nicht weniger steil in den nordseitigen Kessel unter
der Rappenspitze aufzusteigen (Nauderer Karl). Links vom Gipfel sieht man einen engen Schlauch, der sich vor allem für die Abfahrt eignet.
Für den Aufstieg ist es einfacher, gleich am Anfang des Nauderer Karls in einem Rechtsbogen über einen Grat von Nordwesten her auf die
Rappenspitze zu steigen. Dies ist bis zum Gipfel mit Skiern möglich.
Für die Abfahrt steigt man kurz nach Süden hinab, um über eine kurze versicherte Passage in die Scharte südlich des Gipfels zu
gelangen. Über die bereits im Aufstieg gesichtete steile Rinne geht es hinab in das Nauderer Karl und dann den schon vom Aufstieg her
bekannten Weg wieder zurück. Wobei man nicht direkt zur Falzthurnalm zurück muss, sondern das letzte Kar direkt ins Tal abfahren kann.
Entlang der Loipe geht es immer bergab zurück zum Parkplatz.
Erstes Kar von der Falzthurnalm zur Dristlalm
Kurz vor der Dristlalm, links gehts weiter
Kurz vor der Abfahrt in die Scharte zum Brunntal
Scharte nach dem Dristlköpfl. Rechts folgt die Querung ins Brunntal
Querung nach der Scharte
Gipfeletappe mit Abfahrtskar
Kleine Klettersteigpassage zur Scharte auf der Südseite
Charakter:
Es braucht optimale Bedingungen für diese Tour. Man bewegt sich nur in steilen Karen, die alle hoch lawinengefährdet sind. Die Ausrichtung ist
überwiegend Nord. Optimalerweise hat sich in den Karen noch Pulver gehalten, was dank der schattigen Lage auch lange der Fall sein sollte. Die
Querung des Brunntal ist für eine Skitour schon sehr ausgesetzt und steil, bei Firn oder gar Vereisung wird das schnell grenzwertig, dann besser
verzichten und sich mit dem Dristlköpfl begnügen.
Die "richtigen" Bedingungen sind wohl am ehesten im März anzutreffen. Bei perfekten Verhältnissen, und die sollte man auch abwarten können, ist
das sicher die Traumtour im Karwendel. Perfekt bedeutet, Schnee bis ins Tal, Pulverschnee in den Steilkaren, Lawinenwarnstufe 1, Schönwetterperiode,
kalte Nächte.
Karte:
Alpenvereinskarte Nr. 5/3 "Karwendelgebirge, Östliches Blatt", 1:25000
Wir machten den Übergang vom Stanser Joch zum Ochsenkopf und bei der Gelegenheit fielen mir ein paar schöne Skispuren in einem eher abgelegenen
Teil des Karwendels auf. In dem Winkel musste es also was geben. Tja, irgendwann war der Berg und die Skitour lokalisiert, die Rappenspitze. Laut
der spärlichen Berichte im Internet ein wahres Juwel an Skitour. Ein Geheimtipp ist die Tour allerdings nicht wirklich, bei guten Bedingungen
verirren sich schon ein paar Leute in die Steilkare rund um den Berg.
Los geht es mit einem Schieber zur Falzthurnalm, das ist der gemütliche Teil, landschaftlich auch schon nicht schlecht. Das Sonnjoch erhebt sich
wie ein Himalaya-Riese aus dem Talschluß. Bei der Alm geht es los, der weitere Weg ist nur noch steil. Zwischen steilen Felswänden steigt man bis
zur Dristlalm hoch. Bis hierhin ist die Tour noch relativ gemütlich, danach beginnt das alpine Abenteuer. Hinter dem Dristlköpfl rutscht man zu
einer Scharte ab und quert unterhalb von Felsen in das einsame und schattige Brunntal. Erst jetzt kommt auch die Rappenspitze in Sicht. Spätestens
wenn man das Kar zur Linken des Gipfels sichtet, weiß man, dass man an diesem Tag nichts falsch gemacht hat. Die Abfahrt kann nur gut werden.
Vorher quert man am oberen Ende das ganze Brunntal. Bei hartem Untergrund möchte ich hier nicht auf der Kante stehen und in die Flanke unter mir
blicken, da geht es steil bergab. Vom Kessel unter der Rappenspitze steigen wir über den Kamm von rechts her auf den Gipfel. Obwohl das eher ein
Felsgipfel ist, kommt man mit Skiern bis zum höchsten Punkt und wundert sich über die Skispuren, die in alle möglichen und unmöglichen Richtungen
abgehen.
Die Aussicht wird kurz gewürdigt, die Abfahrt lockt. Ein kurzer Klettersteig führt in eine Scharte, von der das anvisierte Abfahrtskar startet und
los geht der Pulverrausch. Vom Gipfel bis zum Tal, wir hatten wahrlich allerbeste Bedingungen erwischt. Im Brunntal nehme ich dazu gerne einen
Gegenanstieg in Kauf und fahre bis weit unter die Scharte ab.
Wenn die Bedingungen passen, kann man die Tour nur empfehlen, besser geht es nicht.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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