600m bis zur Hütte, 700m zum Schafsiedel, 800m zum Salzachgeier
Zeit:
insg. 4-5h Aufstieg
Lawinengefahr:
bei richtiger Spurwahl gering, Salzachgeier: Gipfelhang!
Hangrichtung:
vorwiegend Nord bis Ost
Besonderheit:
gute Sicht erforderlich, da sonst schwierige Orientierung in den Mulden
Ausgangspunkt:
Gasthof Wegscheid (1148m)
Anfahrt von München:
München - Kufstein - Abfahrt Wörgl. Weiter nach Hopfgarten, rechts nach Kelchsau abbiegen. Durch den Ort durch und immer
weiter bis zu einer Mautstelle (4 Euro am Kassenautomaten). Gleich danach links in den "Kurzen Grund" abbiegen. Der Weg
wird im Winter nur notdürftig geräumt, unter entsprechenden Umständen sind Schneeketten erforderlich. Parkplatz direkt am
Gasthof Wegscheid.
Stützpunkt:
Bamberger Hütte (1756m)
Von Gasthof Wegscheid gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder dem beschilderten Sommerweg am Bach entlang folgen oder hinter
dem Gasthof über zwei Brücken und den Forstweg hoch (immer links haltend bei größeren Abzweigungen). Bei einer Brücke
vereinigen sich beide Wege wieder. Man kann nun auf dem Forstweg bleiben, oder einige Serpentinen über freies Gelände
abkürzen. Zuletzt flach nach Süden zur Hütte, welche in einer Mulde liegt.
Daneben gibt es noch den Winterweg zur Hütte, der bei heiklen Lawinenverhältnissen anzuraten ist. Man folgt einem
der oben beschriebenen Wege und folgt dann der Beschilderung "Winterweg". Dieser macht zunächst einen Bogen Richtung
Manzenkar und wendet sich dann nach Süden zurück zur Hütte (Anhaltspunkt: Seile Materialbahn). Ca. 2h.
Route Schafsiedel:
Von der Hütte noch ein paar Meter weiter Richtung Süden bis zu einem kleinen Sattel. Hier nun immer rechtshaltend einen Hang
hoch, man sollte in einer Mulde mit dem unteren Wildalmsee darin landen. Hinter dem See linkshaltend auf einen breiten Kamm,
der nun immer nach Westen verfolgt wird. Man erreicht schließlich ein kleines Plateau unter einem weiteren langgestreckten
Kamm. Dort wo man das kleine Plateau erreicht hat, wechselt man über eine steilere Rinne links auf die Südseite des Kamms. In einigen
Auf und Abs geht es nun wieder nach Westen bis zum nicht sehr markanten höchsten Punkt. 2-2.5h ab Hütte.
Abfahrt entlang des Aufstiegs oder wesentlich interessanter, aber nur bei sehr sicheren Verhältnissen ratsam, die folgende
Variante:
Vom Gipfel zunächst entlang des Aufstiegsweges abfahren, noch bevor man die Mulde mit dem oberen Wildalmsee erreicht, hält
man sich links und steigt kurz auf ein gut zugängliches Joch im Kamm an. Jenseits kurz nach links queren (steil + ausgesetzt),
bis man in eine Rinne nach Süden einfahren kann (ca. 35° steil). Man erreicht das schon bekannte kleine Plateau, hier nun
weiter in nördliche Richtung in das sog. Manzenkar abfahren. Anfangs mit 40° der steilste Hang, es folgen aber noch mehrere
weitere steile Hänge, bevor man bei der Manzenkaralm ideales Skigelände vorfindet.
Weiter nach Osten abfahren bis man einen Forstweg erreicht. Diesen mit Gegenanstiegen in Grundrichtung Nord bis zum Gasthof
Wegscheid abfahren.
Charakter:
Nur geringe Lawinengefahr, bei richtiger Spurwahl. Hangrichtung vorwiegend Nord - Ost. Abfahrtsvariante hohe Lawinengefahr,
nur bei sicheren Bedingungen möglich.
Route Salzachgeier:
Von der Bamberger Hütte schiebt man weiter Richtung Südwesten in das muldenreiche und weitläufige Gelände hinter der Hütte.
Man läuft zunächst immer in Richtung Tristkopf. Im weiteren Kammverlauf des vom Tristkopf ausgehenden Westgrats findet
sich das Salzachjoch (1983m) mit einer kleinen Kapelle, dem Markkirchl. Nun sieht man auch den östlichen Salzachgeier und
kann die weitere Route gut studieren.
Man fährt Richtung Salzachgeier ab, überquert die Salzach auf der ersten Brücke in deren Verlauf und hält sich in Richtung
des Gipfels. Bevor der Weg in einem weitläufigen Tal verschwinden würde, steigt man links auf ein höher gelegenes kleines
Plateau. Man kann nun immer auf den Gipfel zu laufen. Zuletzt steigt man über den Ostgrat auf, wahlweise Skidepot oder bei
guten Bedingungen mit Skiern bis zum Gipfel (steil, 40°). 2.5h.
Abfahrt entlang des Aufstiegs, unzählige Varianten möglich. Z.B. unter der Gipfelflanke nach links (Norden) queren und ein
sehr steiles Kar in ein Seitental abfahren und durch dieses zurück zum Aufstiegsweg. Auch muss man nicht zwingend zurück
zum Markkirchl, sondern kann das weitläufige Gelände für mehr oder wenige ausgedehnte Rundtouren über das weitläufige
Gelände nutzen. Ohne Gegenanstieg kommt man jedoch nicht zurück zur Bamberger Hütte.
Für die weitere Abfahrt empfiehlt es sich von der Bamberger Hütte nochmal 200Hm Richtung Schafsiedel zum Unteren Wildalmsee
aufzusteigen. Hinter diesem kann man über nördlich ausgerichtete Hänge (bis 35°) zur Manzenkaralm abfahren und durch das
Manzenkar und oben beim Schafsiedel beschriebenen Forstweg zurück zum Gasthof Wegscheid.
Charakter:
Grundvoraussetzung für die Tour ist gute Sicht. Bei kluger Spurenwahl hat man kaum mit Lawinengefahr zu rechnen. Ausnahme
ist der Schlussanstieg über den Ostgrat zum Salzachgeier. Man beachte, dass man auch einiges an Weg zurücklegt und ohne
Gegenanstieg nicht zum Ausgangspunkt zurückkommt.
Karte:
AV-Karte Nr. 34/1 "Kitzbüheler Alpen West", 1:50000
Beim Verfassen dieser Zeilen ist mir aufgefallen, dass ich schon ewig nicht mehr in den Kitzbühelern unterwegs war. Erstaunlich
eigentlich, sind die Berge doch eigentlich recht einfach von München aus zu erreichen.
Bei der Recherche "entdeckte" ich dann die Bamberger Hütte mit deren weitläufigen Tourengebiet. Der Schafsiedel ist dann gleich
der erste Berg von vielen erreichbaren. Soweit zur Planung.
Der Aufstieg ist dank vieler Mulden abwechslungs- und dazu noch aussichtsreich, aber nie wirklich schwierig. Die Abfahrt würde
gut werden, soviel sahen wir schon mal. Die Kälte hatte den Neuschnee perfekt konserviert. Die Abfahrtsvariante hatten vor uns
schon welche ausgetestet und so wagten wir uns auch in die steilen Hänge. Nicht ganz ohne, der Neuschnee lag ohne Bindung auf
einer Altschnee-Schicht und so blieben wir brav in den von unseren Vorgängern "entspannten" Bereichen. Trotzdem perfekt mit
idealen Pulverhängen.
Salzachgeier: Kalt und staubig Bergspezln: Woife
Eigentlich könnte ich jetzt genau den Text vom Schafsiedel nochmal eintippen. Ähnliche Bedingungen wie damals. Auch unter
der Woche war viel los rund um die Bamberger Hütte. Da wir für den Rückweg noch zwei Varianten einbauten, kam einiges an
Höhenmetern zusammen. Tja, ich machs jetzt einfach kurz, wird nicht der letzte Ausflug in das Tourengebiet hinter der
Bamberger Hütte gewesen sein.
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