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Großer Pölven
Überschreitung Großer Pölven (1595m): Sinwel-Klettersteig (A) www.sirdar.de
Kitzbüheler Alpen

Auch so ein Berg, an dem man als Bergsteiger mit Basis München oft vorbeifährt. Charakteristisch dank eines Steinbruchs an der Südflanke. Auf die Gipfelkette führt ein schöner Klettersteig, dem sich eine noch schönere Überschreitung anschließt. Nur der Rückweg ist etwas fad.

Fakten
Ausgangspunkt:Bad Häring (680m)
Höhenmeter:1000 Hm
Zeit:5h
Markierung:Schon markiert, etwas Spürsinn für die Route schadet aber nicht.
Anforderung:Zustieg sehr steil, Klettersteig: A.
Besonderheit:Überschreitung, Rundtour.

Openstreetmap: Großer Pölven
www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php

GPS:
Garmin GPX: 20200813_poelven.gpx

Ausgangspunkt:
Bad Häring bei Kufstein, Inntal. Navi: Burgstraße. Ziemlich am Ende findet sich ein Wanderparkplatz.

Stützpunkt:
-

Route:
Vom Wanderparkplatz geht es den Straßenverlauf folgend hoch in Richtung "Juffinger Jöchl", auch der Pölven ist ausgeschildert. Den Steinbruch läßt man links liegen. Man erreicht einen Sattel, wo rechts der "Lengauer Steig" abzweigt. Der Weg führt durch den Wald durchweg sehr steil nach oben, die Markierungen wurden 2020 erneuert.
Man erreicht schließlich den felsigen Teil, wo mit einem Drahtseil auch gleich der "Prof.-Sinwel-Klettersteig" beginnt. Auch hier wurden die Drahtseile 2020 erneuert. Die Klettersteigpassage ist nicht lang insgesamt vielleicht 200 Hm. Es beginnt mit einer Querung, anschließend steigt man über grasiges Schrofengelände zu einer Rampe hoch. Diese wird mit einer ca. 10m Leiter überwunden. Danach folgt die gut mit Drahtseilen entschärfte Schlüsselstelle. Frei geklettert wäre das vielleicht ein IIer.
Nach dieser Stelle wird es schnell wieder leichter und man erreicht das Pölvenkreuz (1477m), wo man direkt über den Steinbruch steht (noch). Der weitere Weg führt nun ohne großen Anstieg zum Mittagskogel (Großer Pölven). Man bewegt sich dabei durch einen schattigen Wald mit felsigen Schluchten, das hätte man so auf einem Gipfelkamm nicht erwartet.
Vor dem Kleinen Pölven folgt ein steiler Abstieg in einen Sattel. Man kann nun die Überschreitung fortsetzen oder den Rückweg antreten. Dazu folgt man den Weg rechts runter nach Söll. Auch dieser Weg macht keine Gefangenen und ist sehr steil angelegt. Bei der Reiteralm kommt man aus dem Wald, hier wird es anfangs nochmal so richtig steil, bevor man den rettenden Forstweg erreicht. Dieser führt hinab nach Reit. Hier hat man nun einen kleinen Gegenanstieg zur Lengauer Kapelle (Schild). Von dort es nicht mehr weit zum Sattel, den man vom Aufstieg her schon kennt. Auf bekannten Weg geht es zurück nach Bad Häring.

Großer Pölven
Die Südwand des Pölven mit dem Klettersteig.

Charakter:
Die Warnung "Sehr steil" steht nahezu auf allen Schildern und es ist tatsächlich so. Bei Nässe ist der Weg also nicht zu empfehlen. Die eigentliche Klettersteigpassage ist kurz und schön. Mit etwas Erfahrung kann man auf Ausrüstung verzichten, der Fels macht einen soliden Eindruck.
Das Kernstück der Rundtour bildet die Überschreitung des Gipfelkamms, überraschend im schattigen Wald und mit Schluchten. Insgesamt eine sehr lohnende Wanderung mit Klettereinlage. Immer wieder hat es schöne Ausblicke hinab ins Isartal. Nur der Rückweg über Söll / Reit, der ist ziemlich fad, aber hilft ja nix.

Karte:
Kompass-Karte Nr. 9 "Kaisergebirge", 1:50000

Weitere Infos:
www.tourentipp.com


Steil
Der Pölven ist einer jener Berge, die irgendwie im Weg stehen. Also fährt man oft drum herum. Sei es man will zum Kaiser oder nach Kitzbühel. Das macht man so oft, bis man dann doch mal auf die Idee kommt, da könnte man auch mal rauf. Ja, es rentiert sich.
Markant in der Südflanke des Pölven sieht man den Steinbruch über Bad Häring. Der Ort hat eine lange Bergbautradition. Bis 1954 wurde Braunkohle abgebaut. Der Steinbruch, welcher heute noch in Betrieb ist, liefert Kalk und Mergel für die Zementherstellung. Der Steinbruch begleitet einem am Anfang beim Aufstieg zum Pölven auch ein wenig. Man lässt ihn aber links liegen, bevor es über den Lengauer Steig direttissima durch den Wald nach oben geht. So erreicht man auf alle Fälle gut warmgelaufen den Beginn des Sinwel-Klettersteigs. Der ist kurz und nicht weiter schwierig, dafür aber umso schöner. 2020 wurden auch Drahtseile und Markierungen saniert. Bis auf weiteres ist der Steig also wieder gut zu finden.
Man erreicht den Gipfelrücken und das "Pölvenkreuz". Hier steht man quasi direkt über dem Steinbruch. Tja, wie lange gibt es diesen Aussichtspunkt noch, bevor ihm quasi die Füße weggegraben werden? Der weitere Weg über den breiten Gipfelrücken führt überraschend durch einen schattigen Wald und kleinere Schluchten, wie man es eher im Tal unten erwarten würde. Am Mittagskogel ist der höchste Punkt erreicht. Hier hat es auch wieder eine Lücke im Wald mit wunderbarer Aussicht.
Die Überschreitung könnte man auch über den Kleinen Pölven und weiter fortsetzen. Wir wählten den Weg hinab nach Söll und auch der war wieder extrasteil. Der weitere Weg ist bis Ried leider etwas eintönig. Erst beim Gegenanstieg zur Lengauer Kapelle wird es wieder ansprechender. Auf dem Höhenweg zu dieser kann man auch nochmal den Pölven von unten bewundern. Doch ein ziemlicher Felsklotz und kein Wunder, dass die Anstiege von allen Seiten so steil sind.
Insgesamt eine schöne Runde auf einen Aussichtsberg zwischen Kaiser, Inntal und Kitzbüheler.

Stephan, unterwegs am 13. August 2020 mit Betty


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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
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