München - A8 Richtung Salzburg - Ausfahrt Frasdorf - Aschau - Parkplatz der Kampenwandbahn.
Ca. 1h.
Stützpunkt:
Diverse gleich unter der Kampenwand. Z.B. Steinlingalm.
Zustieg:
Für Kletterer bietet sich die Kampenwandbahn an. Betriebszeiten im Sommer von 8:30 - 17:00,
ansonsten ab 9:00 Uhr.
Wer wandern will, wird den Aufstieg von der Talstation der Kampenwandbahn ohne Probleme finden. Ca. 3h.
Von der Bergstation sind die meisten Routen problemlos in 10 - 30 Minuten zu erreichen. Zur Südwand gelangt
man über den sog. Südwandsteig. Der Weg ist nicht befestigt und keineswegs als Wanderweg tauglich! Von der
Bergstation kommend entweder zum Westgipfel hoch und dann südlich hinunter oder zur Steinlingalm und von dort in
die Schlechinger Scharte zwischen Ost- und Hauptgipfel.
Routen:
Staffelstein, Direkte Westkante (V-)
Der Staffelstein ist ein der Kampenwand vorgelagerter Felsturm. Auf dem Weg zur Steinlingalm kommt man direkt
daran vorbei und sieht auch gleich die mit Gedenktafeln markierte Abstiegsrinne.
Zur Westkante schlägt man sich links ins Gebüsch und folgt einem Pfad immer entlang des Felsens bis zum Fuß der
Kante. Nun immer über die Kante hoch (1. SL: IV, 2. SL: V-, 3. SL: II)
Hauptgipfel-Südwand, Südostwand (VI-)
Von der Schlechinger Scharte über den Südwandsteig bis unter die Südwand des Hauptgipfels (aus dieser Richtung
gleich die erste Wand). Nach einem markanten Felszahn (links davon) gelangt man über grasiges Schrofengelände zum höchsten
Punkt unter eine Platte die oben mit einem Überhang endet.
1. SL (20m, VI-): Vom Stand über die Platte gerade hoch und den abschliessenden Überhang an der schwächsten Stelle
überlisten. Der nächste Stand findet sich gerade darüber am Fuss der nächsten Platte.
2. SL (30m, III): Weiter nach rechts dann eine leichte mit Gras durchsetzte Rinne hoch. Nun über Gehgelände nach
rechts querend zum Stand bei einer Rinne.
3. SL (20m, V-): Die Rinne hoch bis zu einem plattigen Wulst. An diesem nach rechts queren, bis die Möglichkeit
besteht darüber zu steigen. Man findet sich auf einem extrem glatten Plattenwand wieder. Eine Erosionsrinne ist
die einzige Möglichkeit, sich an die griffigere Wand zu retten. Hier evtl. Zwischenstand.
4. SL (5m, IV): Querung über das Plattenband nach links.
5. SL (20m, V-): Über eine verschneidungsartige Rampe hoch zum Stand in einer Nische.
6. SL (25m, V): Links einen kleinen Überhang überwinden und die darauf folgende Verschneidungsrampe hoch zum
Ausstieg in der Nähe des Gipfels. Über den Grat zum höchsten Punkt.
Zu dieser hier beschriebenen Route sind mehrere Varianten möglich.
Abstieg:
Staffelstein: Über die Abstiegsrinne (II). Hauptgipfel: Weiter nach Osten und den Ostgrat zur Schlechinger Scharte abklettern
(II, ca. 50 Hm).
Charakter:
Sportklettercharakter.
Karte:
-
Führer:
-
Tour 55 (01.05.01) mit Thomas, Stefan und Andreas:
Ein lang erträumter Klassiker war heute angesagt, die Kampenwand-Überschreitung! Mit Thomas,
Andreas und Stefan ging es los Richtung Chiemgau. Von Hohenaschau fuhren wir mit
der Seilbahn gen Gipfel für 22 DM (Frühtarif). Wir wollten Klettern, nicht
wandern. Schnee lag noch genügend und so kämpften wir uns durch das Dickicht
zum Einstieg an der Westwand. Den Torweg nahmen wir als Einstiegsvariante.
Kurze Probleme hatte ich an einer Verschneidung, die ich jedoch links umgehen
konnte. Meist kletterte ich im Vorstieg, weil Thomas die Überschreitung schon kannte. Haken, bzw. Bohrhaken
gabs am Anfang gar keine, man konnte sich aber trotzdem an Latschen, Sanduhren
und Felsköpfen sehr gut sichern. Weiter ging der Weg über Gmelchturm und
Teufelsturm. Am Hauptgipfel nahmen wir eine Variante, die Nordwest-Verschneidung. 4+, etwas steil.
Ich machte sie im Vorstieg, kam
aber dabei mächtig ins Schwitzen und mußte ein paar Mal richtig überlegen,
letztendlich war es aber einfach nur eine grandiose Kletterei. Die Kampenwand ist einfach
der Aussichtsberg schlechthin. Chiemsee zur einen, Alpenhauptkamm auf der
anderen Seite. Wahnsinn! Alpin und Hallenkletterei sind einfach nicht zu
vergleichen. Die 4+ hatte mir doch mächtig zugesetzt. In der Schlüsselstelle war so alle 4m ein Bohrhaken.
Fazit: ein glänzender Auftakt zur Klettersaison 2001! Hat richtig Spaß gemacht.
Anfahrt: 85 km von München, ca. 1h
Kosten: 22 DM Seilbahn, Berg- und Talfahrt
Dauer: 4.5h
Tour 103 (01.06.02) mit Moni, Woife und Flo:
Tour 213 / 214 (29.08.04) mit Betty:
Dank Bergmesse für die "Gefallenen und Vermissten" gab es die Seilbahnfahrt hoch
zur Kampenwand zum Ermässigungspreis. Nachteil an der Sache, viele Leute wollten
gleichzeitig hoch.
Unser erstes Ziel war der Staffelstein, dieses Mal über die Westkante. Nette
Kletterei und vieler Zuschauer kann man sich auch gewiss sein. Da ist es auf der
Südseite der Kampenwand doch um einiges ruhiger. Wenn man erst mal oben in
der Scharte zwischen Haupt- und Ostgipfel ist, wo der Südwandsteig abzweigt und
die allermeisten Leute zum Ostgipfel gehen.
Wir hatten uns die Südostwand zum Hauptgipfel ausgeguckt. Hier hat es
mittlerweile soviele Routen, dass man sich seine Traumtour frei zusammenstellen
kann. Fast nach jeder Seillänge ist es möglich in eine andere Variante zu
wechseln.
Voila, hier unser Menü. Wir wählten einen deftigen VI- Einstieg. Schwierigkeit
hierbei die Überwindung eines Überhangs und der Weg dorthin ist auch nicht ohne.
Wir hatten uns entschlossen, die Rucksäcke mit den Schuhen mitzunehmen, und der
zog schon nach unten, aber nach einem kraftvollen Zug steht man im leichteren
Gelände. Extremisten können hier vollends in die VIer-Abteilung wechseln, wir
gönnten uns zur Erholung die IIIer-Umgehung. Die nächste Seillänge wird dann
etwas schwieriger. Glatte Platten gilt es zu überwinden. Nervenaufreibender
Höhepunkt, ein Quergang auf einem abschüssigen Plattenquergang. No Grip, no Fun!
Danach eine Verschneidung, bevor man vor dem Gipfel nochmal zwischen Kamin oder
Verschneidung wählen kann. Die Verschneidung (V) links ist lohnend, hangelnd man sich doch zuerst in
schöner Piazkletterei hoch. Für die letzten Meter fanden sowohl Betty als auch
ich nur eine Lösung, den Ganzkörperreibungstritt. Soll heißen, sich in die Ecke
zwängen und langsam hochschieben. Und schon steht man auf dem Gipfel. Der Weg
zum nächsten Wirtshaus ist an der Kampenwand auch nie weit und so konnten wir
dieses Mal das einsetzende Gewitter bei gutem Essen in der "Sonnenalm" geniessen.
Meine technisch schwierigste Klettertour bis jetzt.
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