Man landet auf dem "Hosea Kutako International Airport", benannt nach einem Helden der Unabhängigkeitsbewegung. Der Flughafen liegt gut 40km außerhalb von Windhoek. Grund ist das
hügelige Gelände rund um Windhoek, welches selber sogar in einem Talkessel liegt. Der Flughafen liegt auf gut 1700m Höhe. Als ich aus dem Flieger stieg, kam mir sofort Tibet in
den Sinn. Diese satten, klaren Farben. Die Trockenheit ... aus den Träumen wurden wir bei der Einreise gerissen. Viele Flieger kommen tagsüber ja nicht an, aber dann alle gleichzeitig.
So bildete sich eine lange Schlange vor den gestressten Beamten, welche die Einreiseformalitäten erledigten.
Für unsere erste Unterkunft hatten wir die "Ondekaremba"-Lodge gleich in der Nähe des Flughafens auserkoren. Pool, wie auf dem Bild, ist bei den Lodges quasi immer dabei. Schon seltsam,
wenn es rundherum so trocken ist. August ist in Namibia Winter und dank der Höhenlage war das Wasser eher frostig.
Gleich am ersten Abend gab es Schnitzel vom Warzenschwein. Sehr lecker und die späte Rache für ein Erlebnis in Uganda. Sonst ist
mir ein Belgier in Erinnerung geblieben, welcher samt Kleinflugzeug auf dem Anhänger durch Afrika reiste.
Bei der Anfahrt zur Lodge fährt man an der "Sonnleiten Farm" vorbei. Das ist tatsächlich eine Seniorenresidenz, äh ja, für Spätaussiedler quasi.
Unser Häuschen lag etwas abseits und ist für Selbstversorger gedacht, nur leider ohne Küche und der nächste Lebensmittelladen ist in Windhoek.
So sieht es innen aus.
Windräder wie dieses sind ein typisches Bild auf Farmen in Namibia. Damit wird Wasser aus Brunnen gepumpt.
Da das Land karg ist, müssen die Farmen riesig sein, um eine z.B. eine Rinderherde ernähren zu können. So ist quasi das ganze Land aufgeteilt. Endlose Zäune durchziehen die Landschaft.
Wir hatten uns die "Ondekaremba"-Lodge ausgesucht, weil man auf dem Gelände gut wandern kann. Vereinzelt stehen große Bäume, und die riesigen Gemeinschafts-Nester der Webervögel
werden in Namibia bald zu einem vertrauten Bild.
Ein kleiner Kameldornbaum. Die ausgewachsenen Bäume können ganz schön groß werden, die Dornen sind es von Anfang an, bis zu 5cm. Ein sehr wehrhaftes Gewächs. Der Baum
spielt eine Rolle im "Südwesterlied", die Hymne der Deutschnamibier. "... hart wie Kameldornbaum ..." lautet eine Passage im Lied, den Rest kann man sich dazudenken.
Wir hatten uns die Ondekaremba-Lodge ausgesucht, weil man auf dem Farmgelände auch ein paar kleinere Wanderungen machen kann. Der Wildtierbestand ist ganz ordentlich.
Unter anderen gibt es auch einen Aussichtsturm. Von dort oben sahen wir auch unsere ersten Oryx-Antilopen und waren begeistert.
Das ist in Windhoek. Schon die deutschen Kolonisten nutzen diesen Ort als ihr Verwaltungszentrum, es liegt geographisch auch ziemlich in der Mitte des Landes. Um es gleich vorweg
zu sagen, es dürfte so ziemlich die langweiligste afrikanische Hauptstadt überhaupt sein. Nix los, allerdings sehr sauber und alles sehr disziplinert. Fast schon preußische Tugenden,
du liebe Zeit und das in Afrika.
Zu sehen gibt es noch Hinterlassenschaften aus deutschen Zeiten, wie z.B. links im Bild die Christuskirche, erbaut 1910. Daneben, modern anmutend, das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum.
Gänzlich ohne Beteilung von einheimischen Firmen und Künstlern errichtet. Stattdessen von Nordkorea gebaut und gestiftet. Wenn man nun weiß, dass es in Namibia sehr große Uran-Vorkommen gibt (Rössing-Mine bei
Swakopmund), kann man die Begeisterung von Staaten wie Nordkorea oder auch China für Namibia nachvollziehen.
Von der Machart her, scheint auch dieses Denkmal aus nordkoreanischen Werkstätten zu stammen. Es steht vor der "Alten Feste" und diente einst der deutschen Schutztruppe als Hauptquartier.
In neueren Zeiten war darin ein Museum ein Teil des Stadtmuseums untergebracht. Hätte laut Beschreibung ganz interessant geklungen, zu Zeit unseren Besuchs war das Gebäude allerdings
dem Verfall preisgegeben.
Das ist der Meteoritenbrunnen. Im Grunde ist Windhoek ja recht übersichtlich, beginnend vom Ausspannplatz (heißt wirklich so) zieht die Independence Avenue durch die Stadtmitte.
Um den Meteoritenbrunnen gibt es eine angenehme kleine Fußgängerzone mit einem riesigen Shopping-Tempel westlicher Prägung am Ende. Die Meteoriten sind echt und bestehen aus
reinem Eisen. Entdeckt wurden sie bereits 1838.
Aufgrund fehlender Lichtverschmutzung und der Höhenlage sind die Sternenhimmel atemberaubend (... aber leider auch kalt). Viele Sternbilder kenne ich nicht, das "Kreuz des Südens" aber
schon. Das war im Nachthimmel Namibias im August auch recht einfach zu finden, ich habe es mal markiert.
Inzwischen waren wir auch von der Farm direkt nach Windhoek umgezogen, in die "Hotel Pension Moni". Natürlich mit Pool, mit kalten Wasser. Wir übernahmen unser Gefährt für die
nächsten Wochen und in Windhoek gibt es einige richtig große Supermärkte, wo man sich für was auch immer da kommen mag, eindecken kann.
Eine lokale deutsche Zeitung gibt es auch, die "Allgemeine Zeitung". sie ist die älteste Tageszeitug Namibias und feierte 2016 ihr 100-jähriges Bestehen. Die Auflage ist mit ca.
5000 Stück überschaubar.
Interessant ist auch das Radio, es gibt einige deutsche Sender, welche ganz selbstverständlich neben den für unsere Ohren recht exotisch klingenden !Kung-Programmen (die Sprache mit
den Klicklauten) existieren. Auch die "Südwester" sprechen dabei ihr eigenes Deutsch und es ist schon sehr interessant, mit welchen Problemen man sich so vor Ort rumschlägt
(Wassersparen im Garten z.B.).
Da isses, unser Gefährt. Ausgestattet mit Dachzelten, Bordküche und Reservetank. Anfangs hielten wir uns noch an die Empfehlung, nur ja jede Tankstelle mitzunehmen. Irgendwann stellten
wir allerdings fest, in den Teilen Namibias, welche wir besuchten, sind Tankstelle schon recht weit voneinander entfernt, aber alles andere als Mangelware.
Wir folgten zunächst der "Zentralader" Namibias, der B1 nach Süden bis Rehoboth und schwenkten dann nach Westen Richtung Naukluft-Berge und Sossusvlei ein. Die Pisten waren anfangs gut.
Es dauerte nicht lange, bis uns ein entgegenkommendes Gefährt mit Anhänger uns einen Stein auf die Windschutzscheibe schleuderte, der diese fast durchschlug. Dies ging ja gut los, es
sollte aber die einzige "Panne" bleiben und wir hatten extra zusätlich eine Versicherung für Schäden an der Windschutzscheibe beim Vermieter abgeschlossen.
Ein relativ typisches Bild. Solche Granitinseln findet man zuhauf über die weite Landschaft verstreut. Da konnten wir nicht widerstehen, Fotos, Klettern, ...
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