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Olperer
Tour 331 3476 m Olperer, Überschreitung Nordgrat - Südostgrat Zillertaler Alpen Hochtour PD+ 25.06.08    

Überschreitung eines Klassikers www.sirdar.de

Fakten
Hüttenzustieg:600m (1.5h)
Gipfel über Nordgrat:1100m (4h)
Abstieg über Süd-Ost-Grat:3h
Schwierigkeit:Beide Grate mit Eisenklammern versichert, II-III

Ausgangspunkt:

Schlegeis-Stausee (1780m)

Anfahrt von München:

München - Zillertal. Nach Mayerhofen links in Richtung Schlegeis-Speicher abbiegen. Hier hat es einen Tunnel mit zeitgesteuerter Durchfahrt (Wartezeit). Das letzte Stück bis zum Stausee ist eine Mautstraße. Parkplatz am hinteren Ende des Sees. Ein großes Schild zeigt den Weg zur Olpererhütte. 3.5h Anfahrt.

Stützpunkt:

Olpererhütte (2389m)
Nagelneue, gut gelungene Hütte, 2008 erst eingeweiht. Vom Schleigeisspeicher in vielen Serpentinen direkt zur Hütte. Guter Weg, leicht zu finden, familientauglich.

Route:

Aufstieg über Nordgrat (II), Abstieg über Südostgrat (II)
Man folgt zuerst dem Normalweg von der Hütte zum Olperer (Riepengrat = SO-Grat). Auf einer kleinen Ebene, dort wo der Normalweg nach links zum Grat abbiegen würde, steigt man gerade hoch zum Gletscher rechts des Olperes (Skigebiet). Auf dem einfachsten Weg, rechts eines markanten Felsspornes geht es auf das obere Gletscher-Plateau und nun links zum Beginn des deutlich sichtbaren Nordgrates in die Wildlahnerscharte (Skilift). Die Kletterei am Grat beginnt erst etwas oberhalb, man geht die ersten Meter rechts des Grates auf einer steilen Eisflanke (35°) und quert dann an geeigneter Stelle zum Grat. Die letzten Meter nun immer auf dem Grat, deutlich markiert durch Eisenklammern. Schlüsselstelle ist ein überhängender Block, frei wäre das ein Fünfer, mit Klammern kein Problem. Vorher eine etwas unklare Stelle, die links oder rechts umgangen werden kann, dabei freut man sich jedoch über einen Klemmkeil am Gurt.

Für den Abstieg wählt man am besten den einfacheren Südostgrat. Ein erster furchteinflößender Block wird erstaunlich leicht links umgangen, danach immer auf dem Grat, bis zu einem Steilaufschwung oberhalb eines Schneefeldes (Schneegupf). An Klammern einmal abseilen oder etwas ausgesetzt absteigen. Das Schneefeld entlang der Gratlinie absteigen, der man auch weiterhin grob folgt (Steinmänner). Nun verliert sich der Grat zunehmend in groben Schotter. Schon ziemlich weit unten geht es linkshaltend zurück zur Hütte (Markierungen).

Olperer - Überschreitung Olperer - SO-Grat

Charakter:

Der Gletscher bis zur Wildlahnerscharte dient auch als Skigebiet, man bewegt sich also prinzipiell im gesicherten Gelände. Trotzdem Vorsicht vor Spalten! Die letzten Meter zum Grat hoch sind recht steil (35°), Steigeisen und Pickel leisten hier gute Dienste.
Der Nordgrat ist mit Eisenklammern gut versichert. Mit Halbseil und Expressen kann man an den Klammern gut laufend sichern. So ist der Grat ein IIer, frei wäre es manchmal deutlich schwerer. Der Abstieg über den SO-Grat ist leichter als der Nordgrat und ebenfalls mit Klammern entschärft. Über einen Steilaufschwung kann gut abgeseilt werden.

Karte:

AV-Karte Nr. 35/1 "Zillertaler Alpen, Westliches Blatt", 1:25000

Führer:

E. Schmitt, W. Pusch "Hochtouren Ostalpen", Bergverlag Rother

Link:

www.bergsteigen.com

 

 

Nordgrat Nordgrat

Nordgrat

Titel: Hütte getestet und für super befunden
Bergspezln: Woife, Flo

Die Olpererhütte wurde gerade neu errichtet und solltet das Wochenende darauf erst eingeweiht werden. Da hatten wir ja Glück, dass wir trotzdem übernachten durften. Die neue Hütte ist wirklich sehr gut gelungen, viel Platz in den Lagern und das Panorama-Fenster auf den Schleigeisspeicher mit Hochfeiler und Möseler dahinter, das hat schon was. Nur die Türschilder hingen noch nicht, was bei Damen- und Herrentoilette durchaus Gefahren in sich barg.
Wir gingen am nächsten Tag relativ früh los, um dem Aufweichen der Schneefelder, sowie vorhergesagter Gewitter zuvor zu kommen. Wir erreichten bald die Ausläufer des Skigebietes und damit leicht den Einstieg zum Nordgrat an der Wildlahnerscharte. Es war sieben Uhr morgens und trotzdem schon ziemlich warm und sonnig. Der Nordgrat bietet schönen, festen Fels und mit Eisenklammern versichert relativ sorgenfreies Klettern. Allerdings nicht allzu lange und man steht schon auf dem Gipfel. Unten auf dem Gletscher kamen gerade die Sommerskifahrer hoch und bevölkerten die zwei offenen Pisten. Ich fahr zwar auch gern Ski, aber im Sommer fehlt mir da doch irgendwie jeglicher Bezug dazu.
Gleich ganz oben am SO-Grat hat irgendein Scherzkeks einen abenteuerlich aussehenden Block mit Klammern versichert und man gruselt sich schon, wie man da wohl hoch kommt. Des Rätsels Lösung, einfach links drunter vorbeigehen. Danach sind es ein paar ausgesetzte Meter zu einem Steilaufschwung und wir seilten direkt auf das darunter liegende Schneefeld ab. Der Schnee hielt noch und so konnten wir vorteilhaft abfahren und waren bald wieder bei der Hütte.

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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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