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Hörndlwand - Schmidkunzweg
Hörndlwand (1684m): Nordwand "Neuer Schmidkunzweg" (Alpine Kletterroute: 3+, 5SL) www.sirdar.de
Chiemgau

Leichte alpine Klettertour auf ein markantes Horn.

Fakten
Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Seehaus am Förchensee (750m)
Zustieg:Über Wanderweg zur Branderalm und Hörndlalm, 700Hm, 2h
Route:5 SL, 1.5h, Bohrhaken und Normalhaken
Fels:Kalk, überwiegend fest
Ausrichtung:SNordwest
Abstieg:Mehrere Möglichkeiten, Normalweg, 2h
Besonderheit:oft begangen

Openstreetmap: Hörndlwand
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
-

Ausgangspunkt:
Wanderparkplatz Seehaus am Förchensee. Zu erreichen über die B305 von Ruhpolding nach Reit im Winkl.

Stützpunkt:
Brandneralm (1150m)

Routenbeschreibung / Topo:

Topo Hörndlwand "Neuer Schmidkunzweg" (5 SL, 3+) als PDF

Zustieg:
Parkplatz Seehaus am Förchensee. Dort den Weg Nr. 46 Richtung Branderalm folgen. Bei der Alm nun in Richtung Hörndlalm und Jägersteig zur Hörndlwand. Kurz hinter der Hütte bei einem liegenden Baum, aber noch vor einem Schild, links auf einen Pfad wechseln, der zu den diversen Einstiegen der Nordwand führt. Die Pfadspur ist recht deutlich. Man folgt diesen bis kurz vor dem Wandfuß. Hier steigt man nun wieder auf deutlichen Spuren rechts eine Rinne hoch, bis eine Steilstufe erreicht wird. An dieser links vorbei in eine Nische. Ab hier wird der Weg etwas schwieriger (Stellen 1-2). Seil kann verwendet, da vereinzelt Haken. Direkt aus der Nische heraus, darüber links zur Kante. Über eine weitere Steilstufe, dann gerade hoch zu einem Aufschwung. Links auf gestuftes Gelände, nun leicht bis unter das deutlich sichtbare Schmidkunzloch (eine höhlenartige Nische). Hier finden sich 2 Bohrhaken am Einstieg. Die Schlüsselstelle mit einer Reepschnur über einen Klemmblock ist einsehbar. Zur Hörndlalm 1.5h, weiter zum Einstieg 0.5h.

Charakter:
Kalkfels. Alpiner, guter Fels, wenn auch immer wieder mit Schrofen. Bohrhaken an den Ständen vorhanden. Insgesamt gut abgesichert (auch Normalhaken). Wird gerne solo gemacht. Die Einstiegsstelle ist aber recht glatt und abdrängend. An der Schlüsselstelle mit Klemmbock hat es eine fixe Reepschnur. Die Tour wird auch gerne solo gemacht. Abstürzen wäre aber mit oder ohne Seil überall fatal. Absolut kein sturzfreundliches Gelände.

Abstieg:
Vom Ostgipfel sieht man die restlichen Gipfelkreuze. Zunächst direkt am Kamm auf Steigspuren weiter, kurz rechts absteigen, vor dem zweiten Gipfelkreuz führt der Hauptpfad rechts runter. Hier kann man links steil direkt zum nächsten Gipfel, was kürzer wäre. Ansonsten rechts unterhalb immer weiter hinab (schön und eindrucksvoll, gute Spur), bis man auf weitere Pfadspur von unten kommend trifft. Sehr wahrscheinlich geht es hier rechts hinab zur Hörndlalm. Ansonsten hält man sich links, steigt wieder zur Gipfelwand hoch und quert direkt an dieser entlang zum Sattel zwischen Hörndlwand und Gurnwandkopf. Hier wird der Normalweg erreicht. Der restliche Abstieg über den beschilderten Jägersteig oder auf der anderen Seite des Berges durch das Ostertal.
Topo Hörndlwand Schmidkunzweg


Hörndlwand
Ungefährer Routenverlauf in der Nordwand der Hörndlwand. Gesehen kurz vor der Hörndlalm.

Karte:
Alpenvereinskarte BY18 "Chiemgauer Alpen, Mitte", 1:25000

Weitere Infos:
www.stefanstadler.com
www.via-ferrata.de


Klemmblock
Die Hörndlwand in den Chiemgauern. Da wollte ich auch mal klettern. Eine Internet-Recherche förderte die "Neue Schmidkunz" zu Tage. Nicht allzu lang, weil es waren Gewitter angesagt. So stapften wir los, anfangs durch einen schönen, kühlen Wald. Oben dann, ab der Hörndlwand wurde es warm, aber die Route ist nordseitig, viel Schatten also.
Den Weg zur Wand zu finden, ist nicht so schwierig, ein guter Steig führt dorthin. In allen möglichen Routen war auch schon viel los. Es scheint überhaupt recht viele schöne Routen zu haben.
Für den Schmidkunzweg muss man erst rechts eine Rinne hoch und nähert sich der eigentlichen Wand dann über Schrofengelände mit ein paar Steilaufschwüngen. Hier würde sich das Seil auch schon rentieren, man muss es dann halt auch rechtzeitig auspacken, was wir nicht getan hatten.
Der Einstieg ist unübersehbar. Ca. 10m unter dem Schmidkunzloch zieht ein Riß zu einem Klemmblock mit fixer Reepschnur. Noch vor uns stiegen welche solo ein, ohne Helm. Ja, sowas habe ich auch mal gemacht, aber immer mit Helm. Nach den nun mittlerweile erweiterten Erfahrungsschatz, konnte ich kaum noch zuschauen, wie sich ein Typ mit Turnschuhen an der doch recht glatten Wand abmühte.
Die paar Meter zum Schmidkunzloch sind dann auch die schwierigsten der Route, unter dem Klemmblock ist es tatsächlich recht glatt und der Block ist halt abdrängend und einfach im Weg. Danach wird es eigentlich recht einfach. Nach oben hin zunehmend ausgesetzter und aussichtsreicher. Nach einer Querung klettert man über den Westgrat zum Ostgipfel. Von West nach Ost. Schön war es da oben, aber nun richtig heiß.
Hinter uns tauchte der nächste Kletterer auf und der nächste. Lange nichts mehr, und der nächste, immer noch am selben Strick. So ging das weiter. Fünf Leute waren es am Ende am selben Strick. Leichte Touren laden halt immer auch zu Experimenten ein. Dabei tun gerade im leichten Gelände die Stürze richtig weh.
Zum Hauptgipfel folgten wir einfach den deutlichsten Spuren, dabei wandert man der Kirche quasi ums Kreuz. Das würde auch direkter gehen. Aber tat nicht weh, war schön und wir kamen von hinten her über den Normalweg zum Höhepunkt. Für den Rückweg nutzten wir den Abstieg durch das Ostertal zurück zur Branderalm. Eine nette, gemütliche Alm. Nicht viel los, aber wir waren unter der Woche unterwegs. Wochenends mag es hier anders aussehen.
Ein Bonus der Hörndlwand sind die vielen kleinen Seen im Tal. Ein Sprung ins Wasser ging sich noch aus und schon zuckten die Blitze.

Stephan, unterwegs am 28. Juli 2020 mit Betty


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