Wir warteten noch lange, bis unser Bus nach Van endlich in Malatya eintraff. Um ein Uhr morgens endlich die Erlösung von
der Warterei. Die Busfahrt war schrecklich. Das Licht wurde nicht ausgemacht und ständig bewegte sich jemand im überfüllten
Bus. So machte ich kein Auge zu und war in Van ziemlich durch den Wind. Die Umgebung entschädigte jedoch für einiges. Da wäre
vor allem der riesige tiefblaue Vansee.
Wie könnte es anders sein, im Hotel in Van gibt es wegen Bauarbeiten mal wieder kein Wasser. Hier treffen wir "Osi", unseren
Guide für den Ararat von Middle-Earth-Travel, sowie einen Amerikaner. Letzterer arbeitet als Englisch-Lehrer in Ankara und
ist mit Osi befreundet, der ihm diese Tour aufgeschwatzt hat. Gemeinsam gehen wir nachmittags auf Erkundungstour und besuchen die
Van Kalesi, eine Burgruine am Vansee. Erbaut wurde das ganze schon 800 v. Chr. Die Burg steht auf einem Felsen, darunter sind
noch die Reste der alten Stadt zu sehen, welche die Russen bei ihrem Einmarsch zu Beginn des 20 Jhdt. platt machten. Wir waren
die einzigen Touris weit und breit, begleitet von einem Trupp türkischer Kids, die erstaunlich viel über die Geschichte und
Umgebung hier wußten. Osi fungierte als Übersetzer, das hat schon seine Vorteile. Touristisch gesehen ist hier gar nix los, die
Locals sind noch nicht "verdorben", es macht Spaß hier rumzulaufen und sich als Entdecker zu fühlen.
Weiter nach Dogubayazit
In Van wurde dann auch der Rest des Trupps eingeflogen, Wolfgang und Karl-Heinz. Die beiden hatten die Nacht am Istanbuler
Flughafen verbracht und waren dementsprechend müde. Die Ararat-Tour machten noch zwei Inder mit, die in Hong-Kong leben. Und
so ging es los Richtung Dogubayazit im Minibus. Vorbei am wunderschönen Vansee. Es gibt ziemlich viele Vulkane hier, einige noch
aktiv. Wir fuhren an endlosen Lavafeldern vorbei und bald auch immer entlang der iranischen Grenze. Dementsprechend häufig waren
die Checkpoints der türkischen Armee. Unser Hotel, welches Middle-Earth-Travel für uns gebucht hatte (am Ararat waren wir als
Pauschal-Touristen unterwegs), lag am Ortsrand von Dogubayazit. Gleich davor war ein Rastplatz für all die Busse, die aus dem
Iran kamen. Während die türkischen Frauen, bis auf die ältere Generation, mehr oder weniger ohne Kopftuch rumlaufen, ist bei den
Ayatollahs Ganz-Körper-Verschleierung angesagt. Dennoch war ich erstaunt, wie einfach der Grenzverkehr zwischen den beiden Ländern
zu sein scheint.