München - Fernpaß - Landeck - Silvretta - Ischgl. Ca. 3h, 200 km. Die Heidelberger Hütte hat
einen eigenen Parkplatz in Ischgl. Gleich am Ortseingang ist links eine Tankstelle, gegenüber rechts das Hotel Ida. Hinter
dem Hotel ist der Parkplatz für die Heidelberger Hütte. Ansonsten wird man in Ischgl nur sehr schwierig übernacht einen
Parkplatz finden.
Hütten:
Heidelberger Hütte (2264 m)
Aufstieg zur Hütte:
Aufstieg durch das Fimbertal zur Hütte. Links und rechts des Fimber-Baches sind Skipisten
(eher Ziehwege). Wir stiegen von unten gesehen links des Baches hoch, was ich hier auch empfehlen möchte.
Das beinhaltet zwar ein paar Höhenmeter zusätzlich, aber die Piste ist nicht so eng wie auf der anderen
Seite.
Vom Parkplatz zur ersten Seilbahn laufen, dort steil die Skipiste hoch und dieser folgen bis es nach rechts
zur Mittelstation runtergeht. Nun immer entlang des breit gewalzten Weges bis zur Heidelberger Hütte. Das
Tal scheint endlos. Bis zur Hütte ca. 4.5 h. Die Hütte bietet auch einen Transport-Service an.
Die Hütte liegt auf Schweizer Boden, ab und zu Grenz-Kontrollen (Personalausweiß).
Route:
Der Piz Tasna befindet sich am Ende des Tales. Von der Hütte weiter das Tal hoch und sich dabei
immer rechts halten. Man läuft auf den Felsklotz der Breiten Krone zu, auch ein beliebter Skiberg. An diesem
vorbei in die Fuorcla da Tasna (2835 m). Links voraus der Piz Tasna, gut sichtbar der Ostgrat. Von der
Fuorcla nun in das Tal zwischen Piz Laver und Piz Tasner und auf den niedrigsten Punkt des Ostgrates zusteuern.
Hier Skidepot. Über den Ostgrat zum Gipfel. Von der Hütte ca. 3.5 h.
Abfahrt:
Entlang des Aufstiegs. Überschreitung nach Scuol möglich.
Charakter:
Lawinengefahr droht bei guter Spurenwahl nur aus dem Einzugsbereich bei Spontan-Abgängen.
Vom Tasna-Gletscher ist so gut wie gar nichts mehr übrig. Der Ostgrat zum Piz Tasna ist bei guter Schneelage
einfach, ansonsten Blockkletterei. Steigeisen und Pickel empfehlenswert.
Rudolf und Siegrun Weisse und andere, "Skitouren-Atlas Ostalpen", Bruckmann-Verlag,
1. Auflage 1999, München
Link:
-
Bergspezln:
Betty
Der Weg zur Heidelberger Hütte zog sich doch ganz schön. Hat man den Pistenbetrieb hinter sich gelassen und damit auch blöde
Sprüche wie "Da unten ist der Lift" geht man zwar durch eine herrliche Landschaft, aber die Schieberei macht einem doch zu
schaffen. Die Heidelberger Hütte gehört einer deutschen Sektion, hat einen österreichischen Pächter und liegt auf Schweizer
Boden. Eine seltene Kombination. In der Hütte trifft man dann Leute, die man in der Thalkirchner Kletterhalle schon mal gesehen
hat, wie könnte es auch anders sein.
Der nächste Tag brachte ein Traumwetter mit sich und damit beste Voraussetzungen für einen herrlichen Tourentag, der es
letztendlich auch wurde. Erstes Highlight, das Fluchthorn, an dessen Flanke man die ganze Zeit schon entlang gegangen ist.
Von Süden wirkt es von der Fuorcla da Tasna wie ein perfekter steiler Kegel. Ein Traumberg! Zwischendurch lag plötzlich
ein schwarzes Etwas auf der Spur, was ich zunächst für einen Stein hielt. Als sich der Stein bewegte, bin ich doch mächtig
erschrocken. Ein Hund! Komische Alpen-Tierwelt hier. Aber er gehörte zu einem Tourengeher hinter uns.
Unser Ziel kam auch in Sicht, eine Spur war vorhanden. Wir steuerten den tiefsten Punkt am Ostgrat an. Der sieht von unten sehr
beeindruckend aus, stark überwächtet und ausgesetzt. Aber der Schein trügt, wie so oft. Dummerweise hatte ich vergessen, meine
Steigeisen an den Tourenschuh anzupassen. Aber mit Gewalt geht alles. Der Grat erwies sich dann doch als relativ harmlos,
da viel Schnee lag und es zur anderen Seite nicht gar so steil runterging. Zu unserer Überraschung waren wir dann auch noch
die Ersten, die zum Gipfel gingen und das, obwohl wir die Sache morgens ziemlich entspannt angegangen sind. So genossen wir die
gigantische Rundumschau. Wildspitze, Weißkugel, Cevedale, Ortler, Palu, Biancograt, Linard, Buin, Dreiländerspitze, Fluchthorn.
Vom Skigebiet in Scuol gibt es einen wesentlich kürzeren Anstieg zum Piz Tasna, von dort kamen nun die Karawanen hoch.
Die Traumbedingungen mit Pulver konnten wir bei der Abfahrt nicht so richtig ausnutzen, da es das Gelände
einfach nicht hergab. Viel Schieberei war notwendig, um wieder zur Hütte und ins Tal zu kommen.
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