Einsamer Gipfel im Vorkarwendel. Wir wollten ihn mit Skiern vom Sylvensteinsee aus erreichen, hatten aber leichte Wegfindungsprobleme. Aber seht selbst ...
Fakten
Ausgangspunkt:
Fall, Wanderparkplatz (770m)
Höhenmeter:
1200 Hm, insg. 29km (Fahrrad + Ski)
Zeit:
7h
Lawinengefahr:
Mittel, im oberen eine steile Südflanke über der Zotenalm
Hangrichtung:
Süd
Besonderheit:
Anfahrt mit Fahrrad über Wirtschaftsweg zum Forsthaus Aquila
Ausgangspunkt:
Fall am Sylvensteinsee (780m). Es gibt am Ortseingang einen Übernachtungsparkplatz für Camper. Weiter oben hat es noch einen Wanderparkplatz für Tagesgäste, der liegt günstiger.
Navi: Fall, Dürrachstraße
Stützpunkt:
-
Aufstieg:
Der erste Abschnitt durch das Dürrachtal wird am einfachsten mit dem Fahrrad bewältigt. Der geteerte Wirtschafstweg kommt dabei ohne große Anstiege aus. Man erreicht zuerst ein kleines Zollhaus und wenig
später das Forsthaus Aquila (919m). Das Forsthaus findet sich links oben im Wald, darunter überquert man einen Bach über eine Brücke. Links, direkt da wo die Brücke anfängt, beginnt der Skianstieg
zum Demeljoch. Einfach 10km mit dem Fahrrad von Fall bis zum Forsthaus bei 150 Hm. Die Straße zum Forsthaus Aquila wird auch im Winter freigehalten.
Richtiger Weg:
Wichtig vor der Brücke (das Forsthaus liegt auf der anderen Seite des kleinen Nebenbachs) folgt man links einen anfangs nur schwer zu erkennenden Pfad kurz entlang des Bachs, dann aber gleich sehr steil links
hoch
durch den Wald zu den Ausläufern einer Lichtung. Das ist der auch der Sommerweg zum Demeljoch, es hat kein Schild, aber an sich ist der Weg nach den ersten Metern schon recht deutlich zu erkennen.
Die Lichtung direkt hoch und bald flacher werdend zum Niederleger der Zotenalm. Wiederum oberhalb dieser ersten Alm stößt man auf einen Forstweg. Diesen links
ansteigend hoch, mit mehreren Serpentinen zur Zotenalm-Mitterleger. Nun nicht weiter gerade dem Forstweg folgen, sondern links hinter der Alm einen steileren Südhang hoch zur Zotenalm-Hochleger. Der logische
Skigipfel ist von hier das Zotenjoch, welches auch gut einsehbar ist. Links davon wäre das höhere Demeljoch, welches aber aufgrund der Latschenfelder im steilen Südgrat mit Skiern wohl eher nur umständlich zu
erreichen ist.
Falscher Weg:
Es ist ziemlich verlockend, zuerst zum Forsthaus Aquila zu laufen und dahinter gleich den Hang durch den Wald weiter aufzusteigen. Dann ist man jedoch falsch, zumindest, wenn man eigentlich auf das Demeljoch
will. Ist man trotzdem hierher geraten, erreicht man bald einen Forstweg, den man talein laufen kann. Nun wäre es das beste, das Almgelände rechts oben, rund um den Marlkopf zu erkunden.
Ansonsten kann man auch einfach auf dem Forstweg bleiben und erreicht so in einem riesigen Bogen auch den Niederleger der Zotenalm.
Weiter oben am Mitterleger der Zotenalm kann man auch gerade aus in Richtung Juifen weiterlaufen. Rechts vom Zotenjoch gibt es einen Sattel bei Rotwandlhütte. Auch sehr schön mit bester Aussicht, aber
einen Gipfel hat man dann nicht gemacht.
Charakter:
Bis Zottenalm unschwierig, sofern man den richtigen Weg gefunden hat. Schlussanstieg zum Demeljoch Ost-Süd, anstieg zum Grat mittelsteil. Straße zum Forsthaus Aquila wird geräumt
Versuch und Irrtum
Skier auf die Räder und los gings. Das Dürrachtal ist ein weiteres wunderschönes Karwendeltal zum Radeln. Kaum steil, gut zu radeln. Bei uns waren noch ein paar Eisplatten auf der Straße und bei einem der
ersten legte es mich auch gleich hin, Betty erwischte es eins weiter.
Wir erreichten das Forsthaus Aquila und stellten, wie sich später herausstellte, unsere Fahrräder am absolut richtigen Ort direkt vor der Brücke ab. Dann missdeutete ich die Karte, am Forthaus begannen
Skispuren und schon waren wir auf dem falschen Weg. Der steile Anstieg durch den Wald hätte einen durchaus stutzig machen können, die Wildkamera auch, tat es aber nicht. Wir erreichten einen geräumten
Almweg und liefen eine weite Runde durch ein wunderschönes Karwendel-Seitental. Wie gesagt sehr schön, aber leider führte uns das nur über einen großen Umweg zum Ziel. Das kostete Zeit und Körner.
Schließlich erreichten wir nach über einer Stunde doch den richtigen Weg, allerdings halt ziemlich weit unten, quasi am Anfang. Wir folgten den angenehm flachen Almweg nach oben, wo uns schon die ersten zwei
Tourengeher von oben entgegenkamen.
Oben an der Zottenalm waren die Kräfte dann schon am Schwinden. Aber auch hier erwischten wir nicht den direkten Weg und drifteten Richtung Baieralm ab. Mit schöner Aussicht auf den Juifen übrigens.
Betty brannten vom vielen flachen Laufen die Füße, ich nahm noch "die höchste Kuppe zwischen Juifen und Demeljoch" mit, namenlos aber mit umwerfender Aussicht ins
Karwendel an diesem schönen warmen und absolut windstillen Tag.
An der Zottenalm genossen wir dann gemeinsam die Sonne und unten gab es auch noch einen schönen Firnhang. Den richtigen Weg erkundeten wir nun in der Abfahrt und ja, wir kamen exakt auf den Meter genau bei den
Fahrrädern wieder raus. Wie gesagt, die Fahrräder hätten wir schon richtig hingestellt.
Stephan unterwegs mit Betty am 13.03.2022
Auf gehts, die Räder sind gepackt. Am Start in Fall.
Das Forsthaus Aquila. Wenn man dieses Foto so macht, ist man für die Skitour auf das Demeljoch schon zu weit und muss ein paar Meter bis über die Brücke zurück.
Auf der falschen Seite im Tal, oben der Juifen.
Schön war unser Umweg allerdings schon.
Der Mitterleger der Zotenalm. Direkt dahinter geht es hoch zum Demeljoch, bzw. Zotenjoch, dem Skigipfel.
Und zwar genau hier, das wäre der richtige Anstieg zum Zoten-, bzw. Demeljoch.
In die falsche Richtung, der Juifen.
Ausblick ins Karwendel.
Das Zotenjoch, gesehen von einem Sattel zwischen Juifen und Zotenjoch.
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