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Openstreetmap: Klammspitzkamm
Übersicht Klammspitzkamm

Teil 1: Kofel - Brunnberg - Zahn
Teil 2: Zahn - Sonnenspitz - Pürschling
Teil 3: Teufelstättkopf - Laubeneck - Hennenkopf
Teil 4: Brunnenkopf - Gr. Klammspitz - Feigenkopf - Hirschwang

Sonnenberggrat Teil 2: Zahn (1615m), Sonnenspitz (1622), Pürschling (1566m), Wandern T3 www.sirdar.de
Ammergauer Berge

Über Oberammergau zieht ein Berggrat vom markanten Kofel über Pürschling hin zur Großen Klammspitze. Den ersten Teil habe ich noch Brunnbergkamm getauft der ist hier beschrieben: Brunnbergkamm Überschreitung, Kofel-Zahn.
Der zweite Teil für nun weiter vom Zahn über Sonnenspitz zum Pürschling. Es ist dies ein ausgesetzter und schroffer Kamm. Der nicht ganz einfache Steig führt kurz unterhalb des Gratkamms, meist in der Nordseite entlang. Es finden sich auch ein paar mit Drahtseilen gesicherte Passagen. Ausgangspunkt ist die Kolbensattelhütte.

Fakten
Ausgangspunkt:Talstation Bergbahn Kolbensattelhütte, Oberammergau (880m)
Höhenmeter:1200 Hm
Zeit:Rundtour 7h
Markierung:Durchgängig vorhanden
Anforderung:T3
Besonderheit:Ausgesetzter Steig zwischen Zahn und Pürschling, teilweise drahtseilversichert.

Openstreetmap: Sonnenberggrat Teil 2
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

Ausgangspunkt:
Talstation Kolbensesselbahn, Oberammergau (880m)

Stützpunkte:
Kolbensattelhütte (1270m)
www.kolbensattel.de/kolbensattelhuette

August-Schuster-Haus, Pürschlinghaus (1564m)
www.dav-bergland.de/augustschusterhaus

Rundweg Kolbensattelhütte - Sonnenspitz - Pürschling:
Los geht es an der Talstation der Kolbensesselbahn etwas außerhalb von Oberammergau. In gut einer Stunde wandert man auf der Skipiste oder leicht daneben zur Kolbensattelhütte. Das ist schöner als es klingt, weil sich im Sommer ein Blumenmeer auf der Skipiste breit macht.
Von der Hütte folgt man links, unter einem freien Hang (Skiaufstieg im Winter), den markierten Weg zum Zahn, bzw. die Sonnenspitze und das Pürschlinghaus sind auch ausgeschildert. Der Weg geht bald ordentlich steil durch den Wald nach oben. Unter dem zerklüfteten, felsigen Grats des Zahns erreicht man freies Gelände. Ein paar der vielen Gipfel könnte man mitnehmen, markiert oder beschildert ist aber nichts mehr.
Der Weg wendet sich stattdessen nach rechts und führt knapp unterhalb des Grates in der Nordflanke entlang. Teilweise wird der Weg etwas ausgesetzt und es sind auch leichte Klettereien notwendig. Nach einiger Zeit erreicht man schließlich den Sonnenspitz. Diesen Berg mitzunehmen lohnt unbedingt, ist aber nicht ganz einfach. Markierungen gibt es wiederum nicht, sowohl von links als auch rechts führen gut ausgetretene Steige hoch. Die Möglichkeit rechts führt durch eine Felsrinne nach oben. Hier sind auch ein paar ganz kurze Kletterstellen (I-II) mit dabei.
Zurück auf dem Weg zum Pürschlinghaus wechselt der Pfad bald auch auf die Südseite. Hier finden sich ein paar mit Drahtseil versicherte Stellen. Man erreicht schließlich den Fahrweg zum nahen Pürschlinghaus. Der unscheinbare Pürschling findet sich etwas links unterhalb der Hütte und lässt sich einfach mitnehmen.

Für den Rückweg geht es auf den Fahrweg zurück, bis rechts der direkte Weg zur Kolbensattelhütte abzweigt. Der Weg durch den Wald ist hier sehr schön. An der Kolbensattelhütte stehen einem alle Möglichkeiten für den Abstieg offen: Wandern, Seilbahn oder die Sommerrodelbahn.

Charakter:
Den beschriebenen Weg sollte man nicht unterschätzen. Unterhalb des Grates vom Zahn bis zur Sonnenspitze ist er durchaus anspruchsvoll, schmal und führt über nicht immer zuverlässigen Untergrund. Der Anstieg zur Sonnenspitze erfordert leichte Kletterei (I-II). Auf dem weiteren Weg zum Pürschling gibt es noch einige Drahtseilversicherungen.
Insgesamt eine sehr schöne Rundtour, die nicht allzu überlaufen ist.

Weitere Infos:
www.deine-berge.de


Déjà-Vu
Den Weg vom Zahn knapp unterhalb des Grates in Richtung Pürschling kannte ich teilweise schon von einer anderen Aktion. Damals war ich mit Frank auf der verzweifelten Suche nach den Kletterrouten am Zahn (s. Tour Nr. 575, "Den Zahn gezogen").
Der Steig ist mir jedenfalls als sehr schön in Erinnerung geblieben, Zeit also ihn zu vollenden. Wir starteten von der Talstation der Kolbensesselbahn und marschierten entlang der Skipisten nach oben. Die zeigten sich mit einem Blumenmeer bedeckt. Müssten wir nun also fortan Skipisten schützen, um dieses Wunder an Artenvielfalt zu bewahren? Im Tal wächst ja nur noch der Mais. Sind schon schwierige Zeiten, man verliert irgendwie die Orientierung.
Nicht jedoch am weiteren Steig zum Spitzberg, der ist markiert, aber trotzdem nicht zu unterschätzen. Das splittrig-bröselige Gestein ist an vielen Stellen abgerutscht. Von daher wieder nahe am Naturzustand. Dies gilt auch, wenn man den Spitzstein erklimmen will. Die Möglichkeiten von links oder rechts her sind jedoch offensichtlich. Man muss jedoch Hand anlegen. Bei mir weckte das ungute Erinnerungen an meinem Watzmann-Unfall. Das Gruseligste für mich im Nachhinein, eben hast du noch diesen Griff, übermorgen wachst du im Krankenhaus aus und weißt nicht, wie du hierher gekommen, bzw. wer du überhaupt bist.
Von oben fällt natürlich der Blick ins schöne Graswangtal auf und der Blick auf die Nordseite des Frieders gegenüber weckte auch Erinnerungen an vergangene Zeiten (s. Tour Nr. 528, Frieder-Nordwand), ja durchaus wehmütig.
Ein paar Drahtseile später gelangt man zum vergleichsweise wie eine Autobahn ausgebauten Fahrweg zum Pürschlinghaus. Der Pürschling fällt als eigenständiger Gipfel kaum auf und kann leicht mit ein paar Minuten Abstecher mitgenommen werden. Dann geht es im Wald zurück zur Kolbensattelhütte, ein sehr schöner Weg. Dort angekommen, war es um meine Kondition geschehen. Kein Problem "Alpine-Coaster" oder Sesselbahn stehen zur Auswahl. Wir nahmen die letztere und Betty meinte, sie könne sich nicht erinnern, dass sie das jemals nach einer Wanderung schon gemacht hätte. Also den Berg runterfahren. So gehts dahin.

Alle Bilder auf einer Seite anzeigen
Stephan unterwegs mit Betty, am 15.06.2019

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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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