Ausgangspunkt:
Alte Reichenhallerstraße, Parkplatz am Beginn des Weges zur Halsalm (ca. 840m)
Anfahrt von München:
München - Salzburger Autobahn - Abfahrt Traunstein/Siegsdorf - weiter Richtung Inzell und Ramsau - auf die alte
Reichenhallterstraße (Campingplatz) abbiegen und Richtung Hintersee fahren (links nach Triebenbach) - kurz vor
Triebenbach Parkplatz unter Bäumen am Beginn des Weges zur Halsalm. Ca. 1.5h.
Stützpunkt:
-
Route: Eisberg Südwand "Zick Zack", 7 o. 6+A0 (G.Lenz, B.Zauner, A.Burgstaller 2004)
Zustieg:
Vom Parkplatz folgt man zunächst für 300m den Weg zur Halsalm. Rechts führt ein breiter Weg in den Wald (Ahornbäume,
viel aufgeschichtes Brennholz). Diesem Weg folgt man steil aufwärts. Nach 30min zeigt ein erster Steinmann den
Abzweig nach rechts an (rote Markierungen, schmaler Pfad durch den Wald). Nach weiteren 20min erreicht man einen
waagrechten Verbindungsweg. Diesem folgt man nach rechts bis unter die Eisberg-Südwand. Am rechten Rand eines Schotterfeldes
geht es mühsam nach oben zu den Einstiegen.
Linkerhand der "Zick Zack" ist eine neue Tour hinzugekommen, "Eisbergfieber, 7+", welche sich gegenseitig kreuzen. Die
goldenen Bohrhaken markieren die Eisbergfieber, also nicht verwirren lassen!
1.SL (35m, 5+): Vom Einstieg zum ersten BH, über eine plattige Stelle hinweg, dann recht weit links eine Rampe hoch. Dort
wo der Wulst oberhalb durch einen Riss passierbar wird, über diesen hinweg. Gerade über gestuftes Gelände
hoch zum Stand. Vorsicht goldener Stand: Eisbergfieber, silberner Stand rechts davon: Zick Zack.
2.SL (25m, 6+): Rechts direkt am Überhang entlang geht es über kleingriffige und nach oben hin schwieriger werdende Platten
zum Stand mit Wandbuch.
3.SL (25m, 6+): Vom Stand eher linkshaltend hoch zu einem nach schräg rechts verlaufenden Hangelriss. Diesen ein paar
Meter folgen, dann aber bald an Untergriffen waagrecht nach rechts queren und über eine extrem zerfressene
Platte gerade hoch zum Stand in einer kleinen Nische.
4.SL (20m, 6): In der Nische bis über den 1.BH hinweg hoch. Dann nach links spreizen und mit Hilfe von versteckten Henkeln
um die Kante auf eine weitere Platte schwingen. Diese Platte immer am oberen Ende folgen, zuletzt waagrecht
nach links zum Hängestand hangeln.
5.SL (25m, 6+): Weiter nach links hangeln/queren. Über einen Überhang hinweg gelangt man in eine Rinne. Nun leichter zum
ersten bequemen Stand auf einer kleinen Terrasse.
6.SL (45m, 7): Vom Stand zunächst etwas abklettern, dann in die Kaminrinne einsteigen und ab nach oben. Die schwierigsten
Stellen gleich am Anfang. Oben nach viel Stemmarbeit schließlich doch noch leichter werdend. Stand unter einer
letzten Platte vor den Latschen.
7.SL (35m, 6-): Zunächst noch sehr schön an einer Boulderstelle nach links in leichteres Gelände queren. Gerade über zunehmend
brüchige Felsen nach oben und direkt durch eine Latschengasse sehr unangenehm hoch zum letzten Stand.
Abstieg:
Entlang der Route abseilen.
Charakter:
Alpine Sportkletterroute. Ausreichend eingebohrt. Für die Schlüsselseillänge braucht es 14 Expressen. Am Anfang besteht
Verwechslungsgefahr mit der Route "Eisbergfieber". Die letzten Meter durch die Latschen der 7.SL sind eher unangenehm,
schlecht abzusichern und dank vieler loser Wurzeln und Steine potentiell gefährlich, nur der Anfang der 7.SL ist schon
schön ... Die Schlüsselseillänge in der Kaminrinne braucht sehr lange, bis sie abtrocknet. Von daher ist die Tour eher
für den Herbst zu empfehlen. Dank Südlage kann sie auch noch sehr spät im Jahr gemacht werden.
Karte:
Bayerisches Landesvermessungsamt, "Nationalpark Berchtesgaden", UK 25-1, 1:25000
Führer:
R.Kühberger + G.Forchthammer "Best Of Genuss, Band 1", Panico Alpinverlag, 1. Auflage 2008
Titel: Wenn nur diese Platten nicht wären ... Bergspezln: Walter, Mikka, Joseph
Ein Eintrag im Wandbuch brachte es auf den Punkt "Warum quält ihr euch immer diese Platten hoch ...". Nach den ersten zwei
plattigen Seillängen (nach dem Wandbuch) wird die Route aber doch noch abwechslungsreicher, mit ein paar schönen Kletterpassagen.
Beim Zustieg bogen wir einen Weg zu früh in den Wald ab und stiegen querfeldein zum Wandfuß hoch. Ging auch, ist aber nicht
zu empfehlen. Etwas verwirrend ist am Anfang der Routenmix mit der "Eisbergfieber", welche völlig logikfrei den Weg der
maximalen Schwierigkeiten sucht. Jedenfalls kreuzt die Route mit der "Zick Zack" und so sollte man immer den silbernen
Bohrhaken nachlaufen.
Nach den Platten kommen zuerst zwei sehr fotogene Quergänge in steiler Wand. Die Schlüsselstelle schließlich überwand ich
im Nachstieg mit Piaztechnik. Weiter oben ist dann noch anstrengendes Kaminstemmen angesagt. Die letzte Seillänge führt
nach vielversprechenden Auftakt ins Gemüse und ist nicht ungefährlich.
Ein bisschen schade, dass die Route wieder so unmotiviert im Nirgendwo endet. Nach zwei, drei leichteren Seillängen wäre
in der Gipfelwand durchaus nochmal Potential für eine schöne Seillänge.
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