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Zettenkaiser
Tour 297 1968 m Zettenkaiser, Alte Ostwand Wilder Kaiser Klettern 4+ 01.07.07    

"Die" Tour im IV Grad. www.sirdar.de

Ausgangspunkt:

Kufstein, Kaiserlift (503m)

Anfahrt von München:

München - Kufstein. Den Schildern zum Kaiserlift folgen. Dort gebührenpflichtiger Parkplatz.

Stützpunkt:

Kaindlhütte (1293m)
www.kaindlhuette.com

Falls die Kaindlhütte voll ist:
Weinbergerhaus (1273m)
www.weinbergerhaus.at

Zustieg zu den Hütten:
Mehrere Möglichkeiten. Alle sehr lang. Z.B. entlang des Kaiserlifts über Hinterdux und Duxer Alm in 3h zur Kaindlhütte.
Schnellste Möglichkeit ist der Kaiserlift ins Brentenjoch. Von da sind es noch 50min bis zur Kaindlhütte. Das Weinbergerhaus ist direkt in der Nähe des Brentenjochs, folglich ist es von dort bis zur Kaindlhütte auch noch eine Stunde.

Route:

Zettenkaiser, Alte Ostwand (IV+)
(E.Egger, F.Ploner, S.Haid 1926)
Zum Einstieg (1h von der Kaindlhütte):
Man folgt dem markierten Weg zum Scheffauer (Widauersteig). Es gibt zwei Möglichkeiten, die zeitlich ähnlich sind. Der direkte Weg führt steil hoch durch den Wald (Beschilderung Zettenkaiser folgen) zum unteren Ende eines Kars ("Großer Friedhof"). Dort den Weg verlassen und durch Schutt zum unteren Ende eines Felssporns.
Für den bequemeren Zugang bleibt man auf dem Steig zum Scheffauer. Über der Waldgrenze kann man nahe an der Scheffauer-Nordwand leicht nach rechts in das große Kar queren. Hier bleibt man auf gleicher Höhe und steuert den tiefsten Punkt eines Felssporns an, der von einer Rinne direkt unterhalb der Kaindlnadel herabzieht. Hier findet sich der Einstieg.

Alte Ostwand (3h):
Die Route wird durch eine große Rinne vorgegeben, die von der Kaindlnadel herabzieht.
1. SL (II 50m): Vom unteren Ende steigt man im Schutt erst noch ein paar Meter nach links oben, dort wo man über Schrofengelände leicht hoch kommt, beginnt man mit der Kletterei. Erster Stand an Bohrhaken findet sich links an einer Rinne die hier den Vorbau begrenzt.
2. SL (III 50m): In gerader Linie entlang der Rinne hochklettern.
3. SL (III 25m): Von links nach rechts klettern zu Stand an geschlagenen Haken in einer Nische. Hier besser Zwischenstand machen um Seilreibung zu vermeiden.
4. SL (III 25m): Der eigentliche Stand wieder an Bohrhaken findet sich direkt über der Nische. Der Stand wird am einfachsten über einen Linksbogen erreicht.
5. SL (III 50m): Man befindet sich nun in der allerdins noch breiten Rinne und klettert direkt hoch bis zu einem Band, dort wo der Fels kompakt und abweisend wird.
6. SL (IV 40m): Das 40m-Wandl, für einen IVer sehr luftig! Vom Stand zwei Meter nach links. Hier zieht ein Risssystem nach oben. Diesem folgen zu einem kleinen Absatz. Nun gerade über Platten, darüber ein weiterer Riss nach rechts oben. Stand auf einem Band.
7. SL (III 40m): Auf dem Band nach rechts und hier in die verschneidungsartige, enge und glatte Rinne einsteigen. Originelle Kletterei! Darüber im schrofigen Gelände eher links der eigentlichen Rinne zu Stand.
8. SL (III 30m): Eher links bleibend weiter in der Rinne hoch und nach einem kurzen Steilabbruch direkt in die Rinne knapp unter der Kaindlnadel. Von hier zieht ein Riss zu einer Nische oberhalb.
9. SL (IV 30m): Über die Risse ausgesetzt in die Nische.
10. SL (IV 20m): Von der Nische nach links rausqueren und dann über Platten gerade hoch.
11. SL (IV+ 35m): Plattiges Gelände wird wieder über Risse überwunden. Dort wo sich der Riss gabelt nach rechts weiterklettern.
12. SL (II 15m): Leicht zum Gipfelkreuz.

Charakter:
Schöne, abwechslungsreiche Kletterei mit einigen originellen Passagen. Kompakter Fels. Die Standplätze sind mittlerweile gebohrt und das scheint auch so zu bleiben (Hakenkrieg). Dazwischen nur wirklich an den schwierigsten Stellen weitere Zwischenhaken (gebohrt und normal). Der kompakte Fels läßt nicht immer das Legen von eigenen Zwischensicherungen zu. Man benötigt auf alle Fälle einiges an Schlingen, sowie ein Klemmkeilset zur zusätzlichen Sicherung.
Die Nische im oberen Wandteil entpuppt sich als ein riesiges Stück Fels eingeklemmt zwischen den Platten. Darüber eine frische Abbruchkante. Bin kein Geologe, aber ich denke mal, die wage Chance besteht, dass da demnächst was abgeht ...

Anmerkung:
Im Jahr 2017 stand oberhalb der Kaindlhütte ein Schild, die "Zetten-Ost" sei gesperrt. Mal abgesehen davon, ob man eine alpine Route einfach so "sperren" kann, dürfte wohl dieser eingeklemmte Fels die Ursache hierfür sein.

Abstieg (1h bis zur Kaindlhütte):
Entweder vom Gipfel direkt den Markierungen über den Nordgrat zurück ins Kar folgen, oder schöner zuerst über den Westgrat abklettern (Stellen II) und dann über den markierte Riegensteig zurück zum Kar (Großer Friedhof). Von hier leicht durch den Wald zurück zur Kaindlhütte.

Zettenkaiser: N 47.55699° E 12.23572°

Zettenkaiser - Ostwand

Zettenkaiser - Ostwand
Die winterliche Zettenkaiser-Ostwand. Gut zu erkennen, die Kaindlnadl. Gesehen beim Aufstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte.

Karte:

AV-Karte Nr.8 "Kaisergebirge", 1:25000

Führer:

Pit Schubert "Kaisergebirge extrem", Alpenvereinsführer, Bergverlag Rother 12. Auflage 2000

Link:

www.stadler-markus.de

 

 

Titel: A echter Klassiker ...
Bergspezln: Betty

40m-Wandl Ein Gamsbock zeigte uns eindrucksvoll, wie ein richtiger Klettermeister im Schrofengelände des Vorbaus unterwegs ist. Beeindruckend, da konnten wir nicht mithalten. Aber auch so arbeiteten wir uns zielsicher nach oben. Man hört ja einiges, das die Zetten-Ostwand etwas schwierig zu finden sei, kann ich jetzt aber nicht bestättigen. Die grobe Linie ist durch die Rinne von der zierlichen Kaindlnadel bestens markiert. Ist man mal direkt in der Rinne gibt es eh nur noch einen Weg, der Rest ist zu schwer für einen IVer.
Für einen IVer ist der obere Teil dann doch sehr luftig, wie in den Dolomiten. Eine schöne Seillänge reiht sich an die nächste. Am originellsten fand ich den Durchschlupf durch eine Engstelle der Rinne. Erinnerte mich irgendwie an eine Dachrinne. Die Nische kurz unter dem Gipfel fand ich etwas unbehaglich, weil der Unterschlupf von einem riesigen Stück Fels gebildet wird, der scheinbar nur noch durch Reibung gehalten wird. Die frische Abbruchkante gleich darüber und der freie Blick durch Ritzen nach unten, trägt da auch nicht zur Beruhigung bei. Evtl. wird da demnächst mal abgeräumt ...
An der Schlüsselstelle kann man die Überreste des Kaiser-Hakenkrieges bewundern. Eine paar abgesägte Bolzen stecken noch im Fels. Kindergarten.
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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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