München - Bad Reichenhall - Lofer - Saalfelden - Zell am See -
Großglockner Hochalpenstraße - Franz-Josefs-Höhe (4h, 280 km)
Hütten:
Oberwalderhütte (2963 m)
Zustieg:
Vom Besucherzentrum der Franz-Josefs-Höhe zur Pasterze absteigen.
Auf dem Gletscher bis auf Höhe der Hofmannshütte bleiben, dann über einen Klettersteig zu dieser
hoch (auf Markierungen achten). Die nächsten Jahre sollte auch der direkte Weg von der Franz-Josefs-
Höhe wieder begehbar sein. Dieser war 2002 aufgrund eines Felssturzes gesperrt. Von der
Hofmannshütte nun weiter zur Oberwalderhütte (2963 m, 3h).
Route:
Von der Oberwalderhütte in 2h zum Gipfel der Hohen Riffl (2h). Nun
steigt man über den NW-Grat zum Rifflsattel ab. Von hier quert man knapp unterhalb des Bergschrundes
zur Nordwand der Hohen Riffl. Diese ist bereits vom Gipfel aus gut einzusehen.
Charakter:
Die Nordwand ist 250 m hoch und im oberen Drittel bis zu 60° steil.
Häufig ist Blankeis anzutreffen. Die Überwindung der Randkluft kann abh. von der Jahreszeit
Probleme bereiten.
Abstieg:
Wieder zurück zur Oberwalderhütte.
Karte:
Kompass: Glochnergruppe NP Hohe Tauern Nr. 39, 1:50000
Führer:
AV-Führer der Glockner- und Granatspitzgruppe (End / Peterka)
Puh, was für eine Hitze heute. 35°C meldet Radio 106.4. Da sitz ich nun hier vor dem PC und soll
mir eine Geschichte zu der Bergaktion am Wochenende aus dem Hirn saugen. Dabei
läst sich die Tour
eh ganz einfach beschreiben: TRAUMHAFT!
Nun den, Samstag ging es los, neben dem Wetter brachte uns auch die Deutsche Nationalelf ins
Schwitzen, die machte es bei der WM in Japan wieder sehr spannend und schoss erst in
der 88 Min. das
erlösende 1:0 gegen Paraguay. Damit war laut Flo der stressige Part dieses Bergwochenendes bereits
überstanden. Aber noch nicht der teuere, denn am Beginn zur Großglockner Hochalpenstraße knöpfen
sie einem erst mal 26 Euro ab, um ins Herz der Hohen Tauern fahren zu dürfen. Sehr eindrucksvoll
kann man dazu nur sagen. Man landet schließlich auf der Franz-Josefs-Höhe.
Hier hat man beste
Aussicht auf den Großglockner und die Pasterze, den längsten Ostalpengletscher. Soviel Highlights,
dass wissen die Österreicher zu nutzen und so herrschen in Sachen Tourismus Schweizer Verhältnisse.
Wir wollten zur Oberwalderhütte. Leider war der direkte Weg durch einen Felssturz versperrt und so
blieb uns nix anderes übrig als zuerst zur Pasterze abzusteigen und dann wieder hoch zur Hofmannhütte.
Das brachte einem schon zum Schwitzen ...
... womit wir wieder beim Thema wären. Kleine Unterbrechung, ich hol mir erst mal ein Bier.
Verdammt das Bier ist warm. Wo waren wir stehen geblieben? Richtig, der weitere Weg zur Oberwalderhütte
war dann ein Heimspiel. Nur ein paar Murmeltiere lenkten vom großartigen Blick auf den Großglockner
und Woife's Beteuerungen ab, dass er den Berg auch mal angehen müsste. Die Hütte selber ist super,
nur der Hüttenwirt samt Anhang ist etwas seltsam. Schon irgendwie ein Original, aber auch ein
bißchen verplant und so bekamen wir die Gänge unseres Menü im Stundentakt serviert.
Halb vier aufstehen war ausgemacht. Punkt drei fegt ein Sturm durch das Zimmer, ich kann gerade noch
das Fenster zudrücken. Ein Gewitter! Nun das bescherte uns eine Stunde Schlaf mehr. Den
"Goldenen Woife" darf man Hrn. Dressel verleihen für seine Leistung, die Schuhe über Nacht zum
Trocknen vor die Tür gestellt zu haben. Nun ja, er konnte zumindest mit sauberen Schuhen die Tour
beginnen. Diese begann mit einem Ewigkeitshatsch zum doch recht unscheinbaren Gipfel der Hohen
Riffl. Dort sollte das Abenteuer beginnen. Der jungfräuliche und verfirnte NW-Grat lag vor uns,
was für ein Genuß, über den messerscharfen Grat eine Spur legen zu dürfen! Vom Rifflsattel querten
wir knapp unterhalb des Bergschrundes zum Einstieg der Eiswand. Feinster Trittfirn erwartete uns.
Großartige Seillängen. Mitten in der Wand zog plötzlich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit
eine Nebelbank vom Tal hoch. Binnen Minuten hatten wir nur noch 10 m Sicht. Genau in diesem Moment
löste sich weiter oben eine Lockerschneelawine. Nicht groß eigentlich, doch das bißchen Schnee hätte
uns beinahe aus der Wand gespült. Der Spuk war schnell vorbei und wir gelangten relativ schnell
wieder zum Gipfel. Der Rest ist schnell erzählt, vom Gewitter gejagt stürmten wir ins Tal, und
!Achtung! mußten schon wieder schwitzen bei dem verdammten Gegenanstieg von der Pasterze wieder
hoch zur Franz-Josefs-Höhe.
Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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