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Laber über Schartenköpfe, Ettaler Manndl - Weiblkante
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Laber (1685) über Schartenköpfe (T3), Ettaler Manndl (1633m) "Weiblkante" (Alpine Kletterroute: 4, 3SL) www.sirdar.de
Ammergauer Berge

Der Weg ist das Ziel. Dies ist eine erstaunlich schöne Überschreitung des Labers mit einer kleinen Klettereinlage am Ettaler Mandl. Das Klettern am Mandl kann man natürlich auch weglassen oder noch ausbauen, in dem man beim Zustieg die "Reindlkante" (4) am Laberköpferl mitmacht.

Fakten Laber über Schartenköpfe
Ausgangspunkt:Oberammergau, Talstation Laberbergbahn (900m)
Höhenmeter, Zeit:1100Hm, 5h (mit Klettern +2h)
Markierung:durchgängig vorhanden
Anforderung Wanderung:Im Bereich der Schartenköpfe schmaler Weg, eine Drahtseilpassage
Fakten Klettern "Weiblkante"
Weiblkante:4, 3 SL, Bohrhaken und Normalhaken
Fels:Kalk, fest
Ausrichtung:West
Abstieg:Klettersteig Ettaler Mandl (A)
Besonderheit:kurz aber gut

Openstreetmap: Laber
www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php

Openstreetmap: Ettaler Manndl
Direktaufstieg von Ettal

Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
20210626_Laber_EttalerMandl.gpx

GPS (Direktaufstieg von Ettal):
20240414_ettalerManndl.gpx
(Dynamische Kartenansicht, Satellit, benötigt Javascript)

Ausgangspunkt:
Oberammergau, Talstation Laberbergbahn (900m). Navi: Ludwig-Lang-Straße 59

Direktaufstieg von Ettal: gebührenpflichtiger Parkplatz beim Kloster, Navi: Ettal, Mandlweg

Stützpunkt:
Gipfelstation Laber (1685m), Soila-Alm (1330m)

Laber über Schartenköpfe, Ettaler Mandl, Soila-Alm:
Es handelt sich um einen Rundweg, bei dem man quasi in einem Rutsch den Oberammergauer Hausberg ganz gut kennenlernt.

Start ist von bei der Talstation der Laberbergbahn. Dort findet sich auch ein Schild, welches auf den Weg "Laber über Schartenköpfe" hinweist. In der Nähe der Seilbahn geht es über steile Hänge, Wiesen und durch den Wald hoch bis zur Laberalm.
Hier hält man sich nun rechts (Schild "Schartenköpfe"). Man quert nun in der Nordflanke unter der Bahn durch und weiter bis zum wenig ausgeprägten, bewaldeten Westkamm des Labers. Hier befindet sich man über den "Laberdolomiten" in der Südflanke des Berges. Die haben ihren Namen nicht von ungefähr. Deswegen wird der weitere Steig nun etwas felsiger mit ein paar kurzen Klettereien, bevor man schließlich den schmalen Schartenkopf erreicht.
Über den Kamm geht es weiter in Richtung Laber. Ein längere Passage wartet mit einer Drahtseilversicherung auf. Danach wird der Kamm wieder breiter und man erreicht nach einer Senke den bewaldeten Hauptgipfel des Labers und wenig später die Gipfelstation. 2.5h ab Talstation bis hierher.

Von der Gipfelstation geht es östlich über der Nordabfahrt am Kamm entlang. Nur kurz, dann führt der Weg rechts hinab Richtung Ettal und Ettaler Mandl. An der ersten Abzweigung zum Soila-See hält man sich rechts und es geht mir mehreren kleinen Auf und Abs zum Ettaler Mandl. Vorher passiert man noch den direkten Aufstieg von Ettal. Sobald man den Wandfuß erreicht, führt direkt am Felsen ein schmaler Pfad zum Einstieg der Kletterroute am Westgrat, siehe weiter unten.
Bleibt man auf dem weiteren Weg, gelangt man recht bald zum Beginn des Klettersteigs auf das Ettaler Mandl. Der ist nicht zu übersehen, knapp 100Hm geht es immer entlang von Drahtseilen nach oben. Nach 20min steht man am Gipfel. Ca. 45 min ab Laber-Gipfel.
Zurück am Wandfuß folgt man den Weg weiter nach Osten, wo als bald ein Steig in der Nordseite unterhalb des Ettaler Mandls zum weitgehend verlandeten Soila-See hinabführt. Wenig später ist die Soila-Alm erreicht. Der schnellste Weg zurück würde nun wieder über die Laberalm führen, schön ist es aber auch, von der Alm direkt weiter abzusteigen. Über das Tal mit der Laine gelangt man direkt wieder zum Parkplatz an der Talstation der Laberbergbahn.

Charakter:
Sehr zu empfehlende Rundtour, bei der man alle Seiten des Labers kennenlernt. Für geübte Bergwanderer ist die Runde kein Problem. Eine drahtseilgesicherte Passage an den Schartenköpfen.
Auf das Ettaler Mandl führt ein leichter Klettersteig, der auch bei Familien sehr beliebt ist. An sich nicht schwierig, ist die größte Gefahr, der arg abgeschmierte Fels und das große Verkehrsaufkommen. Es rentiert sich mindestens ein Helm, da wegen der vielen Leute die Gefahr von herabfallenden Gegenständen doch recht groß ist.


Ettaler Manndl, "Weiblkante", Westgrat (4, 3 SL):

Direktzustieg: vom Kloster der Beschilderung zum Ettaler Manndl folgen. Ca. 2h, hin und zurück 7km, 700 Hm

Weiblkante
Zustieg:
Wie oben beschrieben entweder von Ettal oder vom Laber-Gipfel zum Ettaler Manndl. Dort wo man den Wandfuß erreicht, führt gleich links hoch ein schmaler Steig zum Westgrat. Am ersten Block findet sich der Einstieg mit Blechplakette.

Route:
1. SL (IV, 20m): Sichtbar direkt über den plattigen Westgrat für eine Variante (V-, Bohrhaken). Für die etwas leichtere Weiblkante muss man oberhalb der ersten Blocks gleich in die Nordseite wechseln (BH). Hier findet sich ein dunkler Spalt, durch den man auf ein Band hochrampfen muss (Normalhaken). Hier dann gleich der erste Stand (identisch mit der Variante).
2. SL (III, 25m): Direkt über die Kante nach oben, gestuftes Gelände an einer plattigen Stelle BH.
3. SL (II, 35m): Direkt über den Grat zu einer abschließenden kurzen Rinne. Nun auf den Gipfel des Weibls.

Man steigt nur wenige Meter ab zum Klettersteig und folgt diesem die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Ettaler Manndls.

Charakter:
Schöne Kletterei, sieht kaum begangen aus. Nur die ersten Meter schwerer, im festen Fels. Am Anfang habe ich einen Klemmkeil dazugelegt. Ein 30m Seil ist ausreichend.

Abstieg:
Über den Klettersteig zurück zum Wandfuß.

Ettaler Manndl
Das Ettaler Manndl gesehen vom Soila-See.

Ettaler Manndl
Der Normalweg auf das Ettaler Manndl, ein kurzer und leichter Klettersteig.
Laber - Ettaler Manndl
Der Einstieg der Westkante, gesehen von den Schartenköpfen

Karte:
Alpenvereinskarte BY7 "Ammergebirge Ost, Pürschling, Hörnle", 1:25000

Weitere Infos:
www.hoehenrausch.de


Hike & Climb
Das Ettaler Man(n)dl, schreibt man wohl mit zwei "n". Bayerisch kurz hätte ich vermutet, ein "n" reicht auch. Im Text tauchen jetzt beide Varianten auf, dann bin ich in Sachen Google mal auf der sicheren Seite. In diesem einen Fall ist die verschiedene Schreibweise also durchaus mal beabsichtigt.
Zugegeben, die beschriebene Route ist nun nicht wirklich eine Maximierung der Klettermeter im Vergleich zum Zustieg. Aber dem bin ich entwachsen, im Gegenteil, das Gesamterlebnis zählt. Da kann die Runde über Schartenköpfe und Laber durchaus punkten. Man lernt den Laber von jeder Seite kennen und das bei einer durchaus überschaubaren Tour.
Von den Schartenköpfen kann man einen Blick auf das Klosterdach von Ettal erhaschen. Auch nicht zu verachten ist allerdings der Blick in die Laberdolomiten. Ein zerklüftetes Felsmassiv in der Südflanke des Labers. Auch da kann man klettern, die Routen sind aber eher in den oberen Schwierigkeitsgraden angesiedelt, siehe z.B. "Terra Dia" (6+).
Wenn man den Weg über die Schartenköpfe nimmt, erklimmt man automatisch auch den Hauptgipfel des Labers, der versteckt sich aber im Wald. Danach wird es an der Gipfelstation der Seilbahn mal kurz recht belebt, was dann auch bis zum Ettaler Manndl anhält, sind halt doch beides recht bekannte Berge. Am Einstieg zur Westkante standen wir aber wieder allein, die machen nicht so viele. Viel Material muss man nicht mitschleppen, die Seillängen sind kurz und relativ gut gesichert.
Vor 20 Jahren standen wir schon mal hier (Tour 168). Damals direkt, heute wählten wir die leichtere Umgehung, die original "Weiblkante", bei der man gleich am Anfang kurz in die Nordflanke ausweicht. Aber wirklich nur sehr kurz, hier muss man sich einen etwas zu breiten Riss hochrampfen (2m), danach sind die Schwierigkeiten auch schon überstanden und man steht wenig später am Gipfel des Felszackens des "Weibls". In Steinwurfweite das "Manndl", wo deutlich mehr los ist. Der Weg dorthin ist gleich erledigt und man kann schon mal den Blick über das bereits geleistete und den Rückweg schweifen lassen.
Der Klettersteig auf das Manndl ist weithin bekannt und beliebt. Er ist auch nicht sonderlich schwierig, nur halt schon arg abgespeckt und an manchen Stellen muss man Geduld haben, bis das Drahtseil wieder frei ist. Danach ging es für uns noch hinab zum Soila-See, der aber einen ziemlich verlandeten Eindruck machte. Hier sieht man die Nordseite des Manndls, auch dort gibt es machbare Routen. Die Wand sieht allerdings doch recht feucht und moosig aus und ist auch nur etwas umständlich zu erreichen. Nämlich genau über den Weg zum Soila-See, den wir abgestiegen sind.
Die Soila-Alm ließen wir dieses Mal aus und waren bald wieder am Parkplatz bei der Laberbahn. Insgesamt eine schöne Runde für den kletternden Wanderer.

Stephan, unterwegs am 26. Juni 2021 mit Betty
Stephan, unterwegs am 14. April 2024 mit Betty, Jana (erste Alpinkletterei)



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