Wir waren wieder on the road. Unser nächstes Ziel, der Waterberg Plateau Park.
3m breit, 1m tief, der Hoba-Meteorit. Mit 60t Gewicht der schwerste, rein metallische Besucher aus dem Weltraum, der bisher gefunden wurde. Er liegt auf dem Gelände einer Farm, ist aber gegen
eine kleine Eintrittsgebühr zu besichtigen.
Der Waterberg ist ein etwa 48 Kilometer langer und 15 Kilometer breiter Tafelberg, der wie eine Festung rund 200m aus der Landschaft ragt. Oben auf dem Plateau wurde ein Nationalpark eingerichtet,
der ist meist nur mit geführten Touren zu besichtigen. An den Rändern gibt es jedoch Wanderwege, welche man auf eigene Faust erkunden kann.
Am Waterberg gibt es einen deutschen Soldatenfriedhof. Die Volksgruppe der Herero wagte 1904 den Aufstand gegen die deutschen Besatzer und es kam am 11. und 12. August 1904 zur Schlacht am
Waterberg. Die Herero wurden geschlagen und anschließend verfolgt. Die unmittelbar nach der Schlacht folgenden Ereignisse führten zum Völkermord an den Herero.
Es liegt ein Gästebuch aus, die Kommentare fallen teilweise doch recht bissig aus. Nun, die Toten sind tot. Aus heutiger Sicht ist die Sache klar, aber sich in die Situation der damals
Kämpfenden zu setzen, ist halt auch schwierig. Das entschuldigt nichts, aber letztendlich kann man wie immer nur versuchen, aus der Geschichte zu lernen.
Das Besucherzentrum des Waterberg-Nationalpark bietet auch ein sehr schönen Campingplatz. Von hier aus kann man kleinere Wanderungen auf eigene Faust unternehmen. Z.B. lässt sich über eine
natürliche Schwachstelle in der Randklippe das Plateau des Tafelbergs erklimmen.
Aussicht von oben, vom Rand des Tafelbergs.
Das Besucherzentrum bietet auch Ferienhäuser. Im Vorgarten war schon mal gut was los. Mungos und Warzenschweine.
Zum Abschluss weilten wir noch auf der Mount Etjo Safari Lodge. Schon eine ziemlich luxuriöse Anlage mit äußerst weitläufigen Gelände. Die Besitzer haben so etwas wie einen Privatzoo angelegt.
Das war auch der Grund unseres Besuches, so konnten wir noch all die Tiere sehen, die wir in freier Wildbahn verpasst hatten.
Elen-Antilopen.
Auf dem Farmgelände finden sich auch Dinosaurier-Spuren. Eine kleine Jeep-Fahrt, für die man den Geländewagen dann auch wirklich mal braucht, ein kleiner Fussmarsch und schon sieht man mitten
im nirgendwo diese Abdrücke. Der Sandstein ist 190 Mio. Jahren alt, entsprechend die Spuren.
Die Campingplätze auf den Lodges waren schon immer sehr schön. Vorne in dem ausgetrockneten See standen zwei Schimmel und warteten. Des Rätsels Lösung, jeden Tag wird zur gleichen Uhrzeit das
Wasser in einer Tränke angestellt. Es war schön mitanzusehen, wie die Pferde immer nervöser wurden und man konnte die Freude sehen, als das Wasser dann endlich zu sprudeln anfing.
Endlich, ein Gepard. Auf der Farm hielten sie ein Geschwister-Päarchen in einem Gehege. Zur täglichen Fütterung durfte man mitfahren. An dem Tag gab es Giraffe. Der Ranger stieg dabei aus dem
Auto aus, hielt die Katzen auf Distanz und kettete nebenbei das riesige Stück Fleisch am Boden an. Für uns Zuschauer aus dem offenen Wagen raus, doch ganz schön spannend zum Zuschauen. Uns
stockte der Atem, die Geparden sind ja doch recht groß. Nun der Ranger wurde nicht zur Vorspeise, stiegt wieder ins Auto ein und fragte lapidar "Any Questions?".
Der männliche Gepard verschlang derweil das Fleisch, während seine Schwester zuschauen musste. So ist das unter Katzen, Männer zuerst, für die anderen der Rest.
Die Geier warten schon, auf das da was übrigbleibt. Erstaunlich, wie schnell und wie viele da plötzlich angesegelt kamen.
Abends waren die Löwen dran. Die leben in einem riesigen Gehege, wo sie sich auch selber versorgen können. Damit Touristen sie auch zu Gesicht bekommen, wird zugefüttert. Gleicher Ablauf, zuerst
die Männer, für die Frauen der Rest. Es war herrlich zum Zuschauen, wie die Damen sich anschmussten, um dann in einem unbeobachteten Augenblick, eine Bissen abzubekommen.
Wir saßen in nächster Nähe hinter einem vergitterten Verschlag. Die Löwen waren wirklich riesig, viel größer, als man sie daheim vom Zoo kennt. Wie ich nachher noch erfahren habe, ist das eine
namibische Spezialität, die Kätzchen geraten hier besonders.
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