Kalk, mehr Wand- als Kaminkletterei, meist fester Fels
Ausrichtung:
Süd
Abstieg:
Einfacher Abstieg vom Hauptgipfel
Besonderheit:
Der Weg vom Kaminausstieg bis zum Gipfel sollte nicht unterschätzt werden
Ausgangspunkt:
Parkplatz Dolomitenhütte (1620m)
Anfahrt:
Vom östlichen Ortsende von Lienz (Ortsteil Tristach) führt eine steile Bergstraße über den Kreithof zum Parkplatz unmittelbar unter
der Dolomitenhütte. Ab Kreithof ist die Straße mautpflichtig.
Nordwand Laserzwand. Rechts die Scharte mit dem "Hohen Törl" unter der Westkante.
Südseite.
Südseite mit Routenverlauf.
Abstieg.
Charakter:
Sehr beliebter Klassiker. Route wurde saniert. Der Fels ist meist fest. Obwohl man
sich in einem Kamin bewegt, handelt es sich mehr um Wand-, als um Kaminkletterei.
Schneller Abstieg vom Gipfel.
Nach der Scharte leiten Bohrhaken direkt über eine Platte hinweg zum Westgrat,
dies ist die Schlüsselstelle, die man aber wohl leichter nördlich der Kante umgehen
kann (Haken?).
Schon ein schöner Berg, diese Laserzwand, von allen Seiten. Beim Zustieg über den "Rudl-Eller-Steig" hat man dabei erst die Nordwand im Auge. Die
hätte mit einer Pause-Extrem-Tour und der "Egger-Mayr" auch zwei Routen zu bieten, die man ohne zu zögern in seine Wunschliste mit aufnimmt. Kurz
unterhalb besagter Wand wird auch der Rudl-Eller-Steig etwas anspruchsvoller. Es gibt ein paar versicherte Passagen, bevor man am Hohen Törl, eine
Scharte unterhalb der Westkante der Laserzwand, auf die andere Seite in den Kessel mit der Karlsbaderhütte wechselt. Man könnte gleich wieder sein
Buch mit der Wunschliste öffnen, die Hütte ist eingekreist von Kletterbergen, steht aber dadurch auch in einer ziemlichen Mondlandschaft.
Auf dem Rudl-Eller-Steig geht es etwas bergab und man erkennt sofort den Kamin, durch den die Wunschroute für diesen Tag führt. Der direkte Weg
dorthin ist versperrt, aber die Natur hat eine Umleitung in Form einer Rampe nach links und einem Quergang auf einem Band nach rechts gelegt. Am
Anfang ist der Kamin eher eine Schlucht und man hat es an sich mit Wandkletterei zu tun. Aber keine Sorge, ein bisschen stemmen und spreizen darf man auch. Die schönste Seillänge ist dabei die letzte, bevor man in die Scharte aussteigt.
Nun kommts, Alleingänger und Erstbegeher Rudl Eller sprach von "außerordentlichen Schwierigkeiten". Da hat er meine Zustimmung. Die glatte Passage
nach der Scharte wurde in den uns bekannten Topos lapidar als 4+ abgetan. Aber das reicht nicht. Ich war ganz schön am kämpfen. Es hat zwei
Bohrhaken, das entschärft die Sache etwas, das ist aber auch alles. Ansonsten könnte man ohne die ganze Klettergeschichte im Kopf auch mal über eine 6- für die Stelle nachdenken. Ich bin kulant und werfe eine 5+ aus. Nebenbei denke ich, die 4+ verläuft links der Scharte etwas unterhalb. Ob es da Haken hat, kann ich aber nicht sagen.
Unser Topo verschwieg auch den doch noch sehr weiten Weg von der Scharte bis zum Gipfel. Da hat man schon noch ein paar (schöne) Klettermeter vor sich, bevor man auf dem erstaunlich geräumigen Gipfel rauskommt. In Richtung des markanten "Roten Turms" wird ein noch etwas höherer Zacken von einem
Gipfelkreuz geziert, die "Schöffenspitze". Kann man ohne Probleme mitnehmen. Der Abstieg zur Karlsbaderhütte ist erstaunlich leicht, hätte man so gar nicht erwartet. Dort angekommen, bei Kaffee und Kuchen fällt es nicht schwer, nochmal seine Kletter-Wunschliste zu erweitern.
Wir stiegen den Hüttenweg ab und die eh schon schroffe Gestalt der Laserzwand erscheint dabei immer abenteuerlicher. Zudem kann man den Kamin nochmal in allen Einzelheiten studieren.
Name: Helmut
Datum: Friday 2020-09-11 00:33:05 Betreff: Ich schließe mich an
Nachricht: Lieber Stephan,
mit einem Freund habe ich gestern (9.9.2020)den Alpenrautekamin durchstiegen und habe deine Tourenbeschreibung nachträglich als Seelenbalsam gelesen. Z.B. habe ich als bald 70-Jähriger die Schlüsselstelle unter Einhängung einer Bandschlinge im ersten Bohrhaken überwunden, und so was mache ich normalerweise nicht beim Klettern bis V-. Deine Bewertung mit V+ hat mich getröstet :-)
Aber auch deine übrige Beschreibung samt Fotos haben mir gut gefallen. Danke
p.s.
Mein Respekt vor Rudl Eller &Co (also den vor über 100 Jahren Kletternden) ist wieder einmal gestiegen...
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