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Hoher Kranzberg
Hoher Kranzberg (1391m), mit Wildensee (T1) www.sirdar.de
Wetterstein
Der Kranzberg ist eingelagert zwischen Wetterstein und Karwendel, von daher ist eine schöne Aussicht schon mal garantiert. Die Mehrheit der Wanderer startet in Mittenwald, hier ist eine etwas stillere Variante von Norden, startend in Klais vorgestellt. Gleich zu Beginn kommt man dabei auch an Überresten der "Via Raetia" vorbei, einer Römerstraße über die Alpen bis Augsburg.

Fakten
Ausgangspunkt:Bahnhof Klais (952m)
Höhenmeter:500 Hm
Zeit:4h
Markierung:Sporadisch
Anforderung:Meist Forstwege oder einfach zu begehende Pfade
Besonderheit:Die Wälder über Klais dienen als Militärisches Übungsgelände

Openstreetmap: Kranzberg
Karte: © www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php

Garmin GPX: 20200517_Kranzberg.gpx
Anmerkung: Wir haben im Militär-Übungsplatz einen Abkürzer genommen, der am Ende weglos war. Wer das nicht will, einfach auf dem Forstweg bleiben.

Ausgangspunkt:
Parkplatz am Bahnhof in Klais.
Navi: Bahnhofstraße, Klais

Stützpunkt:
Berggasthof Wildensee (1180m)

Wegbeschreibung:
Vom Parkplatz am Bahnhof in Klais folgt man der Bahnhofstraße zurück, bis man den Kranzbach überschreitet. Links, direkt neben dem Bach startet ein Wanderweg, der einem zum Römerweg bringt. Dieser wurde auf mehreren hundert Metern freigelegt. Man folgt im aufwärts und erreicht eine Koppel. Hier nun rechts halten. Nun muss man ca. 500m entlang der Straße nach Elmau laufen. Nach der Mautstelle zweigt links ein breiter Schotterweg zum Kranzberg ab, diesen folgt man nun aufwärts. Dies ist nun der langweilige Teil der Strecke, aber keine Sorge nach 1h hat man es überstanden.
Man befindet sich nun im militärischen Übungsgebiet und sollte auf dem breiten Weg bleiben. Schließlich erreicht man eine Kreuzung, hier ist zuerst ein Weg zum Wildensee ausgeschildert, man folgt aber dem schmäleren Pfad unmittelbar darüber zum Kranzberg. Dieser führt nun in einem Bogen mit schöner Aussicht und immer steiler werdend zunächst zu einer wunderschönen Bergwiese, ein optimaler Rastplatz. Danach ist es bis zum Kranzberg nicht mehr weit. Hier ist der Rummel recht groß, da der Berg startend direkt von Mittenwald sehr beliebt ist. Eine Seilbahn gibt es zudem.
Der Kranzberg liegt direkt zwischen Wetterstein und Karwendel, die Aussicht ist also sehr umfassend.
Für den Abstieg wählt man den Weg über den Wildensee. Dieser ist nicht direkt ausgeschildert, man kann ihn jedoch vom Gipfel mit Blick Richtung Karwendel, leicht links unterhalb erspähen. Zunächst also auf den Aufstiegsweg kurz zurück, dann rechtshaltend auf Pfaden zum Skigebiet mit entsprechenden Listpfosten. Hier erreicht man den Barfusspfad, diesen abwärts und schließlich eine Skipiste hinab in Richtung See. Ein weiterer guter Pausenpunkt.
Am See nun links vorbei, den breiten Weg folgen. Man bleibt zunächst auf dem gut ausgebauten Weg. An einer Kreuzung überschreitet man mittels einer Brücke den Rossgraben. Unmittelbar dahinter führt links entlang des Grabens ein unbeschilderter Forstweg hinab. Man bleibt quasi immer auf diesem Weg und erreicht schließlich freie Almwiesen oberhalb von Klais. Hier hält man sich links und kommt so schließlich wieder zum oberen Ende des Römerwegs. Den kurzen Rest kennt man dann schon.

Charakter:
Problemlos zu begehende Wanderung. Eine durchgehende Beschilderung gibt es allerdings nicht, in irgendeiner Form sollte man also eine Karte zur Hand haben. Durch den Truppenübungsplatz führt nur eine etwas langweilige Schotterstraße. Kann mal allerdings verschmerzen, der Rest des Weges ist sehr schön und man vermeidet die Menschenmassen, welche sich von Mittenwald aus in Richtung Kranzberg begeben.

Karte:
Alpenvereinskarte 4/3, "Wetterstein- und Mieminger Gebirge", Östliches Blatt, 1:25000

Weitere Infos:
www.gamssteig.de


Die Römer
Die Reste des Römerwegs bei Klais interessierten mich. Das war auch die Motivation, als Betty den Kranzberg vorschlug, um einen Weg von Klais aus zu planen.
Es handelt sich hier um Überreste der "Via Raetia" welche von Verona über den Brennerpaß nach Augsburg führte. Man sieht die Rillen im Fels, welche durch die jahrhunderlange Befahrung entstanden sind. Dadurch weiß man auch die damals übliche Spurbreite von 107cm. Der Weg wurde allerdings wohl auch vor den Römern schon durch Kelten benutzt.
Der Römerweg findet sich gleich bei Klais. Wermutstropfen dabei ist, dass man auf dem Weg zum Kranzberg dann zunächst entlang der Straße nach Ellmau laufen muss und weiterhin auf einer breiten Forststraße durch einen Truppenübungsplatz. Hier bleibt man wohl besser aufgrund der Munitionsreste auf dem Weg. Wenn die Bundeswehr übt, ist es wohl auch keine gute Idee, hier unterwegs zu sein. Ich gebe zu, unsere Kinder begannen langsam zum Maulen ob des Weges. Also wählten wir einen vermeintlichen Abkürzer, der allerdings im steilen Wald endete. So mühten wir uns weglos zurück zum Hauptweg. Die Kinder waren allerdings wieder zufrieden und bald ist auch dieser Teil überstanden und für den Rest der Tour gibt es auch keinen weiteren Anlass zur Klage. Nachdem ein Bergpfad zum Kranzberg abzweigt, erreicht man zunächst eine wunderschöne Almwiese. Bei uns im Frühling blühten die Enziane zu Tausenden. Danach ist es nicht mehr weit zum allerdings immer recht belebten Gipfel des Kranzbergs. Hier kann man bestens die Karwendelberge direkt über Mittenwald studieren und das Wetterstein hat man ja auch noch im Kreuz.
Der Abstieg führte uns hinab zum Wildensee. Hier lag bei uns für jedermann zu benutzen, ein Floss im See und so stachen wir in dieselbige. Das Ganze mit herrlichen Karwendelpanorama. Für den weiteren Abstieg wollten wir einen auf alten AV-Karten markierten Pfad entlang des Rossgrabens folgen. Den gibt es so nicht mehr, allerdings stattdessen einen wohl von der Bundeswehr angelegten, recht breiten Weg, der einem zu Almwiesen etwas oberhalb von Klais führt. Über den Römerweg fanden wir auch unser Auto wieder.

Stephan unterwegs mit Betty, Jana, Fabian und Woife samt seinen Jungs am 17.05.2020

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