Ausgangspunkt:
Campingplatz Gößl am Grundlsee (708m)
Anfahrt von München:
München - Salzburger Autobahn - A10 bis Golling - über Gosau und Bad Aussee zum Grundlsee.
Stützpunkt:
Campingplatz Gößl am Grundlsee (708m)
Sehr zu empfehlender Campingplatz direkt am See in sehr idyllischer und ruhiger Lage. Infrastruktur passt mit Wirthaus,
kleinen Laden, Kinderspielplatz, Klettergarten in der Nähe, sowie ganz viel Natur rundherum.
Gindlkante, 6+ bzw. 7-, 6 obl.:
Erstbegeher: K.Hoi u. Gef. 1990
Anfahrt:
Vom Grundlsee, bzw. Bad Aussee Richtung Bad Mitterndorf, dahinter auf der Straße weiter Richtung Liezen. Nach
Pürgg abbiegen. Bei den sehr markanten Felsformationen links der Straße gegenüber des Grimming ist auch die Gindlkante
mit dabei. Ein weiteres interessantes Ziel ist der Jungfernsturz.
Zustieg:
Am Ortseingang von Pürgg findet sich ein großer Parkplatz. Von dort geht man ca. 200m zurück, wo ein breiter Wanderweg
zum "Dachsteinblick" abzweigt. Diesem Weg folgt man für gut 20min. Dort wo der Wandfuß am weitesten zum Wanderweg reicht,
führt ein 30m langes Steiglein direkt zum Einstieg der Gindlkante bei einer kompakten Wand, welche unten von einer kurzen
Verschneidung mit anschließenden Riss durchzogen ist.
Route:
Es gibt viele Varianten, wir haben uns bis auf eine Ausnahme weitgehend an die Originalführe gehalten.
1. SL (40m, 6): Direkt in der Verschneidung hoch, darüber den leicht nach rechts verlaufenden Riss verfolgen bis zu einem
Band unter einem bauchigen Überhang. Über diesen hinweg und dann linkshaltend über eine plattige Rampe zum Stand bei einem
Baum.
2. SL (20m, 6+): Vom Stand rechts über zwei Blöcke hinweg auf ein weiteres Band. Kurz nach rechts und direkt über einen
leicht überhängenden Riss zum Stand auf einen Felskopf.
3. SL (55m, 5+): Die markante Rampe nach links wird auf kompletter Länge verfolgt. Eine sehr plattige Unterbrechungsstelle.
Am Ende der Rampe Richtungswechsel um 180° nach rechts über einen Block auf ein Band und schließlich zum bequemen Standplatz
zwischen Bäumen.
4. SL (50m, 6+): Das plattige Wandl direkt voraus wird im unteren Teil mit Hilfe eines Baumes überwunden. Danach an sehr
glatten Griffen über das Wandl hinweg in leichteres Gelände. Über das Schrofengelände zum Stand unterhalb von weiteren Platten.
5. SL (30m, 6): Direkt nach oben über die Platten an feinen Rissen und Taschen. Stand auf einem Band.
6. SL (30m, 5): Nun gibt es einiges an Varianten. Man kann z.B. auf das nächsthöhere Band steigen und nach links zu einer
markanten Rissverschneidung gehen, welche ein Felsblock mit der Wand bildet. Über die Verschneidung auf den Felsblock und
zum Stand zwischen Bäumen.
7. SL (15m, 2): Kurz hoch, dann links durch eine Rinne zu einem Baum am Beginn der nun offensichtlichen Kante queren. Zwischenstand
am Baum ratsam.
8. SL (35m, 7-): Die Originalführe geht direkt rechts über die Kante. Für die folgend beschriebene Variante steuert man links über
eine plattige Rampe zum Beginn einer großen Verschneidung. Durch diese hoch. Die Verschneidung ist am oberen Ende verschlossen.
Den daraus resultierenden Überhang überwindet man mit Hilfe eines tief im Riss versteckten großen Griffes. Sehr artistisch.
Man wechselt nach links aus der Verschneidung heraus. Darüber dann wieder rechts zu einem Felskopf an der Kante.
9. SL (30m, 6-): Links eines Felsturmes über Platten auf denselbigen, dann über eine Schuppe und einer anschließenden Verschneidung
zum bequemen Stand auf einem Absatz in der Kante.
10. - 12. SL (4 - 5+): Die nun folgenden Seillängen, laut eines Führers die schönsten in der Steiermark, führen direkt über
die nun nicht allzu steile, plattige Kante nach oben.
13. SL (20m, 2): Am letzten Felskopf wartet ein kleiner Sprung hinüber zum nicht mehr schweren Ausstiegswandl.
Abstieg:
Vom Ausstieg links hoch zu einer Alm und bei dieser auf einen breiten Fahrweg zum Dachsteinblick (Siedlung mit mehreren
Häusern). Hier nun wieder linkshaltend auf einem Wanderweg zurück nach Pürgg, bei dem man direkt am Einstieg wieder vorbeikommt.
Bis Pürgg ca. 30min.
Charakter:
Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. 12 Expressen mitnehmen. Zusätzlich werden ein paar Klemmkeile und Schlingen benötigt. Dank
Südseite früh und spät im Jahr begehbar, im Sommer wohl zu heiß.
Burgstallwand "Null komma Josef", 6+ oder 5A0:
K.Hoi u. Gef.
Anfahrt:
Dieselbe Anfahrt wie oben beschrieben nach Pürgg. Statt nach links biegt man wenig später von der Bundesstraße rechts dem
Wegweiser nach Untergrimming folgend ab. Im Dorf unter der Bundesstraße hindurch zum Parkplatz direkt vor der Burgstallwand.
In 2-3min ist man an den Einstiegen.
Route:
Die Burgstallwand ist ein einziger großer Klettergarten. Die "Null komma Josef" bildet dabei die längste Linie durch die
Wand und ist ein Mix von vielen einzelnen Varianten. Vor lauter Routen ist es gar nicht so einfach auf der richtigen Spur
zu bleiben.
Für die "Null komma Josef" geht man vom Parkplatz nur kurz rechts Richtung Klettersteig hoch und folgt bald links einem
Steiglein zur Wand. Der Einstieg findet sich links einer Verschneidung. Die Route ist mit nach links ansteigenden eingeklebten
Metallbügeln zum Sichern gekennzeichnet.
1.SL (35m, 5): Zunächst also links ansteigend queren den Metallbügeln folgen, dann direkt zu einem Drahtseil hoch und jenseits
am Beginn einer Rampe Stand.
2.SL (20m, 5): Man folgt der Rampe ziemlich weit nach links, steigt dann direkt hoch zum Stand unter einem Überhang.
3.SL (25m, 6+ o. 5A0): Unter dem Überhang 2m nach rechts hangeln, bevor man direkt über den Wulst steigen kann. Danach in
zunehmend leichteres Gelände und schließlich durch eine mit Drahtseil gesicherte grasige Rinne hoch zum Stand beim Klettersteig.
4.SL (25m, 6-): Die folgende steile Plattenwand wird an großzügigen Griffen direkt angegangen. Schwierig wird es erst nachdem
sich die Platte bereits etwas zurückgelehnt hat. Stand nach der ersten steilen Passage möglich.
5.SL (25m, 5-): Über Platten rechtshaltend zum Stand auf einem Grasband.
6.SL (45m, 5+): Zunächst weiter leicht rechtshaltend über Platten empor zu einem Überhang. Über diesen hinweg und Stand unter
einer weiteren Platte.
7.SL (35m, 5): Die Platte hoch, eine bauchige Ausbuchtung wird links auf einer steilen Rampe umgangen. Darüber rechts Stand
auf dem Felskopf.
8.SL (35m, 5+): Eine Serie von Platten direkt hoch bis zum Ausstieg im Wald.
Abstieg:
Vom Ausstieg links zum gut markierten Klettersteig und über diesen hinab. 20min.
Charakter:
Sehr beliebte und von daher schon gut abgegriffene Tour. Ausser Expressen (10 Stück) braucht es keine weiteren Sicherungsmittel,
die Route ist mehr als ausreichend eingebohrt.
Klettergarten "Gösslwand":
Lage:
Vom Campingplatz Gössl am Grundlsee in 10min erreichbar. Man marschiert auf der Fahrstraße zum Toplitzsee durch Gössl.
Dahinter führt die Forststraße direkt an der Wand entlang. Die Stichwege zu den zwei Sektoren sind jeweils ausgeschildert.
Im zweiten Sektor hat es auch einen vorzüglich ausgebauten Unterstand. Ein Bach fließt gleich daneben vorbei.
Routen:
Die meisten Routen hat es im hinteren, den 2. Sektor. Ab 4 bis unendlich gibt es eine Vielzahl von perfekt abgesicherten
Routen. Neueste Kreation scheint eine Mehrseillängen-Tour durch die ganze Gösslwand im Schwierigkeitsgrad 7+ zu sein.
Das Gelände ist eher abschüssig, von daher nix für Kleinkinder.
Karte:
Brauchts ned wirklich. Ansonsten was, wo das Tote Gebirge gut abgedeckt ist.
Führer:
Diverse Kletterführer für "Österreich Ost" auf dem Markt.
Titel: Osterausflug Bergspezln: Betty, Jana, Fabian, Walter, Birgitt, Lina, Sara
Unseren Osterurlaub verbrachten wir auf Anregung von Walter dieses Mal im Salzburger Hinterland. Steiermarker werden jetzt
empört aufschreien, weil der Grundlsee gehört ja schon zu deren Heimat. Genauer eingegrenzt bewegten wir uns zu den Füssen
des Toten Gebirges. Mit vielen Seen eine herrliche naturbelassene Landschaft.
Der Campingplatz Gössl am Grundlsee ist schon mal Idylle pur. Sehr ruhig und doch in Sachen Outdoor-Sport mittendrin. Ein
Klettergarten findet sich in Fußmarschweite, was will man mehr. Nach dem uns das Wetter für den Loser ein Strich durch die
Rechnung gemacht hatte, natürlich erst nachdem wir die 15 Euro Mautgebühr für die Passstraße berappt hatten, kletterten
wir dort zwei schöne Seillängen.
Ein Einheimischer klärte uns über die örtlichen Sitten auf, wonach die meisten Wände und Wälder sich hier im Staatsbesitz
befinden und zum Klettern quasi "gepachtet" werden müssen. Einfach so eine Route eröffnen wäre demnach illegal. Das erklärt
auch, warum man vorab, trotz vieler genialer Wände vergleichsweise wenig zu bestehenden Touren findet. Die meisten werden
geheimgehalten, wie z.B. am sehr eindrucksvollen Reichenstein, der sich über dem Grundlsee erhebt.
Klettermäßig waren Walter und ich noch an der Gindlkante und dem Burgstall unterwegs. Beide Touren sportklettermäßig
geprägt mit kurzen Zustiegen und ausreichender Absicherung mit Bohrhaken. Die Südlage macht hier Frühjahrstouren problemlos
möglich, die Auswahl ist an beiden Felsen und nebenan groß.
Mit Kind und Kegel wagten wir uns schließlich noch an die Bezwingung des 1765m hohen Schneiderkogels. Einer Kuppe über dem
Hochplateau der Tauplitzalm. Hier war sogar trotz eher sommerlicher Temperaturen die Skisaison immer noch nicht beendet.
Vom Parkplatz, der per 10 Euro teurer Mautstraße zu erreichen ist, ist es ca. eine halbe Stunde hoch zum Schneiderkogel.
Die Motivation, dass der Osterhase am Gipfel etwas verloren hätte, zeigte Wirkung, die Kinder wollten unbedingt hoch und sei
es auf Papas Schultern ... ;-) Uff ...
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