Gasthaus Bollenwees (1475 m, privat)
Hundsteinhütte (1551 m, SAC)
Roslenalp (1767 m, SAC)
Zustieg:
Von Brülisau die Straße weiter hinter laufen oder fahren bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz. Von dort
durch eine Schlucht zum Plattenbödeli. Am Sämtisersee vorbei über eine weite Alm und schließlich steiler
zum Gasthaus Bollenwees am Fählensee. Die Hundsteinhütte liegt 10min oberhalb des Sees. Die Roslenalp
jenseits der Saxerlücke. Bis zum Fählensee 2.5 h.
Route:
Hundstein, Südwand 5c+
Zum Einstieg: Auf einem Steig oberhalb des langgestreckten Fählensees zu einer Alm am jenseitigen Ufer.
Noch 500m weiter dort wo der Weg kurzfristig leicht ansteigt und danach wieder abfällt. Rechts zieht eine
Schlucht herunter, noch davor ein kurzes Couloir, über das sich ein grasbewachsenes Absatz erreichen läßt.
Von hier zieht das sog. "Mörderwägli" steil unter die Südwände von Freiheit und Hundstein. Im unteren Teil
markieren Stangen den Weg, weiter oben Steigspuren. Als Anhaltspunkt dient der markante Rote Turm, über dessen
sich die Einstiege befinden. Gleich rechts neben der Schlucht zwischen Freiheit und Hundstein am Beginn einer
Verschneidung starten die meisten Südwand-Routen am Hundstein. Von Bollenwees 2h.
1. SL (5c+, 30m): Die Verschneidung markiert den Weg. Der plattige Einstieg ist zugleich die Schlüsselstelle.
2. SL (4c, 40m): Weiter die Verschneidung hoch.
3. SL (4c, 40m): Die Verschneidung weiter verfolgen. Bei einer Höhle Quergang auf Band nach rechts. Keinesfalls
gerade weiter in den Kamin klettern! Von hier zweigen mehrere schwierigere Varianten ab. Also
aufpassen, sonst klinkt man die falschen Bohrhaken ... ;-)
4. SL (3c, 25m): Weiter nach rechts queren, gerade hoch in stufiges Gelände.
5. SL (3b, 40m): Über die Stufen gerade hoch zum Beginn eines Kamins.
6. SL (4a, 25m): Den Kamin gerade hoch, gleich danach Ausstieg in eine Nische nach rechts nicht verpassen!
7. SL (4b, 25m): Direkt hoch, einen Riss verfolgen zum Stand auf bequemen Band.
8. SL (3b, 40m): Nach rechts und bald einfachste Möglichkeit wählend direkt zum Gipfelgrat aussteigen.
Kreuzberge Überschreitung II-V:
Zum Einstieg: Vom Gasthaus Bollenwees zur Saxer Lücke und weiter zur Roslenalp. Hier führen Steigspuren zu
einem auffälligen Kamin zwischen I. und II. Kreuzberg. 1h.
Route: Es sind diverse Varianten möglich. Hier die, wie sie so grob auch im Pause "Klettern im schweren Fels"
angegeben ist. Es gilt die Scharte zwischen I. und II. Kreuzberg zu erreichen. Dazu 2 Seillängen den markanten
Kamin hoch und über eine Rinne nach rechts zum Grat aufsteigend queren.
II. Kreuzberg: Von der Scharte den flachen Gratrücken empor, über eine Verschneidung rechts in eine Rinne zum
Gipfel. Über einen Kamin westseitig abseilen.
III. Kreuzberg: Durch eine Rinne und Schrofengelände hoch. Vom Gipfel eine Rinne absteigen, die auf die
Nordseite des weiteren Grates führt.
IV. Kreuzberg: Rinne und Schrofengelände führen zum Ziel. Jensseitig einen langen und plattigen Kamin auf
der Westseite absteigen.
V. Kreuzberg: Südseitig führen Steigspuren wieder hoch. Rechtzeitig zum Grat aufsteigen und zu einem Vorgipfel.
Die mittlere Rinne jenseitig absteigen zu einem tiefen Loch. Dieses umgehen und eine Schotterrinne hoch zum
höchsten Punkt. Jensseits abseilen in die Scharte.
Aus der Scharte zwischen V. und VI. Kreuzberg seilten wir nordseitig ab.
Abstieg:
Hundstein: Über markierten Widderalpsteig vorbei an der Hundsteinhütte zum Fählensee.
Kreuzberge: Aus jeder Scharte kann mit mehr oder weniger Aufwand nordseitig auf den Almboden der Roslenalp
abgeseilt werden.
Charakter:
Hundstein:
Standplätze alle gebohrt. Die schwierigen Stellen sind auch gut mit Bohrhaken bestückt.
Dazwischen ist aber auch Eigeniniative gefragt. Nicht immer festes Gestein. Kreuzberge:
Meist Standplätze an Abseilringen. Viel Gehgelände, brüchig. Man muss zwingend in der Lage
sein, Zwischensicherung und Standplätze selber einzurichten.
Karte:
Landeskarte der Schweiz Nr. 1115 "Säntis", 1:25000
Führer:
Jürg von Känel "Plaisir Ost", Filidor Verlag, 2001
Pause "Klettern im schweren Fels", BLV-Verlag, 1985 München (schlechte Beschreibung)
Link:
-
Bergspezln:
Betty
Was die Kampenwand fuer die Bayern ist, duerfte der Alpstein fuer die Schweizer
sein. Genauer gesagt die Berge bei Appenzell. Wie es sich fuer die Schweiz
gehoert, ist hier in Sachen Berge alles ein bischen groesser, wilder und
schoener. So stehen hier gleich ein paar erstklassige langgestreckte
Kletterwaende nebeneinander. Der Zustieg dauert hier allerdings auch ein wenig
laenger, dafuer aber ueber Almen, wie man es sich durch Heidi-Filme gepraegt,
halt so vorstellt.
Huetten hat es rund um den Fählensee auch mehr als genug. Dem Ziel entsprechend
hat man freie Auswahl. Als Ausgangsbasis mittendrin bietet sich das Gasthaus Bollenwees
an.
Unser erstes Ziel, die Suedwand des Hundstein. Der Zustieg dauert hier vom
Bollenwees nochmal knappe 2h und fuehrt zunaechst immer am Ufer des langgestreckten
Fählensees vorbei. Danach wirds ernst, schon im Zustieg. Das "Moerderwaegli"
fuehrt zum Einstieg. Steil, ausgesetzt und bruechig, so kann man die Sache
zusammenfassen. Frueher muss der Weg mal ganz gut gesichert gewesen sein, davon
zeugen noch ein paar Eisenstangen.
Der eindrucksvolle "Rote Turm" unterhalb der Suedwand des Hundstein markiert
auch gleich den Einstieg in die Suedwand. Wir haben uns fuer die leichteste
Route entschieden, die trotzdem gleich mit einer 5c+ (UIAA: VI) losgeht. Hier
sind aber noch ausreichend Haken, oben wirds manchmal etwas duenner. Es finden
sich dann aber genuegend Moeglichkeiten, selber was zu legen. Nach der dritten
Seillaenge verpasste ich einen Quergang und fand mich bald unter einem Ueberhang
wieder, darueber zeugten viele Abseilschlingen, dass dies hier wohl ein
prominenter Verhauer ist. Eine kleine Abseilaktion brachte uns wieder auf den
richtigen Weg. Der Rest ist eher leicht, so im vierten Grad. Vom Gipfel hat man
einen schoenen Blick auf den Saentis, der dann irgendwie mit den Aufbauten an
die Zugspitze erinnert. Der Abstieg fuehrt ueber den Widderalpsteig relativ direkt
und schnell zur Huette zurueck.
Am naechsten Tag sollte es mal wieder ein Pause-Klassiker sein, die
Ueberschreitung der Kreuztuerme. Nicht schwer, aber lang. Eine vernuenftige
Beschreibung der Tour hatten wir nicht. Machte die Sache aber durchaus spannend,
sich selber am Fels orientierend die Route zu suchen. Endete auch prompt in zwei
Verhauern. Wir schafften Kreuzberg II bis V, von Osten gezaehlt. Klettermaessig
zur Sache geht es dabei nur bis zum Gipfel Nr. II. Danach ueberwiegen am Grat
Gehgelaende und leichte Rinnen, aber durchaus ausgesetzt. Die Umgebung ist
fantastisch. Die Kalkschichten hat es hier senkrecht aufgestellt, wie
Riesenzaehne ragen die Berge in die Hoehe. Darunter das Rheintal und der
Bodensee in der Ferne.
Nach den V. Turm brachen wir die Sache ab, was zum Glueck in den Scharten
relativ einfach geht. Bis hierher hatten wir schon sieben Stunden benoetigt und
das, obwohl wir die meiste Zeit mit laufender Sicherung geklettert waren.
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