Von Norden über den Brenner bis nach Brixen. Dort in das
Villnösstal und weiter bis zur Passhöhe des Würzjochs. Gegenüber der
"Ütia de Börz" (Gasthaus) befindet sich ein Parkplatz (von M. 250 km, 3.5 h).
Route:
Gegenüber der Ütia de Börz folgt man einer Almstrasse (Weg 8a)
zur Munt de Fornella. Nun westlich am Peitlerkofel vorbei zur Peitlerscharte (2361 m). Von
hier links hoch zum Peitlerkofel. Am Gipfelaufbau gibt es eine kurze Klettereinlage entlang
von Drahtseilen (3 h).
Abstieg:
Entweder entlang des Aufstiegs oder interessanter einmal
um den Berg herum, in dem man bei der Peitlerscharte den Weg gen Osten (8b) zur Vaciara-Alm
fortsetzt (Rundweg ca. 2.5 h)
Charakter:
Einfache Bergwanderung. Klettersteig am Gipfelaufbau einfach
und gut abgesichert. Sollten viele Gleichgesinnte unterwegs sein, ist ein
Steinschlaghelm sehr zu empfehlen.
Hütten:
Übernachtungsmöglichkeit nur am Ausgangspunkt, Ütia de Börz (2007 m)
Eigentlich sollte es ein Kletterwochenende in den Dolomiten werden. Da aber die Wettervorhersage
nicht gerade sonnig ausfiel, wurde die Aktion kurzerhand gecancelt. An sich wäre für mich aber
ein Ausflug in die Dolomiten schon längst mal fällig gewesen. Dazu paßte, dass Betty sich nach ihrem
Kreuzbandriß und der darauf folgenden Endlos-Reha sich wieder zum Wandern fit fühlte. Ein
geeignetes Ziel war mit dem Peitlerkofel schnell gefunden und so fuhren wir noch am Freitag
bis nach Brixen, um dort im Nieselregen erst mal unser Zelt aufzuschlagen.
Als ich Samstag in der Früh um sechs die Nase aus dem Zelt steckte, sah das Wetter erst mal
ziemlich trübe aus. Jedoch wurde es immer besser, je höher wir kamen und als wir schließlich
am Würzjoch abmarschbereit standen, ragte vor uns im Nebel die eindrucksvolle Nordwand des
Peitlerkofels auf. Die wollten wir nicht angehen, also einmal im Gegenuhrzeigersinn um den
Berg herum und die wesentlich zahmere Südflanke hinauf. Nur ganz oben gibt es über 50 m am
Gipfelaufbau ein nette Kletterei, durchgehend mit Drahtseil gesichert. Interessant finde ich
in diesem Zusammenhang, dass wir zwar jede Menge Leute mit Klettersteig-Ausrüstung (hatten wir nicht
dabei) gesehen haben, aber wir wohl die einzigen mit Helm waren. Beim Abstieg kamen schließlich
die Horden und es flog auch der eine oder andere Stein. Stellt sich zwar die Frage was besser
ist, mit Loch im Schädel am Drahtseil zu hängen, oder mit heilen Kopf gen Abgrund zu fliegen,
aber naja, soll jedem selber überlassen bleiben ... full-equipped antreten? Im Zweifelsfall
immer am besten. Aber so schwierig war die Kletterei dann wirklich nicht ...
Betty merkte man die Zwangspause beim Erstkontakt mit echtem Fels doch etwas an, aber den
letzten gemeinsamen Berg hatten wir im Januar in Chile gemacht. Manche Dinge ändern sich aber
nie, traditionsgemäß wenn wir beide am Gipfel ankommen, legt sich erst mal eine dicke Wolke
um denselbigen und so sahen wir von der laut Beschreibung nahezu unbeschreiblichen Aussicht
auf die Zillertaler Alpen und den Rest der Dolomiten herzlich wenig. Egal, war trotzdem eine
schöne Tour.
Zurück an der Peitlerscharte wagten wir noch die Umrundung des Berges. Das Wetter wurde immer
besser und so kamen wir doch noch zur grandiosen Schau auf steile Dolomitenwände. Bei einer
Alm saßen wir inmitten von Italienern samt Kinderschar. In diesem Augenblick konnte ich
eigentlich nicht glauben, dass die Südländer laut Statistik das nachwuchsärmste Land in Europa
sind. Zurück am Parkplatz am Würzjoch waren wir doch überrascht, wie viele Autos sich zu
meiner Bavaria Edition gesellt hatten, welche wir morgens doch ziemlich einsam hier abgestellt
hatten.
Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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