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Pordoispitze
Cinque-Torri, Torre-Grande-Westgipfel, Via delle Guide
Falzaregotürme, Südkante (Torre Piccola), Westwand (Torre Grande)
Pordoispitze, Südpfeiler (Mariakante)

Tour 150 2350 m Cinque-Torri, Torre-Grande-Westgipfel, Via delle Guide Dolomiten Klettern 4 07.06.03    

Vorspeise www.sirdar.de

Ausgangspunkt:

Cortina d'Ampezzo (1210 m)

Stützpunkt:

Campingplätze in Cortina d'Ampezzo, Rifugio Cinque Torri

Zustieg:

Von Cortina zum Falzarego-Paß hochfahren. Parkplatz an der Talstation des Sesselliftes zum Rifugio Scoiattoli. Entlang des Liftes zu den Cinque Torri (1 h).

Route:

Cinque-Torri, Torre-Grande-Westgipfel, Via delle Guide (IV): P. Dallamano, R. Ghirardini (15.7.1930)
Einstieg: Knapp rechts der Südwestkante, genau dort wo das Geröllfeld am höchsten an die Wand reicht.
1 SL (30m, 4): Gerade hoch, und entlang eines Bandes unterhalb eines Überhangs nach rechts queren, bis eine Lücke im Überhang es ermöglich höher zu klettern
2 SL (35m, 3): Zunächst gerade hoch, dann über Absätze schräg rechts zu Stand in einer Nische
3 SL (35m, 3): Vom Stand nach rechts weiter sehr ausgesetzt auf schmaler Rampe hoch und links die einfachste Möglichkeit nutzend hoch in einfaches Gelände.
4 SL (35m, 3): Gerade hoch zum Gipfel
Insgesamt ca. 1.5 h.

Abstieg:

Abseilpiste 3x25m. Zunächst nach Norden in die Schlucht, die den Turm spaltet, abseilen. Nächster Abseilring findet sich mit Blick zur Wand links dem Band folgend (nach Osten). In die Schlucht abseilen. Wenige Meter nach Norden abklettern zum nächsten Abseilring.

Charakter:

Stand- und Zwischenhaken vorhanden. Klemmkeilset und Bandschlingen sind nützlich.

Karte:

Tabacco-Karte Nr. 3, "Cortina d'Ampezzo", 1:25000

Führer:

"Dolomiten - Kletterführer", Anette Köhler - Norbert Memmel, Bergverlag Rudolf Rother, München, 3. Auflage 1998

Link:

-

 

 

Bergspezln:

Betty, Woife


Cinque Torri


Zur Einstimmung eine Tour an den Cinque Torri. Hier konnten wir uns im Dolomiten-Fels einklettern. Sehr griffig, sehr steil, sehr luftig! So sind hier die Routen ... am kleinen Gipfel-Plateau mußten wir feststellen, dass wir nicht den höchsten der Türme erwischt hatten, konnten wir aber aufgrund der eindrucksvollen Landschaft um uns ganz gut verkraften ;-)
Ziemlich unvermittelt fing es an zu hageln und heftigst zu schütten. Da half kein Abwarten, wir seilten im Regen ab. Blöderweise verfing sich das Seil mal wieder desöfteren. Einmal legte es sich tatsächlich um einen Steinmann, den irgendjemand völlig unnütz auf ein Band platziert hatte. Da half kein Ziehen, ich mußte eine kleine Klettereinlage im nassen Fels einlegen.


Tour 151 2499 m Falzaregotürme, Südkante (Torre Piccola), Westwand (Torre Grande) Dolomiten Klettern 4+ 08.06.03    

Hauptgang www.sirdar.de

Ausgangspunkt:

Cortina d'Ampezzo (1210 m)

Stützpunkt:

Campingplätze in Cortina

Zustieg:

Von Cortina zum Falzarego-Paß hochfahren. Parkplatz etwa 1 km östlich der Paßhöhe bei einem Restaurant, gegenüber der Talstation eines Lifts. Auf einem Fußweg zu den Falzaregotürmen hochsteigen bis zu einer alten Kaserne, oberhalb derer sich der Einstieg befindet.

Route:

Torre Piccola di Falzarego, Südkante (IV+): E. Comici, S. Del Torso, M. Varale (10.8.1934)
Einstieg: Einstieg oberhalb der Kaserne, ca. 5 m rechts eines auffallenden Rißkamins. Grüne Markierung und zementierter Haken
1 SL (40m, 4+): Zunächst einen Riß hoch weiter oben im leichteren Gelände zuerst links haltend, dann wieder nach rechts auf einen Absatz.
2 SL (40m, 4): Linkshaltend hoch, zuerst über einen Riß, dann durch einen Kamin. Man gelangt auf einen großen Absatz. Den Kaminfortsatz bildet eine große abstehende Schuppe. Rechts im Spalt zwischen Schuppe und Wand wenige Meter hoch, bis zu einer Nische. Hier Stand.
3 SL (25m, 4): Gerade über mehrere Risse hoch, immer entlang der Südkante bis zu Stand auf einem Absatz.
4 - 7 SL (45m 3+, 20m 3+, 30m 3+, 30m 2): Immer der Südkante folgen zum Gipfel des kleinen Turms.
Insgesamt ca. 2.5 h.
Vom Turmgipfel ca. 15 m auf Pfadspuren nordwärts zu einem Abseilring absteigen. 1x25 m abseilen. Die Schlucht zwischen den beiden Türmen hinuntersteigen bis zum Beginn der Rinne. Auf einem kleinen Vorbau befindet sich der Einstieg zur Westwand des großen Falzarego-Turms (markiert mit einem roten Dreieck).

Torre Grande di Falzarego, Westwand (IV): S. Lussato (13.8.1957)
1 SL (30m, 3): Steil über einen Riß in flacheres Gelände. Hier gerade weiter, bis die Wand wieder steiler wird. Stand am Beginn eines markanten Risses, der die ganze Wand durchzieht.
2 SL (45m, 4): Sehr luftig entlang des geschweiften Risses hoch. Durchgehend Schwierigkeitsgrad 4.
3 SL (55m, 3): Zuerst über eine Rinne, dann über schrofige Absätze zu Stand an großer Sanduhr.
4 SL (35m, 2): Leicht gerade hoch zum Ausstieg.
Insgesamt ca. 1.5 h.

Abstieg:

Vom Gipfel des großen Turmes nach Norden durch eine schrofige Rinne bis zu einer Scharte absteigen. In der Mitte der Rinne findet sich auch ein Abseilring. Links auf Pfadspuren hinunter entlang der Westwand zurück zum Einstieg (Markierungen).

Charakter:

Luftige Kletterei im festen Fels. Die IVer Seillängen sind über die ganze Länge in diesem Schwierigkeitsgrad. Die Route ist mit Farbe markiert. Standplätze sind mit zementierten Haken versehen. An den schwierigen Stellen Normalhaken. Sonst Sicherung an vielen Sanduhren und mit Klemmkeilen.

Karte:

Tabacco-Karte Nr. 3, "Cortina d'Ampezzo", 1:25000

Führer:

"Dolomiten - Kletterführer", Anette Köhler - Norbert Memmel, Bergverlag Rudolf Rother, München, 3. Auflage 1998

Link:

-

 

 

Bergspezln:

Bettiy, Woife


Torre di Falzarego, Route folgt ab größeren
 Absatz im wesentlichen der sichtbaren Kante.


Von den 1000 und mehr möglichen Kletterrouten hatten wir uns schließlich auf die Falzarego-Türme geeinigt. Dank der vielen Bergstraßen hier in der Gegend sind die Zustiege meist kurz. So auch hier. Die Tour über die Südkante ist sehr beliebt. Das hat aber auch seine Gründe, man klettert schön luftig in eindrucksvoller Landschaft. Die Route ist markiert und nicht zu verfehlen. Von allen Seiten kamen die Kletterer hoch. Dank der Vielzahl der Routen hielt sich das Verkehrs- aufkommen aber in Grenzen. Schon der Wahnsinn, was hier alles mit Vier bewertet wird. Überhänge, schmale Risse ... meist findet sich aber doch der notwendige Henkel im Fels.
Die Westwand des großen Falzarego-Turms wartet mit einer ganz besonderen Seillänge auf. Fast 50 m ist man 4. Grad unterwegs, eine schöne Kletterstelle nach der anderen. Nur bloß nicht nach unten schauen! Luftig ist es auch ...
Des abends schauten wir noch bei den drei Zinnen vorbei. Eine Landschaft ist das hier, ein Traumberg neben dem anderen. Irgendwie eine Kombination aus Patagonien und Monument-Valley in den USA.


Tour 152 2952 m Pordoispitze, Südpfeiler (Mariakante) Dolomiten Klettern 4+ 09.06.03    

Dessert www.sirdar.de

Ausgangspunkt:

Pordoijoch (2250 m)

Stützpunkt:

Campingplätze in Cortina d'Ampezzo oder Canazei

Zustieg:

Vom Pordoijoch auf bezeichnetem Weg zur Pordoischarte bis unter die Südwand ansteigen. Unter der Wand im Geröll auf Steigspuren nach links queren bis zum Einstieg am Fuß einer Schlucht zwischen eigentlicher Wand und dem vorgelagerten Turm.

Route:

Pordoispitze, Südpfeiler "Mariakante" (IV+): G.B. Piaz, V. Dezulian (1932)
Einstieg: Am Beginn der Schlucht die den vorgelagerten Turm von der Südwand der Pordoispitze trennt.
1 SL (30m, 4-): An der Kante des kleinen Turms hoch bis zu Stand auf Absatz (sehr abgegriffener Fels).
2 SL (50m, 4+): Vom Stand zunächst gerade hoch zu leicht überhängenden Fels. Über diesen und weitere mehr oder weniger gerade hoch (Risse, Verschneidungen) bis zu Stand auf einem Band.
3 SL (30m, 4-): Auf kleinem Absatz hoch und ab nun an der schwach ausgeprägten rechten Kante des kleinen Turms weiter hoch.
4 SL (30m, 4-): Weiter gerade an der Kante entlang bis unter ein großes Dach
5 SL (20m, 3): Von hier zunächst kurz weiter gerade hoch, dann sehr ausgesetzt nach rechts queren bis die Möglichkeit besteht an einem Riß weiter hoch zu klettern. Dahinter auf einem großen Band Stand.
6 SL (55m, 3): Zur Scharte zwischen den Türmen queren. Stand an großem Block.
7 SL (40m, 4): Komplizierte Routenführung! Vom Stand den Spalt zwischen großen Block und Wand hochsteigen. Zur überhängenden Wand rüber spreizen. Quergang nach rechts zu großen Sanduhren. Nun immer schräg rechts haltend über mehrere leichte Überhänge und Nischen bis man um eine Kante klettern kann. Hier Stand auf Absatz.
8 SL (30m, 3+): Durch leichtes gestuftes Gelände gerade hoch, bis sich die Wand erneut aufstellt.
9 SL (30m, 4-): Gerade hoch zu von unten sichtbaren großen Block. Dort nochmal wenige Meter steil weiterklettern. Man gelangt in einfaches Gelände. Nach ein paar Metern Standplatz.
Weiter zum Gipfel (100m, 1-2): An einem großen Pfeiler links vorbei in ein kleines Amphitheater. Gerade hoch zur Bergstation (evtl. nochmal Seilsicherung an Steilstufe notwendig).
Insgesamt ca. 3-4 h.

Abstieg:

Mit der Seilbahn oder auf Wanderweg über die Pordoischarte zurück zum Pordoijoch (1 h).

Charakter:

Luftige Kletterei im meist festen Fels. Die ersten Seillängen fast durchgehend im 4. Schwierigkeitsgrad. Standplätze sind eingerichtet, dazwischen nur spärlich Haken. Besonders im unteren Teil muß oft selber abgesichert werden. Sanduhren finden sich erst ab der Scharte.

Karte:

Tabacco-Karte Nr. 6, "Val di Fassa", 1:25000

Führer:

"Dolomiten - Kletterführer", Anette Köhler - Norbert Memmel, Bergverlag Rudolf Rother, München, 3. Auflage 1998

Link:

-

 

 

Bergspezln:

Betty, Woife


Südpfeiler Pordoispitze, ab Scharte ist die Route verdeckt.

Auffällig ist, das auf ziemlich vielen Gipfeln hier eine Seilbahn hochführt oder statt einem Gipfelkreuz gleich eine Hütte gebaut wurde. So auch an der Pordoispitze. Ein Riesenklotz mit unglaublichen Wänden und einem großen Gipfelplateau. Wir hatten uns noch eine Modetour ausgesucht, die Mariakante über den Südpfeiler. Zu dieser Jahreszeit sind zum Glück noch nicht allzu viele Kletterer unterwegs. Umsonst hat die Route nicht so einen guten Ruf, man glaubt gar nicht, das hier ein 4er hochgeht. Zumindest an der Einstiegsseillänge kann man aber inzwischen Marmor abbauen. Viele Kletterer hinterlassen Spuren ... als Alternative hatten wir uns die Südwand ausgeguckt. Die ist aber so unglaublich steil, uns schlotterten nur beim Anblick schon die Knie. Da soll es eine IV- geben? Kaum zu glauben.
Die Kletterei an der Mariakante geht gerade hoch und ist so ausgesetzt, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Besonders am Anfang der Querung auf schmalen Leisten in die Scharte rein, bekommt man als Vorsteiger doch ziemlich weiche Knie. Besonders als es mal wieder ganz unvermittelt aus einer Wolke zu hageln anfing. In der Scharte steht man zunächst vor einem Rätsel. Wie soll es hier weitergehen? Nix als Überhänge und glatte Wand. Irgendwie hangelt man sich aber trotzdem von Nische zu Nische.
Mittlerweile grollte der erste Donner in der Ferne und wir kletterten gleich doppelt so schnell. So sehr wir uns aufregten, wie die Italiener die ganzen Gipfel hier mit Seilbahnen zupflastern, so froh waren wir dieses Mal, dass auch auf die Pordoispitze eine führt. Kaum waren wir in der Bergstation fing es an zu schütten und der erste Blitz schlug ganz in der Nähe ein. Der Woife wurde erst mal von einer Arbeitskollegin begrüßt, klein ist die Welt, danach gab es ein Weißbier zur Beruhigung der Nerven.

Prost! Prost!

Irgendwann war der Gewitterspuk vorbei. Wir schritten auf das Gipfelplateau und wagten einen Blick über die mehr als 1000 m hohen Nordwestwände hinunter. Da wurde einem schon irgendwie schwindlig und das lag nicht am Weißbier.
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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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