Anfahrt:
Aus "deutscher" Sicht eine wirklich abgelegene Ecke in den Alpen, man weiß gar nicht, wie man die Anfahrt beschreiben soll. Vom Mürztal südlich
des Ziels fährt man etwa bei Kapfenberg nach Thörl. Hier nach Sankt Ilgen abbiegen und der Stichstraße bis zum Ende mit großen Parkplatz
beim Gasthof Bodenbauer folgen.
Charakter:
Unten überwiegt Plattenkletterei, oben ist die Route abwechslungsreicher. Nach Regen ist die Route nicht zu
empfehlen (irgendwo müssen die Wasserrillen ja herkommen). Außerdem entspringt direkt in der Mitte der Route ein
kleines Bächlein. Die 5. Seillänge wird daher immer nass sein. Fester Fels, in den Platten spartanische Sicherung.
Es hatte vielen Routen nah nebeneinander, teilweise kreuzend. Die Wegfindung ist von daher etwas kompliziert.
Titel: Wasserrillen können auch Wasser führen Bergspezln: Gerhard
Das ist schon ein wenig abgelegen, dieser Gasthof Bodenbauer, aber sehr beliebt. Schon vom Parkplatz aus sticht ein Berg mit den bezeichnenden
Namen "Zinken" ins Auge und von der Sorte hat es hier noch einige. Ein Kletterparadies, ein weitläufiges allerdings. Wir machten es uns
allerdings auch komplizierter als notwendig, in dem wir zu weit in Richtung Hochschwabgipfel liefen.
Hat man von der Trawiesalm aber die richtige Rinne erspäht, gibt es kein Vertun mehr. Eine Eisenleiter führt einem in ein verstecktes Kar.
Um zu den markanten Platten des Wetzsteinkogels zu gelangen, muss man noch den Vorbau überwinden, dann hat man die Qual der Wahl. Es sind
unzählige Routen eingebohrt, vor lauter Varianten kann man da schon mal den Überblick verlieren. In unserem Fall war aber nur eine Linie
halbwegs trocken, wie sich im Nachhinein herausstellte, die originale "Wetzsteinplatte". Es hat viele Platten mit Wasserrillen. Im trockenen
Zustand wohl recht schön zu klettern, wir konnten dagegen beobachten, wie die Rillen entstehen. Kleine Bächlein strömten durch die
Vertiefungen, ein feuchtes Vergnügen und bei den sportlichen Hakenabständen, doch etwas gruselig.
Der Höhepunkt am Ende der Plattenzone, hier entspringt ein Bach aus einer Nische, in die man aber hinein muss. Eine sehr feuchte
Angelegenheit. Oberhalb ändert sich der Charakter der Route völlig. Keine Platten mehr, abwechslungsreiche und noch viel schönere
Wandkletterei wartet nach einem eindrucksvollen Quergang.
Beim Abstieg macht man dann die Entdeckung, dass der Wetzsteinkogel eigentlich hohl ist. Eine gigantische Höhle gräbt sich tief in den
Berg hinein. Das Höhlendach müsste doch die ultimative Herausforderung für Extremkletterer sein? Hat schon mal jemand den gesamten Bogen
am Höhleneingang geklettert?
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