Anfahrt:
Von Meiringen die kleine Bergstraße hoch Richtung Rosenlaui, bzw. Große Scheidegg fahren (gebührenpflichtig). Kurz vor dem Hotel Rosenlaui zweigt links
eine private, nochmal extra gebührenpflichtige Schotterstraße zur Rychenbachalp ab. Parkplatz ca. 200m vor der Alp. Wegen Taxe für diese Straße siehe
Bild:
Ungefährer Routenverlauf am Einstieg (... bin mir aber ned 100% sicher)
Abstieg, nach der markanten, glatten Rinne
Die Nordostwand der Kingspitze
Charakter:
Route ist saniert. An den Standplätzen überwiegend Muniringe, sonst 2 BH. Auch dazwischen viele BH und NH. Zur Verbesserung der Absicherung muss aber
trotzdem zwingend selber was gelegt werden. Anhaltend schwierige, super Kletterei. Nur stellenweise, v.a. am Zustieg zur Einstiegsverschneidung brüchig.
Abstieg ist langwierig (3-4h) und richtig alpin.
Karte:
SAC-Karte 1210 "Innertkirchen", 1:25000
Führer:
"Best of - Genuss Band 3", Panico Alpinverlag
So richtig bekannt sind die Engelhörner in Münchner Kreisen ja nicht gerade, schon gar nicht die Kingspitze. Die liegen halt im Berner Oberland
und da fährt man normalweise aus anderen Gründen hin. Schon vom Tal aus wirken die Engelhörner sehr unnahbar, richtig schroffe Zacken. Leichte
Wege gibt es da nicht, soviel ist schon von unten klar.
Bevor es ans Wandern geht, muss man erstmal berappen und zwar gleich zweimal. Zum einen die Straße hoch Richtung Rosenlaui und dann auch noch den
Abstecher zur Rychenbachalp. Wir durften aber auf Nachfrage auch am Parkplatz der Alp übernachten. Wobei die Engelhornhütte wohl auch alles andere
als überlaufen ist, den Eindruck machte die Hütte nicht, als wir nach einer Stunde den schmalen und durchaus spannenden Pfad dahin erledigt
hatten. Mangels Ortskenntnisse und Nebel im Ochsental wußten wir zunächst auch erst mal gar nicht, wo die Kingspitze dann zu finden wäre. Kaum zu glauben, wenn man dann davor steht und die Nordostwand zum ersten Mal in voller Pracht sieht. Unglaublich steil geht es nach oben.
Den Einstieg fanden wir relativ gut und dann geht es nach etwas brüchigen Vorgeplänkel mit der Einstiegsverschneidung auch gleich gut zur Sache. Die Route läßt bis oben hin nicht mehr locker. Eine schöne Seillänge reiht sich an die nächste. Dank überlegter Sanierung kann man sich gut auf das Klettern konzentrieren, ohne das gleich der alpine Charakter der Tour kaputt gebohrt worden wäre. Die erste Schlüsselseillänge ging noch ganz gut her. An der zweiten war ich auch mit Vorstieg dran und hatte ordentlich zu kämpfen. Einen Meter musste ich mir technisch erkämpfen. Aber bei gut 600m Kletterlänge kann man das verschmerzen.
Zum Schluss führt ein Grat zum Gipfel. Die Engelhörner scheinen tatsächlich nur aus sehr schroffen Spitzen zu bestehen, schöne Kletterwände, wohin
man schaut. Auch das Scheidegg-Wetterhorn kann man aus ungewohnter Perspektive begutachten. Am Gipfel hat man bei dieser Tour tatsächlich erst
die Hälfte geschafft, der Abstieg ist lang und sehr alpin. Das macht die Tour aber nur noch wertvoller, wie ich finde. Nachdem man es vom Gipfel über den Westgrat auf das Geröllfeld darunter geschafft hat, steuert man eine sehr markante, große und glatte Rinne an. Aus dieser darf man den Ausstieg nach rechts nicht verpassen. Es folgt eine Querung zum Ochsensattel und über einen nicht enden wollenden Gratrücken geht es zurück ins Ochsental. Man bewegt sich ständig im steilen Schrofengelände. Bei Nässe wäre das alles definitiv furchtbar und so hatten wir Glück, vor dem ersten Regen den Talboden wieder erreicht zu haben.
Name: Marianus
Datum: Tuesday 2016-08-09 21:26:39 Betreff: Strassen-Zoll, Parkgebühren
Nachricht: ACHTUNG, kleine Korrektur: Gebühren muss man nur einmal bezahlen und zwar die Parkgebühren oben am Parkplatz wenn man zur Engelhornhütte los geht (also nicht der Parkplatz an der Gletscherschlucht). Und zwar bezahlt man hier an der Alphütte die nach ca. 5 Min. linkerhand auftaucht wenn man die Strasse weiter geht. Den Automat auf der Zufahrts-Strasse kann man getrost links liegen lassen... denn diese Gebühren wären fürs Parkieren im Bereich der Gletscherschlucht !
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