Alle Schwierigkeitsgrade, jede Ausrichtung, Mehrseillängen
Abstieg:
Normalweg, oder bei manchen Routen ist auch Abseilen möglich
Ausgangspunkt:
Gasthaus Bayerwald (852 m)
Anfahrt von München:
Über Rottach-Egern und Kreuth weiter Richtung Achenpaß.
Ausgangspunkt wenige Kilometer nach Kreuth, in der Nähe des Gasthauses Bayerwald (1h von
München).
Zustieg:
Dem Wanderweg zur Tegernseer Hütte folgen. Die Roßsteinnadel
erreicht man vor Beginn des gesicherten Steiges zur Hütte. Für die Nordwand geht man in eine
Schlucht zwischen Roßstein und ~nadel.
Die Buchstein-Nordkante ist von der Hütte bereits gut zu sehen, man steigt kurz nach Norden
ab.
Auf den Weg von der Roßsteinnadel zur Tegernseer Hütte kommt man beim Beginn des 2. Drahtseils
(Weg biegt ab nach rechts) direkt beim Einstieg des Westpfeilers am Roßstein vorbei.
Um zur Südwand des Buchsteins zu gelangen, unterhalb der Roßsteinnadel vorbei und auf Wegspuren
zu einer Rampe. Die markante Südverschneidung zieht in direkter Linie durch Südwand. Einstieg
identisch mit der "Mann oder Memme" -> rote Aufschrift "MoM" am Fels.
Route:
Roßsteinnadel-Nordwand: In Falllinie des Gipfelkreuzes empor, es
gibt mehrere Varianten (1 SL).
Buchstein-Nordkante (Breitmoser, Hagn, 1937): Am Vorbau mehrere Varianten, entweder über einen
Riß (V-) empor, oder daneben leichter (III) durch einen Kamin (1 SL). Hier Stand. Über eine Platte
empor zu einem Riß. Durch ihn hindurch schwierig (IV+ A0, V frei) zu einem Standplatz am Beginn einer Rinne.
Leicht weiter zum Gipfel.
Die Buchstein-Nordkante, das ist die felsige Kante links im Bild.
Roßstein-Westpfeiler (W. Lang 1999): 3 SL (IV+, III+, III+). Immer gerade hoch. Die letzten
zwei Seillängen quer durch die Botanik, bis es nicht mehr geht, dann nach links über einen
schönen Quergang zum Ausstieg. Übermäßig gut mit Bohrhaken abgesichert. Es wären auch genügend
natürliche Sicherungsmöglichkeiten vorhanden.
Buchstein-Südverschneidung (im Jahr 2005 mit Bohrhaken saniert):
1. SL (30m IV-): Vom Einstieg sofort in die Verschneidung und in dieser hoch.
2. SL (25m V+): Weiter entlang der Verschneidung, jedoch teilweise leicht rechts ausweichend.
Ziemlich glatte Passagen.
3. SL (40m VI-): Vom Stand nach rechts zu einer parallen Rissverschneidung. Diese wird nach oben
hin immer schwerer. Schlüsselstelle der Tour am Ende der Verschneidung. Danach
sofort zu einer Rampe nach links queren. Über die erdige Rampe zu Stand bei einem
Baum.
4. SL (30m V): Leicht links vom Stand geht es in gerade Linie weiter nach oben.
5. SL (20m II): Über leichtes Gelände wenige Meter bis zum Ausstieg auf den Kamm kurz unter dem
Gipfel.
Die Route ist sportklettermäßig eingerichtet, 12 Expressen, kein weiteres Material notwendig.
Teilweise (noch) viele erdige Passagen, deswegen nicht gleich nach Regentagen klettern.
Abseilen über die Route, bzw. parallel über die MoM.
Buchstein, Alte Südwand, 4 (Hailer, Stadelbauer, 1903):
Wie auf dem Weg zur Südverschneidung die Rampe unter der Südwand hoch, kurz absteigen und abermals hoch zu
einer Fichte. Dahinter nahezu waagrechte Querung bis unter eine grasige Wandstelle. Von dort geht es
zunächst 3m direkt über ein Wandl, dann leicht links über eine gut mit Gras "gepolsterte" Rampe.
Hier nun wieder rechts zurück in die Rinne, die schon von unten zu sehen ist (abgestorbener Baum). Durch
die Rinne immer direkt hoch. Zuletzt eine Verschneidung, dann Latschengestrüpp und schließlich eine leichte
Platte direkt unter dem Gipfelkreuz.
Je nachdem, wie viel man sichert, 6-8SL. Ca. alle 25-30m ein Standplatz. Viele Normalhaken, Mitnahme von
Klemmkeilen und einen Satz Haken dringend empfohlen. Die Route ist ab der Querung nach der Fichte durchgehend
3, mit ein paar Stellen 4. Nicht unterschätzen! Durch die vielen Graspolster und einiges an brüchigem Gestein ist
die Route anspruchsvoll. Insgesamt eher unlohnend.
Hütten:
Tegernseer Hütte 1650 m
Abstieg:
Roßsteinnadel: Vom Gipfel abseilen.
Buchstein: Über Normalweg (markiert) zur Hütte absteigen (IIer Gelände).
Karte:
Bayerisches Landesvermessungsamt, Sonderkarte
1:50000, Bad Tölz - Lenggries
Führer:
Horst Höfler, "Klettern in den
Nördlichen Kalkalpen", Bruckmann Verlag München
Softrock "Bayerische Voralpen"
09.05.02 Flo, Thomas
04.05.03 Betty (am Roßstein: Flo, Hias, Woife)
25.11.06 Thomas
09.01.11 Walter, Sebastian
09.05.02:
Lauter "erste" Touren heute. Flo's erste Tour im alpinen Gelände, meine erste Klettertour für
dieses Jahr. Dazu gesellte sich noch Thomas. Zum Eingehen machten wir zuerst die Westkante an
der Roßsteinnadel, danach die Nordwand. Die V- bereitete uns aber eher wenig Probleme. Weiter
ging es zum Buchstein. Der untere Teil der Nordkante war sehr schöne Kletterei im besten Fels,
oben endet die Tour leider in der Botanik, was den Gesamteindruck etwas schmälert. Auf der
Tegernseer Hütte konnten wir bei bestem Wetter noch die Aussicht bis auf das ferne München
genießen.
Genau wie an den Ruchenköpfen sind auch an Roß- und Buchstein Dutzende von Routen aller
Schwierigkeitskategorien eingebohrt. Langweilig wird einem also hier nicht so schnell, nur das
wissen andere auch ...
04.05.03:
Mit dem Karategott Hias und seinen Jüngern waren wir das Wochenende auf der Rauhalm, einer
Selbstversorgerhütte der Sektion München, einquartiert. Als krönenden Abschluß kletterten
wir am Sonntag noch am nahen Roß- und Buchstein. Das Wetter war traumhaft, wie im Hochsommer.
Der Westpfeiler am Roßstein ist Genuß pur, trotz der Latschen in den letzten zwei Seillängen
eine sehr schöne Tour. Am Buchstein kletterte ich mit Betty noch mal die Nordkante. Dieses
Mal auch die zweite Seillänge, die mit IV+ A0 bewertet ist. Und siehe da wo ich letztes Jahr
noch die Umgehung gewählt hatte, gelang mir nun das ganze auch ohne Griff zum Haken. Man klettert
in einem Kamin, die Sache ist etwas überhängend, ich schätze mal frei ist diese Seillänge ein
Ver.
25.11.06:
Der Fön heitzte die Luft auf frühlingshafte Temperaturen. Fast hätte man in der Südwand im T-Shirt
klettern können, aber eben nur fast. Die Südverschneidung wurde aus ihrem Dornröschenschlaf im
Jahre 2005 durch eine Sanierung erlöst und dürfte sich binnen Kürze zu dem Klassiker am Buchstein
entwickeln. Für meinen Geschmack wurden zwar eigentlich viel zu viele Bohrhaken gesetzt, war aber
in den schwierigen Stellen doch auch sehr froh drum. Nur an sich hätte es auch viele natürliche
Sicherungsmöglichkeiten gegeben. Sei's drum ... die Route macht Spaß, vier steile Seillängen im
festen Fels, was will man mehr.
09.01.11:
Ein Winter wie eine Kneippkur. Mal kalt, mal warm. Dieses Wochenende wieder warm, für Anfang Januar
zu warm. Somit war der Zustieg zum Buchstein schon mal problemlos ohne Skier zu bewältigen. Wir
waren auch nicht mal die einzigen mit der Idee, an diesem Tag am Buchstein zu klettern. Walter hatte
sich einen Uralt-Klassiker ausgesucht.
Ich geb zu, ich hab sie unterschätzt die alte Südwand. Die Idee, die Tour schnell mit den steigeisenfesten
Schuhen zu klettern, quasi als Training für größere Aufgaben, bereute ich dann doch. Zu kompakt und
plattig das Gestein, wo sich solches mal zwischen den Graspolstern fand. Aber auf letzteren steht
man mit den Bollern auch eher mittelprächtig.
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