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Hochalmspitze
Hochalmspitze (3360m), von Norden über Preimlscharte und Hochalmkees (Hochtour PD) www.sirdar.de
Hohe Tauern

Die Hochalmspitze bietet von allen Seiten schöne Anstiege. Von Norden startend bei der Osnabrücker Hütte ist die Tour lang, aber man ist eher allein unterwegs.

Fakten
Ausgangspunkt:Kölnbreinsperre (1933m)
Hütte:2h, 100 Hm
Route:Preimlscharte, Hochalmkees, 1500 Hm, 5h
Abstieg:wie Aufstieg
Besonderheit:schwieriger Klettersteig an der Preimlscharte

Openstreetmap: Hochalmspitze

Openstreetmap: Hochalmspitze

www.bernhard-gaul.de/gpxviewer/gpxviewer.php

GPS:
20210925_OsnabrueckerHuette.gpx
20210926_Hochalmspitze.gpx

Ausgangspunkt:
Parkplatz Kölnbreinsperre (1933m) im obersten Winkel des Maltatals. Parken entweder direkt bei der Staumauer, besser ist es jedoch die Straße direkt am Stausee noch kurz weiter zu verfolgen, bis zum "Kölnbreinstüberl". Hier gibt es weitere Parkmöglichkeiten.

Stützpunkt:
Osnabrücker Hütte (2022m)
www.osnabrueckerhuette.at

Zustieg Osnabrücker Hütte
Der Zustieg ist schnell erzählt, immer am See entlang gelangt man in 2h zur Hütte. Der Weg ist bestens für Fahrräder geeignet.

Hochalmspitze über Preimlscharte
Ab Hütte geht man weiter taleinwärts in Richtung Großelendkees. Nun links (östlich) auf einer markanten Seitenmoräne hoch. Das Ziel, die Preimlscharte (2953m) ist dabei gut zu sehen. Am Ende der Moräne links die Talflanke etwas hoch und weiter in Richtung Scharte. Man erreicht Gletscherschliff-Platten, wo es zunächst flach nach Osten geht. Kurz vor Erreichen des Gletschers führt der markierte Pfad über glatte Granitplatten hinweg auf möglichst direkten Weg zur Scharte. Die Platten sind nicht ungefährlich (wohl erst kürzlich ausgeapert, lose Steine, Absturzgefahr). Dort wo die Markierungen über Rampen nach oben führen, kann man auch einfach flach geradeaus weiterlaufen und erreicht so sehr einfach den Restgletscher, über diesen dann zur Scharte hochsteigen (siehe Beschriftung im Kartenbild).
Früher oder jetzt im Frühjahr wäre die Preimlscharte über eine mäßig steile Schneerinne recht einfach zu erreichen (Vorsicht: Bergschrund). Aper ist die Rinne jedoch nicht zu empfehlen. Ein paar Meter links davon wurde ein Klettersteig eingerichtet. Der führt sehr direkt und in gerader Linie über steile Granitplatten nach oben (Einstufung C?).
Nach der Scharte erreicht man sehr einfach den Gletscher, das Hochalmkees. Zu diesen muss man etwas absteigen. Man kann die diversen Routen hoch zum Gipfel studieren. Normalerweise wird eine große Felsinsel links umrundet, man steigt dann in einer ca. 30° steilen Flanke hoch und erreicht den Kopf der Felsinsel. Hier nun steiler werdend über Firn gegen den Ostgrat (Detmolder Grat) aufsteigen. Zuletzt linkshaltend über Felsen zum Grat hinausqueren. Über diesen zum Gipfel (Stellen II). 5-7h ab Hütte.

Abstieg wie Aufstieg.

Hochalmspitze
Die Osnabrücker Hütte und ich habe die Preimlscharte markiert.

Hochalmspitze
Die Preimlscharte und der ungefähre Verlauf des Klettersteigs.

Hochalmspitze
Über das Hochalmkees zur Hochalmspitze.

Charakter
Schwindendes Eis macht den Zustieg zur Preimlscharte immer komplizierter. Der (frisch 2021) markierte Weg läuft im allerletzten Teil unnötigerweise durch potentiell gefährliches Gelände. Dies läßt sich über einen kleinen Rechtsbogen wesentlich vereinfachen. Unter der Preimlscharte hat es einen Bergschrund. Die Scharte wird über einen Klettersteig erreicht. Der ist steil, man muss sich hochhangeln, was viel Armkraft braucht.
Das Hochalmkess hat Spalten, ist aber unschwierig. Der Weg auf dem Grat ist viel begangen und größtenteils problemlos, es hat aber ein paar IIer-Stellen.

Karte:
Alpenvereinskarte 44 "Hochalmspitze, Ankogel", 1:25000

Weitere Infos:
-


Spät wirds
Warum haben wir die Fahrräder nicht mitgenommen? Gelesen hab ich es zwar, aber den nötigen Rückschluss auf persönliche Handlungen dann doch nicht getroffen. Jedenfalls wären die Fahrräder bis zur Osnabrücker Hütte sehr praktisch gewesen. Der Weg am Speichersee samt Damm ist jedoch auch zu Fuß landschaftlich herrlich. Mir fallen da als Vergleich aufgrund der vielen Granitberge nur die Westalpen ein.
Die Hütte ist klein und beschaulich, es waren auch nicht viele da. Für Heiterkeit sorgte eine Gruppe, welche im Winterraum übernachten wollte. Es ist immer noch Sommer, nicht Winter, so der Kommentar der sehr entspannten Hüttenwirtin. Sie durften dann trotzdem.
Am nächsten Tag starteten wir um 7 Uhr. Vor uns das Großelendkess, dessen letzte Tage sind definitiv angebrochen, trotzdem ist das immer noch ganz große Kulisse. So ist es ein schöner Aufstieg Richtung Preimlscharte, welche immer gut zu sehen ist. Am Ende wurde der Weg 2021 frisch markiert. Das Ganze über wohl erst kürzlich ausgeaperte Granitplatten und -rampen. Da liegt noch viel Schutt drauf, der leicht abgeht. Woife musste mich drüber sichern. Mit glatten Untergründen habe ich noch so meine Probleme, so wie es ausschaut. Unten rum wärs es jedenfalls wesentlich entspannter gegangen, wir nutzten diese Variante für den Abstieg. Deswegen Augen auf auch beim Routen markieren und es muss nicht immer der direkte Weg sein.
Die Preimlscharte war wohl ehedem, aber jetzt nur noch im Frühjahr sehr einfach über eine Schneerinne zu erreichen. Nun muss ein ziemlich kraftiger Klettersteig überwunden werden, steil und ohne Kompromisse. Es gilt, sich am Drahtseil hochzuhangeln. Jenseits geht es überraschend leicht wieder auf den Gletscher runter.
Eine Spur war da, das Hochalmkees zum größten Teil noch nicht aper, sonst wär es für mich wieder schwierig geworden. Das Gehen auf Blankeis muss ich auch erst wieder einstudieren. Am Ende führt noch ein recht bekannter Grat zum Gipfel (der Detmolder Grat). Eine schöne Kletterei, man muss nochmal etwas aufpassen. Wir erwischten den Gipfel noch in der Sonne. Es war spät geworden, wir hatten 7h hoch gebraucht. Das lag in erster Linie an mir, ich gehöre mittlerweile halt doch eher zur langsamen Truppe.
Der Rückmarsch stand also an, es begann einzunebeln. Das Wetter fing sich aber wieder. Den unteren, schwierigen Teil des Klettersteigs seilten wir ab. Um etwa 19.30 Uhr waren wir zurück an der Hütte. Niemand da und zugesperrt, blöd, weil wir noch Zeug in der Hütte hatten. Der Rückmarsch im Dunkeln zum Auto. Ich war körperlich bedient, aber insgesamt eine sehr schöne Tour und ja, schon fantastisch, dass das mit den "Jungs" nochmal geklappt hat. Keine Selbstverständlichkeit und bis vor kurzen hätte ich das auch selber nicht mehr für möglich gehalten.
Übrigens: unser in der Hütte zurückgelassenes Zeug kam dann per Post zurück zu uns. Dafür auch danke ...

Stephan, unterwegs am 25. und 26. September 2021 mit Woife und Flo


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Alle Texte und Bilder so nicht anders vermerkt von Stephan Rankl.
www.sirdar.de - Kommentar

Kommentare zur Tour (Kommentar hinzufügen)


Name: Flo
Datum: Tuesday 2022-02-08 13:26:17
Betreff: Wieder am Start...
Nachricht:
...ist der Sirdar, super!

Hier ist der 2. von den schon etwas älteren \"Jungs\" und sagt ebenfalls merci für den coolen Bericht.

Und der Tour und vor allem der Tatsache, dass wir wieder zu dritt auf Hochtour waren würde ich durchaus das Zertifikat \"LEGENDÄR\" vergeben.:-)

Ciao,

Flo
Name: Woife
Datum: Thursday 2022-01-20 21:45:29
Betreff: Hochalmspitze
Nachricht:
Was heißt hier \"nochmal\": ... dass das mit den \"Jungs\" nochmal geklappt hat ... ;-) Ich hoffe, dass das nicht das letzte Mal war. Gerne wieder! Sehr schöne Tour - danke für den Bericht VG Woife
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