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Großglockner, Grögerrinne, NW-Grat
Tour 294 3798 m Großglockner, Grögerrinne + NW-Grat Hohe Tauern Hochtour AD 08.06.07    

www.sirdar.de

Ausgangspunkt:

Lucknerhaus (1918m) am Ende der Kalser Glocknerstraße

Anfahrt von München:

München - Kufstein -Kitzbühel - Felbertauerntunnel - Matrei - Kals - Lucknerhaus. Ca. 250 km.

Stützpunkt:

Stüdlhütte (2802m)
Zur Skitouren- und Sommersaison (ab 20. Juni) geöffnet. Toller Winterraum in eigener Hütte. 23 Lager mit Decken, Holzofen + Töpfe. Wasser aus einem Bach bei der Materialseilbahn.

Zustieg (ca. 2h vom Lucknerhaus):
Kann man nix falsch machen, immer den Markierungen nach.

GPS: N 47.05505° E 12.68072°

Route:

Großglocker, Grögerrinne + NW-Grat
(G. Gröger + C. Ranggeliner 29.08.1879)
Zum Einstieg:
Man folgt den Wegspuren zum Einstieg des Stüdlgrats. Nachdem man das Teischnitzkees erreicht hat, ist der Einstieg zur Rinne (links unterhalb des markanten Teufelshorn) sehr gut zu sehen. Kurz bevor die Wegspuren zum Stüdlgrat abbiegen, wird man meist selber zum Beginn dieser Rinne spuren müssen.
Grögerrinne (45°):
Wer den gesamten NW-Grat gehen will (Teufelshorn IVer Stellen) der steigt die Einstiegsrinne bis zur unteren Glocknerscharte hoch. Die Grögerrinne ist das schräg abfallende Firnband unterhalb des Teufelshorns und zweigt gleich nach der ersten Engstelle der Einstiegsrinne nach rechts ab. Man erreicht zuletzt durch Fels die Grögerschneide, ein breiter Firngrat.
NW-Grat (III+):
Es geht mit der Grögerschneide leicht los. Am Ende wartet der erste Felsturm, der direkt überklettert werden kann. Der zweite, gleich darauffolgende läßt sich auf einem schmalen Band (brüchig) nordseitig umgehen. In der Scharte danach findet man den ersten Bohrhaken. Nun geht es immer luftig entlang der Gratschneide (II) zu einem Steilaufschwung. Hier nun rechts 3m zu einer Kanzel queren und dann direkt wieder hoch zum Grat (Draschplatte III+, Bohrhaken). Über nun leichtes Gelände zum Gipfel.
Insg. 6h bis zum Gipfel.

Abstieg:
Dank schlauer Routenwahl, wird man vom berüchtigten Massenansturm am Glockner bis jetzt noch nix mitbekommen haben. Beim Abstieg könnte es eng werden, in die obere Glocknerscharte passt nun mal nur eine Seilschaft zur selben Zeit. Der Weg runter ist mit Eisenstangen bestens markiert (IIer Stellen). Ernst wird es nochmal am Glocknerleitl, ein steiler Firnhang (kann man an Bohrhaken auch abseilen). Danach einfach zur Erzherzog-Johann-Hütte (3451m). Von hier dem Klettersteig folgen auf das Ködnitz-Kees (Spalten!) und den Wegspuren nach zur Stüdlhütte. Vom Gipfel ca. 3h.

Großglockner: N 47.07455° E 12.69387°

Charakter:

Wer dem Andrang am Normalweg und Stüdlgrat entkommen will, sollte diese Route wählen. Hier ist nicht viel los. Die Kombination aus leichter Eiswand und Felsgrat sorgt jedoch auf alle Fälle für einen erlebnisreichen Tag.
Die Grögerrinne ist nicht steiler als 45°, Probleme könnte es evtl. bei der Überwindung des Bergschrundes geben. Der NW-Grat ist zum Großteil fest, jedoch auch mit einer unangenehm brüchigen Passage. Mit Schlingen und den vorhanden Bohrhaken läßt sich der Grat optimal absichern.
Beim Stau am Kleinglockner nicht vergessen, Ruhe bewahren ...

Karte:

AV-Karte Nr. 40, 1:25000

Führer:

E.Schmitt, W.Pusch "Hochtouren Ostalpen", Rother Selection

Link:

-

 

 

Titel: Man muss ja quasi ...
Bergspezln: Woife

Ausstieg Grögerrinne NW-Grat

Stüdlhütte war noch zu, aber der Winterraum eine durchaus angenehme Alternative. Wir hatten aufgrund der angesagten Gewitter beschlossen, die Sache mit dem NW-Grat sehr früh anzugehen. So konnten wir wenigstens bei Sonnenaufgang einen ungetrübten Blick auf das Ziel der Begierde werfen, danach fiel der Nebelvorhang und gab den Blick auf den Rest der Welt jenseits der nächsten dreißig Meter immer nur sekundenweise frei.
In der Grögerrinne hatte es Firn der Premiumklasse, also ein leichter Anstieg zur Grögerschneide. Hier hätte man wohl einen super Tiefblick auf die Pasterze, aber heute nicht. Der Felsteil geht etwas garstig mit der brüchigen Umgehung eines Felsturms los, steigert sich dann aber zur Plaisir-Klasse. Der viele Schnee wirkte sich mal "begehungserleichternd", mal bremsend aus. In der Summe bleibt es sich gleich. Fünf Minuten Gipfelkreuz betätscheln, danach zum Abstieg. Der Ansturm auf dem Normalweg war erst am Anrücken und so schlupften wir gerade noch durch das Nadelöhr an der oberen Glocknerscharte durch. So verpassten wir den berüchtigten Glocknerstau ...




GPS-Koordinaten eigene Messung - Angaben ohne Gewähr (Datum: WGS 84 Positionsformat: Dezimal)


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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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