München - Garmisch - Fernpass - Richtung Reschenpass - Kaunertal
- Parkplatz am Ende der Straße. Ca. 3h.
Stützpunkt:
-
Route:
Weißseespitze, Nordwand:
Denkbar einfache Routenfindung, da quasi die ganze Wand vom Parkplatz einzusehen
ist. Meist geht es eher rechts am besten. Oben steht man auf dem großen und
spaltigen Gipfelplateau, der höchste Punkt findet sich südlich in Richtung Weisskugel.
Abstieg:
Man folgt dem Westgrat in einigem Auf und Ab bis zum Falginjoch. Von hier auf
der Skipiste zurück. Vor dem letzten Aufschwung kann man auch über die hier
wenig geneigte Flanke abkürzen.
Weißseespitze: N 46.84536° E 10.71581°
Charakter:
Leicht vom Parkplatz des Skigebiets durchzuführende Eistour. Im
rechten Teil ist die Tour recht sicher. Das Skigebiet mag einem zwar in Sicherheit
wiegen, aber man befindet sich trotz allem auf einem Gletscher mit Spalten.
Je nach Bedingungen braucht es Skier nicht unbedingt. Ohne sollte man aber solange
wie möglich auf der Piste bleiben und erst ziemlich hoch unter die Wand queren,
sonst hat man sein Pulver unter Umständen beim Zustieg schon verschossen.
Abstieg über den Westgrat beinhaltet ein paar einfache Block-Klettereien (max. II).
Karte:
AV-Karte Nr. 30/2 "Ötztaler Alpen/Weißkugel", 1:25000
Führer:
Jentzsch "Firn- und Eisklettern in den Ostalpen", Alpinverlag Jentzsch-Rabl, 1. Auflage 2004
Titel:Auf Umwegen Bergspezln: Thomas
Eigentlich hätte es der Eiskogel beim Ortler werden sollen. Doch beim Zustieg zum Pellicioli Biwak
sind wir ziemlich schnell abgeblitzt, in keinem unserer Führer war erwähnt, dass der zu querende
Hang nach der Berglhütte verdammt steil und mit Rinnen durchzogen ist. Mit Skiern quasi nicht zu
machen. Man muss warten, bis der Sommerweg zum Gletscher ausgeapert ist.
Stattdessen mußte ein Ausweichziel her, die Weißseespitze. Die Zufahrt durch das Kaunertal bis
zum Gletscherskigebiet ist beeindruckend, eine Straße mitten durch ein Skigebiet, wie in Frankreich.
Überhaupt wirkt die Gegend hier dank eindrucksvoller Vergletscherung sehr westalpin. Aber so eine
Straße wäre wohl in heutiger Zeit nicht mehr durchzuboxen, früher wurde halt nicht nachgefragt.
Nun es gibt sie und wir nutzten den Parkplatz für eine Nacht im Auto. Vom Parkplatz ist es nicht
mehr weit zum Einstieg. Zu weit jedoch für zwei andere Aspiranten, die sich ohne Skier auf den
Weg machten und an der Wand angekommen, dank Spurerei durch knietiefen Schnee schon die Segel
streichen mußten.
Die Wand selber war zum Großteil aper, nur ganz rechts hielt sich ein Firnstreifen, den wir für
den Aufstieg nutzten. Der Schnee war zwar schon noch ziemlich pulverig, hielt aber ganz gut. Erst
aber der Hälfte seilten wir an. Ein Felsriegel versperrte den Weiterweg und wir mußten ins Blanke
ausweichen. Das Eis zeigte sich jedoch sehr griffig. Darüber auf einem kleinen Absatz kurz unter
dem Gipfel ließen wir uns von Spuren nach rechts verleiten. Ein Fehler, wir landeten in üblen
Bruchgelände. Zum Glück fanden wir ein Firnschild zwischen den Felsen, auf dem wir dann doch noch etwas weniger
gefährlich den Gipfel erreichten.
Gleich nebenan steht die Weißkugel, herrlich anzuschauen! Deren Nordwandeis sieht aber inzwischen sehr
kümmerlich aus. Beeindruckend die riesige Gletscherkappe namens Gepatschferner.
Der Abstieg über den Westgrat geht erstaunlich leicht. Hin und wieder ein paar lose Blöcke, aber
sonst kein Problem. Wir kürzten vor dem letzten Aufschwung über die hier nicht mehr allzu steile
Flanke ab und querten durch besten Pulver zurück zum Skidepot unter der Wand. Die hatten wir nicht
mitgeschleppt, hätte sich für den einen Hang auch nicht rentiert.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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