Hinter Solitaire biegt die Straße Richtung Küste ab. Hier durchquert man den äußerst unwirtlich aussehenden Kuiseb Canyon. Hier spielt die wahre Geschichte von
Henno Martin, "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste". Es geht um zwei Geologen, die sich zu Beginn des 2. Weltkriegs in dieser Gegend versteckt haben,
um der Gefangenschaft zu entgehen. Über zwei Jahre konnten sie hier überleben. Wie, z.B. entdeckten sie einen Karpfenteich im Nirgendwo, das steht alles im Buch.
Richtung Küste wurde es immer karger und der Küstennebel machte sich breit. Wir sichteten hier sogar vereinzelte Regentropfen (zwei oder drei) auf der Windschutzscheibe des Autos.
Swakopmund, nach dem sich am Abend der Nebel verzogen hatte. Die Temperaturunterschiede zwischen kalter Meeresströmung und heißen Inland sorgen hier für beständige Nebel direkt an der Küste.
Swakopmund ist eine noch ziemlich deutsch geprägte Stadt, das "südlichste Nordseebad der Welt". Als die Deutschen kamen, war der natürliche Hafen von Walvis Bay schon durch die Engländer
belegt. Nach langer Suche fiel die Wahl schließlich auf die Mündung des Swakop und so wurde 1892 die Stadt hier gegründet, um für die Kolonie den so wichtigen Zugang zum Meer zu schaffen.
Wegen des Nebels wurde uns angeraten, nicht im dann klamen Dachzelt, sondern im Hotel zu nächtigen. Was wir auch taten, im "Deutschen Haus". Ausgerechnet hier handelte sich unser Sohn durch
Spätzle mit Soße einen Durchfall ein. Das Hotel ist aber sehr gut, da gibt es ansonsten nix zu meckern.
Die Jetty von Swakopmund, die eiserne Version aus dem Jahre 1912. Vorher war sie aus Holz und noch vorher gab es nichts. Das machte das Anlegen schwierig, ein Kai versandete zu schnell.
Deswegen mussten die großen Schiffe weiter draußen ankern und die Ladungen mussten mit Ruderbooten gelöscht werden. Bei hoher Brandung war das nicht ungefährlich.
Der Strand lädt zum Baden ein, macht jedoch keiner. Warum? Das Wasser ist kalt, der an der Küste anlangt fließende Benguelastrom kommt direkt aus der Antarktis.
Die in Namibia unvermeidlichen Perlhühner. Die schmecken recht gut, trotzdem gibt es sie wildlebend sehr zahlreich. Hier fast handzahm, am Leuchtturm von Swakopmund. Lustig anzuschauen ist es,
wenn sie alle streng hintereinander im Laufschritt, immer dem Anführer hinterher, durch die Savanne trippeln.
Der Leuchtturm von Swakopmund. 1902 erbaut, mit 21m das höchste Gebäude der Stadt und noch immer in Betrieb. Der Hafen ist allerdings schon längst versandet, größere Schiffe schaffen es nicht
mehr nach Swakopmund.
Pflichtprogramm in Swakopmund, eine "Living Desert Tour". Da gibt es den "Wer-hats-erfunden-Typ?", aber der ist auf Monate voraus ausgebucht. Es gibt jedoch unzählige andere Veranstalter, man
kann also auch spontan eine Tour mitmachen. In der ganzen Stadt kann man in kleinen Läden diverse Aktivitäten für die nächsten Tage organisieren.
Die "Living Desert" wird man nicht bereuen, einfach so barfuß durch den Sand laufen wird man danach aber nicht mehr. Die lebende Wüste beginnt bei Swakopmund gleich am Stadtrand, ein klarer
Standortvorteil.
Eine Hornviper. Nicht sehr groß (30cm), aber giftig. Wie meinte der Guide, man stirbt nicht daran, aber man wünschte, man würde es tun. Die Tiere graben sich im Sand ein, so dass nur noch
die Augen rausgucken. Kaum zu entdecken, außer man weiß, wonach man suchen muss. Unser Guide wußte es.
Da spaziert der Guide wieder in die Wüste und bückt sich. Was er wohl dieses Mal mitbringen wird?
Er brachte diesen eher lichtscheuen Gesellen mit, einen Namibgecko. Aufgrund seiner Füße wird er auch Schwimmfußgecko genannt, eine Anpassung an den lockeren Sand.
Quasi einen Busch weiter fand sich dieses Chamäleon. Die sind nicht mehr ganz so schwierig zu entdecken. Warum? Den Tag über kommen jede Menge Touren vorbei und um den Zungentrick der Tiere
zu zeigen, werden reichlich Mehlwürmer verfüttert. Das wissen auch einige Vögel, für die fällt in der Regel auch immer etwas ab. Also zeigen sie den Guides, in welchen Busch gerade ein Chamäleon sitzt.
Eine schöne, für beide ertragreiche Symbiose zwischen Mensch und Tier.
Da ist einer der Vögel, die sich auf das Sichten und Anzeigen von Chamäleons spezialisert haben.
Im roten Kreis, der Kopf einer Viper.
Nördlich von Swakopmund beginnt die Skelettküste, welche sich bis hoch nach Namibia zieht. Die heißt so, weil an den Sandbänken die Küste entlang öfters mal Schiffe strandeten. Da war man
dann wirklich am A..., weit weg von allem und kein trinkbares Wasser nirgendwo.
So kann man entlang der Küste einige Schiffswracks (und Seelöwen) bewundern. Dieses hier liegt recht verkehrsgünstig nur wenig nördlich von Swakopmund. Es waren einige Straßenverkäufer unterwegs, die
Mineralien, wie z.B. Rosenquarz oder Tigerauge, usw. verkauften. Wenn wir gewusst hätten, in welchen Mengen die dann im Damaraland auf dem Weg zum Brandberg an Straße angeboten werden, wären
wir beim Kauf wohl etwas geduldiger gewesen.
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