München - Salzburg - Richtung Zell am See - ins Rauriser Tal abbiegen.
Die Straße durch das ganze Tal bis zum Ende fahren, der letzte Teil ist mautpflichtig.
3h von München.
Stützpunkt:
Naturfreundehaus Kolm-Saigurn (1596m ,zur Skitourenzeit bewirtschaftet)
Niedersachsenhaus (2472m, N 47.06048° E 13.01008°), Winterraum: Lager für 4-6 Personen. Decken, Holz und Geschirr vorhanden.
Kein fließend Wasser, Schnee schmelzen.
Zustieg Niedersachsenhaus
Vom Lenzanger Parkplatz auf Forstweg zum Naturfreundehaus Kolm-Saigurn. Kurz
vorher den Schildern Richtung Niedersachsenhaus folgen. Dieses sieht man die
ganze Zeit hoch oben am Grat stehen. Man nähert sich von links her. Je nach
Schneelage sucht man sich den besten Weg auf den Grat und geht leicht auf diesem
zur Hütte.
Alternativ kann man sich auch entlang der Material-Seilbahn bzw. von unten
gesehen rechts davon einen Weg suchen. Hier bleibt der Schnee dank Nordlage
länger liegen und ermöglicht den Aufstieg mit Skiern.
Entlang der Seilbahn ist im Frühjahr auch die beste, wenn auch steile, Abfahrtsmöglichkeit
vom Niedersachsenhaus.
Route:
Schareck, Mittlere Eisrinne:
Vom Niedersachsenhaus hat man besten Blick auf die drei Eisrinnen in der Nordwand des
Scharecks. Die werden von links nach rechts schwerer. Die rechte geht nur, falls der
Wasserfall am Einstieg noch steht.
Vom Niedersachsenhaus geht es zunächst ca. 150 Hm direkt hinab in den Kessel unter der Nordwand. Eine halbe Stunde bis zum Einstieg.
Dann in die Rinne der Wahl einsteigen. Die mittlere fängt steil an, hat dann ein paar flachere
Passagen um dann zum Ende wieder aufzusteilen. Schlüsselstelle ist der Ausstieg unter oder über
einen Eiswulst. Direkt wohl 70°, leichter mit 45° direkt unterhalb links vorbei. Davor noch eine Engstelle in der die Rinne nur noch 2m breit ist. Vom Ausstieg
der Rinnen dann noch über eine breite Firnfläche zum höchsten Punkt. 2-3h vom Niedersachsenhaus.
Schareck: N 47.04148° E 13.01778°
Abstieg:
Mehrere Möglichkeiten. Nimmt man die Skier durch die Rinnen mit, kann man auf der Rückseite
über das Skigebiet kurz abfahren, dann zur Fraganterscharte (2754m) aufsteigen und schließlich
über Naturfreundehaus Neubau zurück nach Kolm-Saigurn.
Bei Schnee etwas heikel dürfte der Abstieg über den Grat direkt zum Niedersachsenhaus sein.
Als letzte Möglichkeit bleibt der Abstieg durch eine der Rinnen, vorzugsweise wohl die von unten
gesehen linke. Hier ist der Einstieg von oben gesehen um einiges leichter als bei der mittleren
mit dem Eiswulst. In der maximalen Steilheit tun sich linke und mittlere Eisrinne nichts.
Charakter:
Linke Eisrinne: 45°, durchgehend steil, aber sonst keine besonderen Schwierigkeiten.
Mittlere Eisrinne: 45°, dazwischen aber auch flachere Passagen. Oben verengt sich die Rinne auf
2m. Je nach Bedingungen kann hier ein leichter Felsriegel den Weg versperren. Gleich darüber der
Eiswulst am Ausstieg. Kann links direkt unterhalb über eine 45° steile Rampe umgangen werden,
ansonsten 70°.
Rechte Eisrinne: 2 Seillängen Wasserfall (WI3) am Einstieg.
Die Eisrinnen sind alle so 600 Hm lang, danach noch 100 Hm bis zum Gipfel.
Karte:
AV-Karte Nr. 42 "Sonnblick", 1:25000
Führer:
Jentzsch "Firn- und Eisklettern in den Ostalpen", Alpinverlag Jentzsch-Rabl, 1. Auflage 2004
Titel: Ungewohnt schnell Bergspezln: Thomas
Um die Routen durch eine der drei Rinnen in der Schareck-Nordseite zu studieren, hat das Niedersachsenhaus
wirklich eine geniale Lage. Direkt auf einem Grat gesetzt. D.h. um zum Einstieg zu kommen, geht es erstmal
runter. Aber nach nur einer halben Stunde kann man sich eine der drei Rinnen aussuchen und die Eisgeräte
zücken.
Wir erwischten guten Firn in der mittleren Rinne und ungewohnt schnell, für meine Verhältnisse eine echte
Speedbegehung, kletterten wir seilfrei in zwei Stunden die ca. 700 Höhenmeter bis zum Gipfel. Die Rinne
ist so 10-15 Meter breit. Die Steilheit schwankt sehr stark, es hat speziell im oberen Drittel auch ziemlich
flache Passagen. Danach wird es plötzlich eng und direkt darüber glänzt blau der Eiswulst am Ausstieg. Doch
über eine Rampe direkt unterhalb lies sich auch dieses Hindernis relativ locker umgehen, dennoch die schwierigste
Stelle der Tour.
Die letzten Meter zum Gipfel über eine Firnfläche ziehen sich noch und schon steht man quasi mitten im Skigebiet.
Wir hatten die Skier unten am Einstieg gelassen und mußten daher durch eine der Rinnen wieder zurück. Ursprünglich
wollten wir die mittlere Rinne auch wieder hinunter, verwarfen aber den Plan aufgrund der heiklen Stelle am
Eiswulst. Stattdessen also die von unten gesehen ganz linke Rinne. Die fängt von oben zahm an, ist aber
gleichmäßig steiler als die mittlere. Die Querung zu den Skiern in praller Sonne und durch aufgeweichten Schnee
war dann definitiv eine Tortur, auch der Gegenanstieg zur Hütte verlief etwas zäh, aber auch das überstanden wir.
GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)
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