Stützpunkt:
Wiener Neustädter Hütte (2209m)
Klein und urig, keine Duschen, kein Strom. Genauso, wie eigentlich alle Alpenvereinshütten noch sein sollten. wiener-neustaedter.com
Route:
Eibsee - Wiener-Neustädter Hütte, 4h, 1200Hm:
Meist gut ausgeschilderter Weg, weiter oben gibt es dann eh nur eine Möglichkeit. Man startet bei Seilbahn am Eibsee mit einem Forstweg entlang der Piste zur Riffelriß-Station zur Zugspitzbahn.
Die Wiener-Neutstädter-Hütte ist dabei immer auf den Schildern angegeben. Mit jedem Höhenmeter wird es spannender.
Man überschreitet die Grenze nach Österreich und überquert danach ein Schotterfeld, die mittlere Stütze der Tiroler Zugspitzbahn immer im Blickfeld. Die markiert auch den Punkt, den es am Kamm zu erreichen
gilt. Eine steile und teilweise ausgesetzte Passage mit Drahtseilversicherung, welche Rinnen und Seitengrade miteinander verbindet, führt dorthin.
Ab Mittelpfosten der Seilbahn ist es noch eine halbe Stunde bis zur Hütte. Es hat eine Querung im steilen Fels, meist mit Drahtseil, ausgesetzt aber an sich harmlos. Ein Klettersteigset ist hilfreich, aber
nicht zwingend erforderlich.
Wegen zuviel Schnee war bei uns an der Wiener-Neustädter Schluss. Der Weg zum Gipfel ("Stopselzieher") bei winterlichen Verhältnissen ist hier beschrieben:
Tour 650
Abstieg zur Tiroler Zugspitzbahn, 2.5h, 1000Hm:
Bis zum Mittelpfosten, dann links das Gamskar hinab, ein riesiges Schotterfeld. Im oberen Teil ist das im Abstieg zum Teil recht rutschig. Man erreicht schließlich ein Latschenfeld, viele Wege führen
hindurch. Man erreicht aber in jedem Fall eine Piste. Rechtshaltend über diese zur Zugspitzbahn.
Charakter:
Der Zustieg zur Wiener-Neustädter-Hütte ist bis zum Wandfuß einfach. Danach viele mit Drahtseil gesicherte Passagen (Klettersteig A-B). Klettersteigset ist nicht zwingend notwendig, das hängt aber sehr von
den individuellen Fähigkeiten ab.
Die außergewöhnlichste Überschreitung der Zugspitze aller Zeiten
Es war viel los. Unser Plan in Garmisch in die Zugspitzbahn und mit der zum Eibsee ging schon mal nicht auf. Einen Parkplatz beim Eisstadion fanden wir noch. Um die Mittagszeit standen allerdings
unglaublich viele Leute an der Bahn an und die Mitarbeiter gingen schon rum und meinten, heute geht nix mehr. Also Plan ändern.
Schließlich fuhren wir mit dem Taxi zum Eibsee. Auch da war die Zufahrt für Privat-PKW's schon abgeriegelt. Der erste schöne Tag noch wochenlangen Regen, da wollten alle raus. Dann ging es aber los.
Das Gepäck war schwer. Am Anfang ist der Weg für Kinder etwas langweilig, aber weiter oben wird es mit Drahtseilversicherungen und Tiefblicken, sowie der Seilbahn in unmittelbarer Nähe spannend. Da lief es
dann wie von selbst. Unsere erste richtig alpine Tour mit den Kindern.
Recht unvermittelt kommt man an der Wieder-Neustädter an. Die liegt am unteren Rand des Österreichischen Schneekars. Eine kleine, urige Hütte. Hier geht es um einiges ruhiger zu, als auf der deutschen Seite.
Kennen zum Glück nicht soviele. Wir hatten auch recht kurzfristig einen Platz ergattert, was gegenüber auf der deutschen Seite dank Reservierungswahn nur noch bei angesagten 3 Wochen Starkregen möglich ist.
Der Blick auf den Eibsee ist von dort oben wunderschön und erst recht der Sonnenuntergang.
Die Tage vorher hatte es viel geschneit und der Schnee hielt sich hartnäckig. Die Leute, welche an diesem Tag von oben kamen berichteten auch eher von winterlichen Verhältnissen. Wir entschieden uns also
dafür, lieber wieder abzusteigen und kein Risiko mit dem "Stopselzieher" einzugehen. Die Klettersteig-Passage in der ersten Hälfte war zwar schneefrei, aber oben im flacheren Teil lag doch einiges und dafür
waren wir nicht ausgerüstet.
Also Abstieg und Auftakt zu einer wohl ziemlich ungewöhnlichen Überschreitung der Zugspitze. Nämlich über die Wiener-Neustädter-Hütte zur Tiroler Zugspitzbahn, dann hoch zum Gipfel. Mit Seilbahn runter zum
Platt und mit Zahnradbahn nach Garmisch. Kostenintensiv. Von oben konnten wir einen Blick auf den Westweg werfen, mit Kindern war das die richtige Entscheidung, uns nicht durch den Schnee zu wühlen.
An der Tiroler Zugspitzbahn war so gut wie nix los, während sich auf der deutschen Seite die Autos stapelten. Dies als Geheimtipp, aber an sich bereue ich das schon wieder in dem Moment, wo ich es schreibe.
Stephan unterwegs mit Betty, Jana, Fabi am 2.-3. September 2021
Start am Eibsee. Die erste Etappe führt in Richtung Riffelriß, einer Zwischenstation der Zahnradbahn.
Am Anfang ist man viel im Wald oder zwischen Latschen unterwegs, aber mit jedem Meter wird der Weg eindrucksvoller.
Der Mittelpfosten der Tiroler Zugspitzbahn dient als Markierung, da muss man hin.
Blick zurück auf die deutsche Seite.
Die Überquerung eines ausgedehnten Schotterfels gelingt dank ausgetretender Spur sehr gut.
Schließlich wird es steiler und an ausgesetzten Stellen erleichtern Drahtseile den Aufstieg.
Man erreicht einen Seitengrat. Oben, links am Fuß des dreieckigen Felszackens (Sonnspitze) liegt die Wiener Neustädter Hütte. Am Grat kann man noch die ehemalige Mittelstation der ersten
Zugspitzbahn von der Tiroler Seite her erkennen.
Heute reicht der Mittelpfosten für die Seilbahn.
Hier setzt eine Querung durch den Fels an, unschwierig, aber manchmal doch recht ausgesetzt.
Das Schneekar mit der Hütte ist erreicht. Voraus die Gipfelwand mit dem "Stopselzieher", ein Klettersteig, der durch die Flanke führt.
Die Hütte und vor dem Schneefernerkopf wieder der dreieckige Felszacken der Sonnspitz. Dort gibt es auch Kletterrouten.
Sohnemann beim Chillen.
Er chillt sehr fotogen, muss man schon sagen.
Sonnenuntergang.
Ein Berg in westlicher Richtung, ist das der Säuling?
Schaut guad aus.
Gleich ist sie weg.
Der Eibsee im Morgenlicht.
Nach Abstieg wegen zuviel Schnee, Wiederaufstieg mit der erstaunlich leeren Tiroler Zugspitzbahn.
Im Gipfelbereich war es definitiv winterlich.
Man erkennt in der Flanke die alte Gipfelstation der ersten Seilbahn von Ehrwald aus.
Der Riffelwandkamm und dahinter der Waxensteinerkamm.
Nochmal in Großaufnahme und das Höllental.
Der Gipfel. Der Weg dorthin wurde mittlerweile mit einer Leiter (ganz rechts) "schwer" gemacht, um allzu unbedarfte Touristen abzuschrecken.
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