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Hirschberg
Hirschberg (1668), Rundtour beim Tegernsee, Wandern T1 www.sirdar.de
Bayerische Voralpen

Der Hirschberg ist einer der Münchner Hausberge. Sommer wie Winter. Dazu kommt der an sich eh schon vollkommen überlaufene Tegernsee. Man sollte also eher zu unüblichen Zeiten anrücken. Dennoch bleibt es eine großartige Bergtour, welche man als Rundtour von Scharling aus angehen kann.

Fakten
Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Hirschberglifte, Scharling (770m)
Höhenmeter:900 Hm
Zeit:Rundtour 4-5h
Markierung:Durchgängig vorhanden
Anforderung:T1
Besonderheit:Anfangs Skipiste, weiter oben viele Forstwege. Richtige Bergpfade nur im Gipfelbereich.

Openstreetmap: Hirschberg
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

Ausgangspunkt:
Parkplatz Hirschberglifte (780m). Parkplatz am Ende der Zufahrtsstraße, gebührenpflichtig.
Navi: Kreuth, Ortsteil: Point, Scharling, Bachlerweg.

Stützpunkt:
Hirschberghaus (1511m)
www.hirschberghaus.de

Ca. eine halbe Stunde unterhalb des Gipfels gelegen.

Rundtour Hirschberglift - Rauheck-Alm - Hirschberg - Hirschberghaus - Scharling:
Vom Parkplatz geht es zunächst sehr steil über die Piste des Hirschberglifts nach oben. Keine Sorge, am oberen Ende kann man sich auf einer Bank im schattigen Wald ausruhen. Man folgt nun einem Forstweg weiter zur Rauheck-Alm, knapp unter dieser kommt man auch aus dem Wald.
Oberhalb führt ein Gratrücken in den Gipfelbereich. Man könnte nun dem Skiaufstieg direkt über diesen Rücken zum Vorgipfel folgen, zum Schutz der Vegetation wird man aber per Schild angehalten, einen kleinen Rechtsbogen Richtung Hirschberghaus zu nehmen. So gelangt man auf den Aufstiegsweg von der Hütte und folgt diesem weiter zum Gipfel.
Das Denkmal für die Gebrüder Haag findet sich auf dem Vorgipfel, dem Skigipfel (s.a. Skitour Hirschberg). Dies ist eine unscheinbare Kuppe ca. 500m östlich vom Hauptgipfel. Ein kurzer Abstecher vom Hauptweg führt dorthin.

Nun geht es zwecks Einkehr zum Hirschberghaus, der Abstieg führt so oder so direkt durch den Biergarten. Wer kann dann da schon widerstehen. Vorher lässt sich mit dem Kratzer (1545m) noch ein kleiner Nebengipfel rechts oberhalb der Hütte mitnehmen.
Weiter hinab führt der Weg entlang der Materialseilbahn zu deren Startpunkt in einem Sattel. Hier nun auf einem Steig östlich (Tegernsee-Seite) direkt hinab. So erreicht man Scharling im Talboden. Rechtshaltend gelangt man mittels des Rauheckwegs wieder zum Parkplatz.

Charakter:
Problemloser Anstieg, gut markiert. Nur der Anfang über eine Skipiste ist recht steil und schweißtreibend.

Karte:
Alpenvereinskarte Bayerische Alpen 7/1 "Tegernsee, Schliersee", 1:25000

Weitere Infos:
www.bergtour-online.de


Der Bergtod
Geht erstmal steil los, der Weg von Kreuth. Man folgt der Skipiste der Hirschberglifte und das direttissima. Da kommt man ins Schwitzen. Diese steile, schneesichere Piste dürfte wohl der Grund gewesen sein, warum ein gewisser Basti Haag den Hirschberg zu seinem Trainingsberg erkor. Der Basti Haag war ein "Speedbergsteiger", der 8000er gerne als Tagestour zu machen pflegte. Sein kongenialer Partern Benedikt Böhm hat dazu ein Buch geschrieben "Im Angesicht des Manaslu: Speedbergsteigen in der Todeszone". Lesenwert und ungewollt wird der ganze Wahnsinn des modernen Achttausender-Bergsteigens deutlich. Aber sie stehen halt nun mal, also muss man auch rauf.
Der Bergtod hat mich aufgrund meines Unfalls die letzten zwei Jahre auch ziemlich beschäftigt. Das war auch der Grund, warum ich zum Denkmal der Gebrüder Haag auf dem Hirschberg gepilgert bin. Ist ja meine Generation, derer hier gedacht wird. Den Basti hat es 2014 an der Shisha Pangma in einer Lawine erwischt, seinen Bruder Toby bereits 2006 an der Aguille d'Argentiere, ein Wächtensturz. Was mag das für die Eltern bedeutet haben? Unvorstellbar.
Das Recht auf Sterben fehlt unserer christlich-abendländischen Kultur total. Da sind andere weiter. An sich ist es für einen persönlich, gerade als Bergsteiger, eine an sich verlockende Aussicht schnell und unkompliziert bei seiner Lieblingsbeschäftigung an seinem Sehnsuchtsort zu sterben und sich das ganze Dahinsiechen im Alter zu ersparen. Ein schwacher Trost für die Hinterbliebenen, aber wenigstens das.
Was bleibt sind dann Plaketten und Denkmäler. In diesem Fall ein sehr gelungenes, wie ich finde.

Stephan unterwegs am 27.07.2019

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www.sirdar.de - Kommentar

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Name: Stephan
Datum: Tuesday 2019-08-20 03:53:37
Betreff:
Nachricht:
Schön formulierte Gedanken zu einem wirklich schwierigen Thema ...
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