Südlich vom Hohenpeißenberg fließt die Ammer durch eine Schlucht. Von Böbing führt ein Weg hinunter und man kann gleichzeitig einen kleinen Aussichtsgipfel mitnehmen. Wer genauer hinschaut, wird mit den
Schnalzhöhlen ein verstecktes Highlight finden. Es handelt sich dabei um eine Sandsteinklippe in den Steilhängen der Ammerleite, unter der man der Länge nach entlang wandern kann.
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Abstecher überhaupt erwähnen soll. Wäre schade, wenn der Ort plötzlich überlaufen wäre. Ich mache es nun doch, ganz einfach zu finden wird der Weg auch mit Beschreibung
nicht sein. Wer suchet, der findet und ihr müsst mir versprechen, dass ihr nur alleine, oder maximal zu zweit kommt?
Ausgangspunkt:
Böbing (730m), südlich von Peißenberg. Auf dem Weg nach Holzleiten kann man parken, oder auch in Leithen.
Navi: Böbing, Schnalzstraße, Holzleithen
Stützpunkt:
-
Route:
Offiziell geht der Weg in Leithen bei Böbing los. Dort Parken ist etwas schwierig, man kann aber unterhalb bei der Abzweigung von Böbing her das Auto abstellen. Von Leithen folgt man den "Kalkofensteg" bis zur
Ammer (hier auch eine Brücke).
Von der Ammer folgt man den Weg wieder zurück. Der Abstecher zu den Schnalzhöhlen ist unbedingt zu empfehlen. Wie man dabei die Runde dreht, ob zuerst über oder unter des Steilabbruchs ist wurscht.
Oben: Dort wo die steilen Treppen des Wegs von Leithen her beginnen, geht man nach links zu einem Aussichtspunkt. Man steht über einer Sandsteinklippe. Oberhalb der Abbruchkante folgt man den Pfadspuren weiter.
Nach einer Weile biegt der Weg nach links unten ab (schwierig zu erkennen), hier nun direkt unterhalb an den Sandsteinfelsen entlang. Teilweise ist das ein sehr schmaler Pfad, alles nicht gesichert,
es besteht Abrutschgefahr und zu dick darf man auch nicht sein. Teilweise wurden auch Stufen in den Sandstein gehauen, wohl schon vor Jahrzehnten. Immer wieder findet man kleine Halbhöhlen.
Schließlich erreicht man wieder ganz unvermittelt den bekannten Hauptweg. Hier bis zu einem Abzweig aufsteigen, dann rechts die sehr steilen Treppen hoch zum Schnalzberggipfel. Dafür ist ein kleiner (beschilderter) Abstecher nach links erforderlich.
Es hat eine super Aussicht ins Gebirg und zum Hohenpeißenberg. Links vom Gipfel geht es direkt runter zurück nach Leithen.
Charakter:
Der Weg ist sparsam markiert, dort wo es ankommt, stehen jedoch Schilder. Ansonsten schadet etwas Intuition nicht.
Zu den Schnalzhöhlen gibt es keinen offiziellen Weg, nur Pfadspuren. Der Abstecher ist auch nur Leuten zu empfehlen, die kleine Kraxeleien nicht scheuen und schwindelfrei sind. Sprich, der Weg entlang der
Sandsteinfelsen ist schon etwas abenteuerlich, aber auch sehr spannend.
10-Sterne-Deluxe
Ein Zufallstreffer. Was für ein Kleinod in der Ammerschlucht. Mein Dilemma, das sollte man eigentlich nicht beschreiben, um es zu bewahren. Allerdings hat jeder ein Recht auf diese Naturschönheit. Ich meine
die Schnalzhöhlen, und ja auch ein Jahr danach beim Schreiben dieses Textes bin ich immer noch begeistert.
Wobei nur dr Weg von Leithen / Böbing zur Ammer ist auch für sich schon sehr schön. Für den Weg wie unter der Sandsteinklippe der Schnalzhöhlen fliegt man sonst allerdings um die halbe Welt und hat es doch eigentlich
vor der Haustür. Sicherlich ein abenteuerlicher Weg, nicht wirklich schwierig, aber halt sehr ausgesetzt auf schmalen Bändern und man muss den Einstieg halt auch erstmal finden. Viele Frösche und Eidechsen hat es
auch, in Sachen Fauna ist also auch was geboten.
Unerfreulich dagegen, irgendein Depp meinte den Weg zur Ammer runter mit E-Bike befahren zu müssen. "Vernünftige fahren hier nicht Fahrrad, allen anderen ist es verboten" steht am Anfang des Weges auf einen
Schild - soviel dazu. Aber ein E-Bike ist natürlich auch kein Fahrrad. Am Ammerufer fand sich tatsächlich eine (bewaffnete) Polizeistreife im Nirgendwo, soweit ist es gekommen. Nur den E-Biker haben sie halt
auch nicht geschnappt.
Stephan unterwegs am 22.05.2021
Karte am Trailhead.
Der Hügel ist der Schnalzgipfel. Da kommt man beim Rückweg oben rüber.
Wer genau hinschaut, findet in der Mitte zwischen den Bäumen das Gipfelkreuz.
Gegenüber der Hohenpeißenberg.
Viele Schilder hat es nicht, wenn dann aber gleich richtig. Hey, und an festes Schuhwerk denken (daheim und nicht erst bei den Schildern).
Zunächst geht es gemütlich durch den Wald.
Der Kalkofensteg, die Brücke über die Ammer. Hier könnte man auch gut ein kleines Bad nehmen.
Am Ufer gibt es einige eigentümliche Kalksteinfelsen.
Am Aussichtspunkt, direkt zu Füßen wäre dann die Sandsteinklippe, unter der man dann wieder zurückwandert, so man die Schnalzhöhlen mitnimmt.
So schaut er aus der Weg zu Teufelsküche und Schnalzhöhlen.
Manchmal geräumig, machmal aber auch sehr schmal ... der Platz, um entlang der Felsen zu laufen.
Als hätte jemand versucht, Baumstümpfe auszubalancieren.
Hier sind dann wohl die Löcher, die zu den Namen Schnalzhöhlen führten.
Derzeit keine Kommentare vorhanden Kommentar hinzufügen
Hier könnt ihr Anmerkungen loswerden, welcher Art auch immer.
Regeln:
Bitte kein HTML verwenden (wird rausgefiltert). Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, falls sie nicht zum Thema passen, oder sonstwie
unsachgemäß sind.
www.sirdar.de
"Zugspitz? Grodaus!" Die großen Wettersteingrate und andere kleine Abenteuer