Ausgangspunkt:
Achenkirch, Caravan Park Achensee (930m)
Am Nordufer des Achensee, rund um den Campingplatz gibt es einige, gebührenpflichtige Parkplätze.
Navi: Achenkirch, Seestraße
Stützpunkt:
Gaisalm (937m)
Die Gaisalm liegt am Westufer des Achensee, etwa mittig zwischen Achenkirch und Pertisau. Je nachdem, wie man die Runde dreht, also entweder recht früh oder sehr spät am Weg.
Route:
Rund um den Campingplatz bei Achenkirch am Achensee kann man recht gut parken. Zuerst folgt man den Schildern um den Campingplatz herum in Richtung Seekaralm, um dann am Mariensteig am Westufer des Achensees
entlang nach Pertisau zu laufen. Das meist eben. Der Weg ist spannend angelegt, es hat einige Versicherungen, die aber nicht zwingend nötig wären.
Nach ca. der Hälfte in Richtung Pertisau, erreicht man die Gaisalm mit Schiffsanleger. In Pertisau schließlich hält man sich am Ortsbeginn rechts und folgt den steilen Pfad über den Südkamm hoch zur
Seebergspitze. Anfangs sehr steil, aber insgesamt unschwierig. Der Anstieg ist durchwegs markiert.
Für den Übergang zur Seekarspitze steigt man vom Gipfel der Seebergspitze direkt nach Norden über den Grat ab. Dies ist ein steiler Pfad mit ein paar Kraxeleinlagen. Es folgt der langgetreckte Grat bis zur
Seekarspitze, ebenfalls wiederum nicht schwierig.
Ab der Seekarspitze wartet dann aber doch der schwierigste Teil, ein steile Geröllhalde mit eingelagerten Platten und wiederum ein paar Kraxelstellen. Nach ca. 1h ist die Seekaralm erreicht. Hier nun weiter in
Richtung Kogelalm um eine Kuppe herum queren und schließlich steil zurück nach Achenkirch absteigen.
Charakter:
Insgesamt eine recht lange Runde. Der Mariensteig am Achensee ist bestens ausgebaut (2h). Der Südanstieg zur Seebergspitze von Pertisau ist steil, aber nicht schwierig (3h). Am Übergang zur Seekarspitze muss
man am Anfang steil abklettern, dann folgt ein langgestreckter Grat (1h), alles auch nicht wirklich schwierig.
Der Abstieg von der Seekarspitze erfolgt anfangs über eine steile Geröllflanke, mit Kraxeleien über schuttbedeckte Platten, die schwiergiste Passage. Danach geht es durch den Wald, steil aber ohne
weitere Schwierigkeiten (3h).
Wie herum man die Tour läuft ist im Grunde egal, es hat in alle Richtungen schöne Ausblicke.
Karte:
AV-Karte Nr 5/3, "Karwendelgebirge, Östliches Blatt", 1:25000
Weitere Infos:
-
Heiß
Bestimmt der heißeste Tag des Jahres. Der Südanstieg von Pertisau hoch zur Seebergspitze brachte mich schon ganz schön ins Schwitzen und ich hatte zu wenig zu Trinken dabei. Wobei an diesem Tag, wieviel hätte man
mitschleppen sollen / müssen? Das Problem war, dass es ab Pertisau lange Zeit keine Refillstation mehr gibt. Die erste natürliche Gelegenheit wartet erst wieder kurz vor der Kogelalm, wenn ein Bach überquert wird.
Das ist schon ziemlich am Ende der Tour.
Aber von Anfang an, den Mariensteig sollte man mal gemacht haben. Sehr schön angelegt und sehr fotogen schlängelt sich der Weg in der Felsflanke knapp über den tiefblauen Achensee entlang. Der Steig ist
dabei bestens ausgebaut.
Bei Pertisau erreichte ich wieder den Anschlusspunkt vom letzten Jahr, als ich von der Montscheinspitze runterkam und hier übernachtete. Nun ging es hoch, steil, sehr steil. Ich ahnte, da hast du zu wenig Wasser
dabei und begann fortan mir das Trinken einzuteilen. Es hat immer wieder schöne Blicke hinab zum Achensee und v.a. auch ins Karwendel. Der Weg hoch bis zur Seebergspitze war dann insgesamt recht unschwierig,
ich hatte es mir von der Beschreibung her etwas anspruchsvoller vorgestellt.
Das wird es dann, wenn es zur Überschreitung in Richtung Seekarspitze geht. Zunächst führt der Weg steil hinab. Das ist kein reines Wandern mehr, aber auch noch nicht klettern. Die Engländer bezeichnen das als
"Scrambling" und haben sogar eine eigene Schwierigkeitsskala dafür. Sehr sinnvoll.
Bald streckt sich der Grat und es geht nur leicht ansteigend dahin. Das zieht sich dann bis zur Seekarspitze doch ziemlich. Am Gipfel war dann mein letzter Schluck Wasser dahin. Fortan wurde mir doch recht
schwummerig und wurde folglich auch immer langsamer. So ist es also in der Wüste, wenn man langsam dehydriert. Technisch ist der Abstieg Richtung Seekaralm erstmal die anspruchsvollste der gesamten Tour. Steil
und viele "Scrambles". Bald ist man an der Seekaralm, aber kein Wasser, nirgends. Verdammt. Weiter zur Kogelalm und kurz vorher hörte ich das erlösende Plätschern. Ein Bach. In kurzer Zeit hatte ich mehr als
3 Liter getankt. Dann ging es wieder, nur der Bauch tat jetzt weh. Aber gut. Am Strand in Achenkirch wartete zuerst ein Eiswagen und dann der Sprung ins kühlende Naß eines abgetrennten Badebereichs. Gut gemacht
übrigens, also Eis und Strandbad.
Stephan, unterwegs vom 19.06.2022
Der Startpunkt am Strandbad am Nordende des Achensee. Oben sieht man die Seekarspitze mit der Geröllhalde über die dann der Abstieg führt. In meinem Fall eine ziemlich durstige Angelegenheit, wenn ich
das jetzt beim Start schon geahnt hätte...
Wie ein norwegischer Fjord, der Achensee.
Die Seekarspitze. Der Weg runter, bzw. hoch führt dann am linken Rand des Schuttfeldes entlang.
Der Mariensteig von Achenkirch nach Pertisau.
Der Mariensteig von Achenkirch nach Pertisau.
Die Gaisalm.
Die Gaisalm verfügt, wie man sieht auch über einen Schiffsanleger. Man kann also von hier auch auf ein Boot umsteigen.
Die Bucht bei der Gaisalm. Absolut badetauglich, aber das Wasser des Achensees ist aufgrund der Höhenlage immer ziemlich frostig.
Siehe Text.
Ist schon erstaunlich, wie all die Gewässer in den Alpen bereits erschlossen sind.
Blick ins Karwendel hinein.
Beim Aufstieg zur Seebergspitze. Unten Pertisau, am Südufer des Achensee Maurach.
Die Seebergspitze kommt in Sicht. Davor ausgedehnte Latschenzonen. Und ja mir wurde es langsam heiß und das Wasser ging unweigerlich zur Neige ...
Blick hinüber ins Rofan mit dem Hochiss als höchsten Punkt. Das wird dann die nächste Etappe.
Blick zurück auf die vorhergehende Etappe, mit der Montscheinspitze rechts.
Die Überschreitung der Montscheinspitze von der Plumsjochhütte her (siehe Etappe 11).
Am Gipfel der Seebergspitze mit Blick hinab zum Achensee.
Der Übergang zur Seekarspitze.
Blick zurück zur Seebergspitze.
Abstieg von der Seebergspitze. Sieht wilder aus, als es ist.
Gegenüber das Rofan.
Die Seekarspitze.
Dieser Bach war die Rettung an diesem sehr heißen Tag. Nachdem ich die letzten Stunden der Tour in zunehmend dehydrierten und benommenen Zustand hinter mich gebracht hatte.
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