zum Biwak ab Kehre 3, ca. 700Hm, zum Gipfel des Hochferner ca. 900Hm
Zeit:
zum Biwak 2h, Eiswände 4-6h
Gefahren:
Griesferner: Spalten, Hochferner: Eisschlag
Hangrichtung:
Norden
Besonderheit:
Beim Abstieg über den Weißkarferner kommt man nicht mehr am Biwak vorbei.
Ausgangspunkt:
Pfitscher-Joch-Straße, Kehre 3 (1737m) oder Kehre 5 (2054 m)
Anfahrt von München:
Über Brenner nach Sterzing, von dort ins Pfitscher-Tal bis nach Stein. Weiter die nun nicht
mehr befestigte Pfitscher-Joch-Straße bis zum Parkplatz zur Hochfeilerhütte (Kehre 3) oder noch höher bis zur Kehre 5.
Kehre 3 hat den entscheidenden Vorteil, dass man beim Abstieg über den Weißkarferner (Hochfeiler-Normalweg) wieder direkt
an der Kehre 3 rauskommt und nicht erst wieder hoch zur 5. Kehre muss, um das Auto zu holen.
Stützpunkt:
Günther-Messner-Biwak (2429m)
Kleine Biwakschachtel für 9 Personen. Schnellster Zugang von Kehre 5 der Pfitscher-Joch-Straße, dann 1h. Nachteil, man kommt
beim üblichen Abstieg über den Weißkarferner nicht mehr direkt am Biwak vorbei. Deswegen besser bei Kehre 3 parken, Zustieg
zur Schachtel dann 2h.
Das Biwak findet sich auf einen Moränenkamm unterhalb der Gletscherzunge des Hochferners.
Route: Griesferner, 45°
Vom Biwak noch weiter nördlich hoch zum Grießferner. Über diesen hoch. Verhältnisse wechseln sehr stark, falls Spalten offen
sind, können kurze Passagen auch wesentlich steiler als 45° sein. Am Ausstieg des Grießferners erreicht man ein großes
Becken unterhalb der Hochfernerspitze. Diese kann über deren NO-Wand erreicht werden (sehr früh in der Sonne). Passen die
Bedingungen für die Schlusswand nicht mehr, so steigt man durch das ganze Becken hoch und erreicht so ohne Schwierigkeiten
den Sattel zwischen Hochferner und Hochfeiler. Hier nun über Normalweg auf einen der Gipfel oder Abstieg über Weißkarferner.
Hochferner, 55°
Vom Biwak ist man in 10min am Einstieg. Der findet sich je nach Verhältnissen eher links und wird meist steil und blank sein.
Nach den ersten ca. 300-400Hm erreicht man ein erstes Flachstück. Hier hat man die Wahl, die Vanis-Variante führt links direkt
zum Gipfel, ist aber nur bei viel Schnee machbar. Wer es steil mag, geht direkt durch den Eisbruch. Die klassische Variante
führt ganz rechts zwischen Gletscher und Fels in einer Rinne nach oben.
Bei der klassischen Variante erreicht man nach dem Eisbruch ein kleineres Becken unterhalb des Firngrates zwischen Weißspitze
und Hochfernerspitze. Man wendet sich nach links, durchquert das flache Becken und steigt den letzten steileren Schlußhang
(45°, 150Hm) direkt zum Gipfel hoch.
Die Route über den Hochferner ist in den unteren zwei Dritteln eisschlaggefährdet.
Abstieg:
Vom Hochfernergipfel wendet man sich in Richtung Hochfeiler und quert südlich unterhalb des Grates in dessen Richtung. Nach
bester Möglichkeit versucht man dann über die kurze steile Südflanke (meist felsdurchsetzt) zum Weißkarferner abzusteigen.
Über diesen geht es dann südlich hinab, zuletzt links haltend bis man den Talboden und den Sommerweg zur Hochfeilerhütte
erreicht. Über den Sommerweg gelangt man dann (im Frühjahr teils heikle Schneefelder) direkt zum Parkplatz bei Kehre 3. 3h
vom Gipfel.
Titel: Griesferner Stephan unterwegs mit: Thomas, Andreas, Stefan
In 2h sind wir von der Pfitscher-Joch-Straße aus zur Günther-Messner-Biwakschachtel aufgestiegen, wobei wir die meiste
Zeit die Skier auf dem Rücken tragen mussten. Die Schachtel ist eigentlich für
9 Personen ausgelegt. Irgendwie ging das dann aber auch mit 13 Leuten. War halt
kein einziger freier Quadratzentimeter mehr in der Hütte zu finden.
Am nächsten Morgen sind wir
zeitig los und haben uns über den Griesferner, einen Hängegletscher mit
durchschnittlich 45°, 500 Hm hochgearbeitet. Die Spalten waren größtenteils
noch zu. An einer Stelle mussten über 3 m ca. 80° steiles Eis bewältigt werden.
Über einige größere Querspalten gab es noch Schneebrücken.
Insgesamt war dies alles
furchtbar anstrengend, da wir die ganze Zeit auch noch die Skier geschultert
hatten. Unser Ziel war eigentlich die NW-Wand des Hochferners. Jedoch mussten
wir aufgrund Kondition, Zeit und der fortgeschrittenen Tageszeit und des damit
sehr aufgeweichten Schnees aufgeben. Also stiegen wir mit den Skiern über ein
großes Hochplateau zu einem
Sattel zw. Hochfeiler und Hochferner auf 3307 m.
Abfahrt war dann grandios!
Über besten Firn zurück ins Tal. Den letzten Teil mussten wir dann wieder mal
Skier tragen.
Titel: Hochferner Stephan unterwegs mit: Woife
Nun also endlich mal die Dritte im Bunde der großartigen klassischen Eiswände vom Günther-Messner-Biwak aus. Dank einer
sehr erfolgreichen Wintersaison kamen wir konditionsmäßig gestählt ins Pfitscher-Tal. Der Plan, im Auto übernachten und
dann in einem Zug ohne Biwak über den Hochferner zum gleichnamigen Gipfel.
Da waren wir nicht die einzigen. In der Kehre 3 war die Vorstufe zum Flüchtlingslager erreicht, bei der Anzahl der hier
campierenden Aspiranten. Pünktlich um 4 Uhr früh traf dann der Rest ein und wir wußten, wir hatten wie alle anderen offenbar
die richtige Abmarschzeit gewählt.
Von den vielen Leuten bekamen wir dann aber gar nicht soviel mit, es gibt genügend Varianten und Firnwände in der Gegend,
so dass sich die Bergsteiger gut verteilten.
Der Einstieg zum Hochferner war dann erstmal blank, erst nach 200Hm konnten wir die Wadln wieder entspannen und kamen nun
im guten Trittschnee gut voran. Eine Seilschaft vor uns wählte die Vanis-Variante, eine weitere italienische Seilschaft
irrlichterte bald im steilen Eisbruch umher, so dass die Ehre auf uns viel, den zweiten steileren Abschnitt in der klassischen
Führe rechts des Eisbruches neu einzuspuren. Dort wo es eisig war, gingen wir an laufender Sicherung, sonst im Trittfirn nicht
ganz astrein nach dem Lehrbuch am doppelt genommen Halbseil, ohne Zwischensicherung gemeinsam.
Wir erreichten das letzte Firnbecken unter dem Gipfel und spurten uns unseren Weg entlang einer alten Skispur. Die Skier hatten
wir zuhause gelassen und stattdessen Schneeschuhe im Gepäck. Die sollten nun zum Einsatz kommen, aber die Gipfelflanke war
dann doch zu steil für die Dinge, so dass wir nach 10m doch wieder auf Steigeisen umstellten. Der Firn in der Flanke wurde
zum Glück bald wieder tragfähig und so erreichten wir nach ca. 5h vom Einstieg des Hochfernes den Gipfel.
Eine Vielzahl von alten Bekannten in den Zillertalern war dort oben zu sehen. Der Abstieg vom Hochferner war ob des schon
aufgeweichten Schnees in der Südflanke etwas heikel. Der Abstieg über den Weißkarferner ging wunderbar und so blieben die
Schneeschuhe im Gepäck. Nur der Marsch auf den Sommerweg der Hochfeilerhütte raus zu zog sich etwas in die Länge und war
in der Hitze der Nachmittagssonne doch anstrengend.
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