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Törlkopf
Tour 445 1704 Törlkopf, Ostwand "Flower Power" Berchtesgadener Alpen Klettern 7 13.11.11    

Geheimtipp www.sirdar.de

Fakten
Zustieg:Vom Tal 1.45h,
Route:Ostwand "Flower Power", 7 (6+A0 obl.), 9SL, Bohrhakenroute
Abstieg:über die Route abseilen, oder Normalweg

Ausgangspunkt:
Winkl bei Bischofswies, Wanderparkplatz Klaushäuslweg (ca. 800m?)

Anfahrt von München:
München - Salzburger Autobahn - Bad Reichenhall - weiter Richtung Berchtesgaden. Nach Winkl biegt man rechts beim Campingplatz in den Klaushäuslweg und fährt diesen hoch bis zu einer Schranke (letzter Abschnitt unbefestigt). Kurz davor der Wanderparkplatz. Ca. 1.5h.

Stützpunkt:
-

Route:
Törlkopf Flower Power Törlkopf Ostwand "Flower Power", 7 o. 6+A0 (J.+S.Maltan Okt. 2000)
Zustieg:
Den Weg mit der Schranke weiterverfolgen bis zu einer Brücke und einer Hütte. Hier nun rechts auf einen Abkürzer durch den Wald einbiegen. Oder einfach auf dem Schotterweg bleiben. Abkürzer und Schotterweg verlaufen teils parallel zueinander. Zum Schluss bleibt nur noch der Schotterweg. Nach ca. 40min erreicht man einen ersten Abzweig, bevor der Hauptweg wieder abfällt, folgt man der Beschilderung nach links.
Nun dem Weg folgend aufwärts. Nach ca. 20min sollte man sich darauf einstellen, dass rechts ein unscheinbarer Pfad ins Gebüsch abzweigt. Vorher verläuft der Hauptweg eben und würde 100m nach dem Abzweig ein Bachbett erreichen. Der Pfad rechts ist gut ausgetreten und führt nach ca. 10min an einer Jagdhütte vorbei. Man folgt dem Pfad immer aufwärts bis knapp unter die dann sichtbare Törlkopf-Ostwand. Bevor der Pfad wieder an Höhe verliert, steigt man durch lichten Laubwald und Grashänge zur Ostwand auf.
Der Einstieg zur "Flower Power" findet sich 10m rechts des sehr markanten Kamins mit einer alten 4er Tour und ist durch eine kleine Messingplatte gekennzeichnet.

1.SL (20m, 6+): Sehr schmerzhafte Seillänge gleich zum Anfang. Superrauer Fels mit jeder Menge scharfer Kalknadeln. Vom Einstieg direkt hoch und nach der ersten Platte auf einer schmalen Rampe nach rechts. Bald gerade über eine weitere Platte hinweg zum ersten Stand.
2.SL (30m, 6): Vom Stand 2m nach rechts über eine Platte zu einer Kante queren. Rechts der Kante an wiederum sehr rauen Fels nach oben und schließlich nach links in leichteres Gelände.
3.SL (35m, 6-): Nun nicht verwirren lassen. Die Originalroute führt vom Stand direkt nach links über eine Rampe in leichteres Gelände. Die mit Do-It-Yourself-Bohrhaken bestückte begradigte Variante führt vom Stand zunächst etwas rechts zu Latschen hoch und dann nach links in einen kleinen Kessel. Die folgende rötliche Wand sieht sehr brüchig aus, ist aber dann vernünftig kletterbar. Stand oberhalb der Wand am Anfang eines kleinen Kars.
4.SL (35m, 1): Durch das Kar zu einem markanten Felsturm aufsteigen, dahinter der nächste Stand. Ein Bohrhaken am Felsturm.
5.SL (25m, 7): Der erste 7er ist eine Boulderstelle, die leicht links oder rechts umgangen werden kann, oder eben vom Stand direkt hoch, den glatten 7er ausbouldern und dann im leichteren Gelände hoch zum Beginn eines Kamins.
6.SL (15m, 5+): Eine sehr schöne klassische Seillänge direkt durch den Kamin hoch.
7.SL (25m, 7): Vom Stand links haltend in eine Verschneidung am Ende dieser die erste 7er-Stelle. Darüber rechtshaltend über einen weiteren 7er mit weitem Zug und/oder glatter Platte hoch zum leichteren, aber unangenehmen Ausstieg aus der Schlüsselseillänge auf einen bequemen Absatz.
8.SL (20m, 6-): Links die Platte hoch und am Ende durch eine Latschengasse zum Stand.
9.SL (50m, 5+): Durch die Latschengasse weiter hoch bis eine Felswand erreicht wird. Unter dieser entlang an deren linke Kante. Die Erschliesser konnten es nicht lassen und bastelten sich hier an dieser abschliessenden Felswand nochmal eine etwas schwierige Seillänge zurecht. Teilweise etwas brüchig. Danach geht es über Schrofen bis knapp unterhalb des Gipfelgrates zum letzten Stand.
Durch Latschen zum nicht weit entfernten Gipfel.

Abstieg:
Entlang der Route abseilen oder schöner, über den Normalweg absteigen, man kommt dann jedoch nicht mehr am Einstieg vorbei sondern dort, wo der Weg zur Jagdhütte abzweigt.

Törlkopf Flower Power

Charakter:
Törlkopf Flower Power Alpine Sportkletterroute. Ausreichend eingebohrt. 11 Expressen notwendig. Zum Großteil festes Gestein, teilweise aber auch brüchig. Die 7er-Stellen lassen sich auch mit Trittschlingen überwinden, sind dann aber kaum leichter.
Es handelt sich um eine reine Ostwand, ab Mittag ist die Sonne um die Kante verschwunden, so dass es im Herbst relativ bald wieder frostig wird in der Wand.

Warnung: Die Route wurde teilweise mit selbstgebastelten Bohrhaken bestückt. Wie wir beim Abseilen beobachten konnten, biegen sich diese Blechstreifen zum Teil gewaltig hin und her, was irgendwann unweigerlich zur Schädigung der Bohrhaken führen wird. Deswegen beim Abseilen die entsprechenden Haken genau überprüfen und für Redundanz sorgen! Die Blechstreifen dürften sich nach einem Sturz arg verformen und unbrauchbar werden.

Karte:
Irgendwas von den Berchtesgadenern, welches das "Lattengebirge" mit abdeckt ... ansonsten:
www.austrianmap.at

Führer:
-

Link:
www.stadler-markus.de
www.bergsteigen.com

Törlkopf Flower Power


Titel: Kalknadeln
Bergspezln: Walter, Joseph

Törlkopf Flower Power Normalerweise verirrt man sich als Kletterer ja nicht unbedingt in das"Lattengebirge" hinter Bad Reichenhall. Im Gegenteil, man muss erstmal gucken, wo das überhaupt liegt. Aber die Route "Flower Power" auf den Törlkopf rentiert dieser Abweg alle mal. Eine sehr schöne Route. Wanderern und Skitourengehern sei das Gebiet auch ans Herz gelegt, eher einsam und dazu eine grandiose Aussicht auf die Berchtesgadener Berge.
Wir waren schon spät im Jahr unterwegs. Die Sonne schien zwar gleich von der Früh weg in die Wand rein, war aber um die Mittagszeit schon wieder um die Kante verschwunden, da wurde es gleich wieder frostig, aber wir waren zum Glück früh aufgestanden.
Die erste Seillänge ist gleich superrau und zeugt von wenig Begehungen. Die Finger noch kalt, da schmerzen die kleinen fiesen Nadeln, mit denen der Kalk hier übersät ist, gleich doppelt. Da musste ich mich nach wenigen Metern gleich mal ins Seil hängen, um die Finger zu entlasten.
Der Vorstieg ging an diesem Tag dankenswerterweise komplett an mich. Die ersten zwei Seillängen sind gleich mal sehr steil und schön zum Klettern. Nach dem Gehgelände in der Wandmitte folgt gleich die erste Schlüsselstelle. Die könnte man zwar problemlos links oder rechts umgehen, aber wenn der Bohrhaken schon mal da ist. Eine Stelle zum Ausbouldern. Ein Zug an einem glatten Aufleger nach links, soviel sei verraten, danach wird es gleich wieder deutlich leichter.
Bei der nächsten Seillänge mussten wir alle etwas schmunzeln, vor uns ein prachtvoller Kamin, der in jedem Lehrbuch als Beispiel für klassische Kletterei dienen könnte. Super!
Dann geht es zur Sache. Nach leichtem Auftakt folgt eine plattige Stelle, über mehrere Meter durchgehend 7. Der Anfang gelang mir noch, danach fehlten mir jedoch 10cm Körpergröße oder wahlweise der Mut, den nächsten Griff anzuspringen, bzw. mich in die steile Wand daneben reinzutrauen. Also Schlinge raus, reingestiegen und es war immer noch sehr schwierig.
Durch zunehmend mehr Botanik gelangt man auf den Latschengipfel ... und ja, die schöne Aussicht, das schöne Wetter, die warme Sonne, da wollte man gar nicht mehr zurück in die Nebelsuppe daheim.
Bleibt noch zu erwähnen, wie gruselig es war, den oben erwähnten Do-It-Yourself-Bohrhaken beim Abseilen zusehen zu müssen, wie sie sich deutlichst hin und her bogen.

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