alles mögliche, vom Klettergarten bis zu anspruchsvollen Mehrseillängentouren
Abstieg:
Abseilen oder Steig
Besonderheiten:
Im Sommer zu heiß, laut wegen Straße, viel los wegen Innsbruck, Steinschlag wegen viel los.
Ausgangspunkt:
Bundesstraße zwischen Innsbruck und Zirl.
Anfahrt von München:
München - Garmisch - Scharnitz - Zirl. Bei Zirl nicht auf die Autobahn sondern den Weg im Straßenlabyrinth zum Steinbruch
und der Bundesstraße nach Innsbruck finden. Die Straße geht direkt an der Martinswand vorbei. Je nach Sektor verschiedene,
allerdings nur sehr beengte Parkmöglichkeiten. Ca. 2h.
Stützpunkt:
-
Charakter:
Für die ganze Martinswand gilt: erhöhte Steinschlaggefahr! Zum einen ist das Gestein nicht 100% fest, es kommen viele
eingelagerte Schuttbänder hinzu, Gemsen springen rum und ein Haufen Kletterer auch noch. Kommt mal kein Stein geflogen, dann
mit Sicherheit eine Expresse oder gleich Abseilachter samt HMS.
In der Wand kann man das ganze Jahr klettern. Dementsprechend, es kann sehr warm werden in der Wand.
Routen mittlerer Bereich:
Für die nachfolgend beschriebenen Routen eignet sich der Parkplatz für den AV-Klettergarten am besten. Dies ist die etwas
größere Parkbucht auf der Martinswandseite, in etwa unterhalb der Bahngalerie weit oben in der Wand.
Sektor Flying Grass "Rechter Pfeiler" u. Ausstieg über "Scotty", 6+, 5SL
Vom Parkplatz am WC vorbei, dann dem Steig ein paar Serpentinen nach oben verfolgen. Dort wo er sich aufteilt, nach links
zuerst leicht bergab und dann direkt an die Wand. Man erreicht zuerst einen kleinen Kessel, namens "Sektor Flying Grass".
Hier rechts findet sich ein markanter Pfeiler mit den beiden Routen linker und rechter Pfeiler.
Der "Rechte Pfeiler" führt dabei direkt über die Kante. Nach zwei Seillängen kann man links ca. 15m auf einen weiteren Absatz
klettern (Zwischensicherung an Baum, das im Topo erwähnte Fixseil gibt es nicht mehr) und den oberen Teil der "Beam me up Scotty" machen. Abstieg dann über Normalabstieg (s.u.).
Die Routen sind mit Haken alle 2m eingebohrt.
"Bronchitis", 5+, 5SL (H.Wagner, S. Lesiak, 2009)
Wie oben zum "Sektor Flying Grass". Den Steig links an der Wand weiter. Der Einstieg selber ist schwierig zu finden. Er befindet sich genau zwischen den Routen
"Maxl's Gamsrevier" und "Kaiser Max Spätlese". Im Bereich des Einstiegs ist die Wand recht plattig mit ein paar Überhängen
weiter oben. Nach BH Ausschau halten.
Die Route ist dann dank BH einfach zu verfolgen und von den Schwierigkeiten angemessen bewertet. Die Route liegt in einer
leichten Mulde, deswegen sammelt sich hier viel Gestein, was von weiter oben kletternden Seilschaften oder vom Normalabstieg
unvermeidlich losgetreten wird. Bei vielen Leuten im Gelände, besser was anderes klettern.
Man kommt direkt am Normalabstieg raus. Rechts (Blickrichtung Wand) geht es runter (s.u.) oder links zu den oberen Routen.
"Maxl's Krone", 7- (6- obl.), 5SL (H.Wagner, S. Lesiak, 2004)
Nach einer der Touren im unteren Bereich bietet es sich an, z.B. diese sehr schöne Route mitzunehmen. Man verfolgt den
Normalabstieg entgegengesetzt bis zu einem Fixseil, dieses hoch und gleich darüber rechts zu Platten mit BH. Die Route ist
optimal abgesichert. Trotz vieler Begehungen herrscht aber immer noch erhöhte Steinschlaggefahr.
Der Standplatz nach der 2.SL ist am Beginn einer Rinne nur mit einem BH ausgestattet. Weiterklettern empfiehlt sich nicht, sonst
hat man in der fordenden 3.SL zu viel Seilreibung. Entgegen dem Topo kann man in der letzten Seillänge sich nach der 6er-Stelle
gleich rechts halten und gelangt so leichter zum Abstiegspfad, verpassen tut man dabei nichts mehr.
Abstieg: Am Anfang leichte Kletterei (1-2, besser mit Seil, BH). Vom Ostriss-Ausstieg auf einem Band zu einem abgestorbenen
Baumstummel. Dort sieht man den Abstiegspfad, zu diesem entlang der BH abklettern und den deutlich vorhanden Steigspuren ins
Tal folgen.
Normalabstieg:
Im mittleren Bereich führt ein schwach markierter Steig durch die Martinswand. Z.B. nach Ausstieg aus der "Bronchitis" geht
man Richtung Innsbruck zu einer steileren Stelle, wo wohl mal ein Fixseil hing. Die Felsen hochklettern (2) dahinter auf
ungefähr gleicher Höhe bis in den Wald unter der Bahntrasse und danach auf deutlich sichtbaren Steig, am AV-Klettergarten
vorbei zur Straße.
"Botanik Grand Prix":
6, 13SL (Sepp Lessiak, Ewald Eisendle, 6.6.2010)
Topo Martinswand "Botanik Grand Prix" (13 SL, 6) als PDF:
Zustieg:
Am besten beim Dschungelbuch oder am Parkplatz für den Klettersteig losgehen. Kurz hoch zum Einstieg des Klettersteigs, dann an der Wand entlang nach rechts
durch eine Senke, Einstieg auf einer Kuppe, eindeutig mit Schild markiert. 20min.
Charakter:
Mit Bohrhaken gesegnete Tour. Da hat wohl mal jemand das Bohren geübt. 19 BH in der Schlüsselseillänge sprechen für sich. Man braucht nicht alle. 15 Expressen sollten
auch bequem reichen, wenn man hin und wieder was auslässt.
Aufgrund der vielen und manchmal auch ungünstig platzierten Haken, hat man schnell viel Reibung beieinander. Deswegen Ecken mit Schlingen verlängern.
Die Route ist mittlerweile gut abgeklettert und es hat auch nicht so viel Botanik wie man aufgrund des Namens meinen könnte. Trotzdem finden sich immer wieder
Passagen mit Gebrösel und auch nicht jeder Felsblock ist superfest. Helm ist Pflicht, die allergrößten Brocken sollten aber mittlerweile unten sein.
Insgesamt lohnende Route mit einigen schönen Kletterstellen.
Dann hat es mich also auch mal an die Martinswand verschlagen. 1000 mal vorbeigefahren, da war es mal Zeit. Das Ambiente ist
schon besonders. Aufgrund der Ausrichtung fühlt man sich klimatisch gleich mal nach Süditalien versetzt. Die nahe Autobahn
erzeugt einiges an Lärm. Auch irgendwie Italien. Zum Einstieg unserer ersten Tour, der "Bronchitis", wurden wir gleich mal von einem 76-jährigen
Lokalhelden geführt, der immer noch 7er vorsteigt. Respekt!
In der "Bronchitis" machten wir dann bald Bekannschaft mit dem allgegenwärtigen Übel hier, von überall haut es Steine die
Wand runter. Ursachen hierfür gibt es viele, man sollte also vorsichtig sein. Wobei die Bronchitis wohl eine der am stärksten
im wahrsten Sinne "betroffenen" Routen ist.
Als zweite Route war der "Rechte Pfeiler" dran, schon besser. Als Ausstieg folgten wir der "Beam me up Scotty", die ziemlich
human bewertet ist, zumindest der obere Teil.
Das gilt nicht unbedingt für die "Maxl's Krone", hier ist die Bewertung schon sehr real. Wobei mir die 3. SL (6) deutlich
schwerer fiel als die nachfolgend mit 7- bewertete. Die "Maxl's Krone" hätten wir nicht unbedingt als letzte Tour angehen sollen,
konditionell war die schon sehr fordernd. Die Route selber ist aber sehr schön und durchaus einen Besuch an der Martinswand
wert.
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