Achtung! In diesem Level ist die Seekrankheit unterwegs! Erwischt
es dich, so mußt du einen Spieltag aussetzen ...
Alle Passagiere sind auf dem Schiff in eine grüne und blaue Gruppe aufgeteilt. Dadurch wird
die Essensausgabe geregelt. Nicht den Aufruf verpassen, sonst bist du im geschwächten Zustand
leichte Beute für die Seekrankheit!
Hilfestellung zur Bewältigung dieses Levels Fortgeschrittene können dies überspringen ...
Navimag
Alle Infos zur Schiffsreise von Puerto Montt nach Puerto Natales finden sich auf der Homepage von
Navimag (www.navimag.cl).
Hier kann auch online gebucht werden. Das Büro von Navimag ist in Angelmó gleich neben dem
Fischmarkt zu finden. Hier legt auch das Schiff ab.
Unterkunft in Puerto Natales
Ist kein Problem. Es gibt genügend Hostels. Preis liegt zwischen 5 und 10 Dollar pro Nacht, je
nach dem, was man für Ansprüche hat. Einfach das Zimmer vorher anschauen.
... wir bekamen gleich mal eine Einweisung vom Touriguide, wie der Boarding-
Prozess den stattfinden muß. Die 200 Meter von der Wartehalle bis zum Schiff war eine gelbe Linie
gezeichnet, der wir tunlichst folgen sollten. An Bord ging der Spaß mit Kabinensuche los. Das
ganze Schiff ist ziemlich verwinkelt und man braucht ein bißchen, bis man sich zurecht findet.
Die Magallanes war für früher ein reines Frachtschiff, mittlerweile kann man aber mehr Geld mit
Touristen verdienen, weswegen das komplette Schiff im Jahr 2000 renoviert wurde, um es den
Gästen ein bißchen angenehmer zu machen. Man ist drei Nächte an Bord, Ziel ist Puerto Natales.
Die Reise geht durch eine der wildesten Gegenden dieser Erde, den chilenischen Kanälen. Das sind
abertausende von Inseln, die allermeisten davon komplett unberührt und zu dem riesigen
Nationalpark "Bernardo O'Higgins" zusammengefaßt.
So stachen wir gen See, bei übelsten Sauwetter. Der Wind fegte mit einer Gewalt über das Deck,
das man freiweg umgeblasen wurde. Irgendwann tauchten dann auch die ersten Delphine
auf, sehr geil!
24.12.02 Weihnachten
Wir hatten uns eine 4er Kabine mit Dusche / WC gegönnt. Gut investiertes Geld, so konnte man morgens
die armen Schlucker in den Schlafsäalen auslachen, wenn sie sich vor den Schlangen am WC einreihten
und ihrerseits versuchten bei uns "einzubrechen". Unsere Kabine ist schon ein bißchen eng, aber im Vergleich
zu den Zeltnächten, die uns noch bevorstehen, relativiert sich das alles.
Wir stehen quasi die ganze Zeit auf dem Deck und gucken in die Landschaft, bzw. suchen das Meer
nach Bewohnern ab. Die Gegend hier ist aber auch faszinierend! Insel mit Urwald, absolut
menschenleer. Dazwischen ein Irrgarten an Fjorden mit Delphinen, Seelöwen und angeblich auch Walen.
Absolut genial ist, dass die Brücke für jeden offen steht und man dem Captain samt Offizieren bei
ihrer täglichen Arbeit über die Schulter schauen kann. Die Jungs beantworten auch jede Frage und
so ist man bald selbst in der Lage die aktuelle Position des Schiffes anhand Seekarte und GPS zu
bestimmen.
Da heute Weihnachten ist, versammelten wir, die Patagonien-Crew, uns um acht Uhr an unserem
Stammplatz, der "Bar", wie Flo den Bereich gleich rechts neben der Brücke zu nennen pflegt. Als
Bescherung gab es Bier für die Stüberl-Fraktion und edlen chilenischen Rotwein für Betty und mich.
Zur Abwechslung schien auch mal die Sonne.
Für die Chilenen beginnt Weihnachten erst um Mitternacht. Punkt 12 Uhr gab es dann sogar kleine
Geschenke für alle, in Form von Süßigkeiten. Flo und Hias hingen mal wieder auf der Brücke ab und
gingen deswegen leer aus. Dafür bekamen sie vom 2. Offizier eine CD von einer chilenischen
Combo vorgespielt, die uns noch öfter verfolgen sollte auf dieser Reise, "Chancho en Piedra".
Dies war auch der Zeitpunkt, da die Maggallanes aus den Kanälen in den Golfo de Penas einbog.
Das bedeutete offenes Meer und damit etwas mehr Bewegung auf dem Schiff. Der Cäptn hatte uns die
Sache noch mit den bedeutungsschwangeren Worten ankündigt, "ja wir machen jetzt langsamer, damit
wir Weihnachten noch genießen können". Während die anderen irgendwelche Pillen gegen Seekrankheit
einwarfen, wollte ich einen kleinen Selbsterfahrungs-Test machen und die Sache so durchstehen. In
der Koje fühlte sich die Sache aber eher an, als ob man in den Schlaf geschaukelt wird.
25.12.02 Puerto Edén
Ich hab die ganze Nacht geschlafen wie Stein. Test geglückt, hurra, ich bin hochseetauglich! Auch
die anderen scheinen die Nacht gut verdaut zu haben. Draußen regnete es mal wieder mehr oder
weniger stark. Morgens kreuzten wir noch im Golfo de Penas, wo ich und Hias vergeblich nach einem
Wal Ausschau hielten. Immerhin sahen wir ein paar Seehunde.
Nächstes Highlight, die "Cotopaxi" ein Schiff, das vor ein paar Jahren auf eine Sandbank auflief
und seither als Wegmarker dient. Glücklicherweise gab es damals keine Toten. Zwischendurch legten
wir in Puerto Edén an, ein Fischerdorf, welches nun wirklich am Ende der Welt liegt. Ca. 200
Leute leben hier, umringt von unberührter Natur. Versorgung erfolgt per Schiff. Neueste
Errungenschaft, das Internet! Wie wir von Kati, in einem der täglich von ihr gehaltenen Vorträge
zu Land und Leuten, erfahren konnten, leben hier auch noch die letzten 10 reinrassigen Nachkommen eines
Indianer-Volkes, welche hier ehemals mit Kanus unterwegs waren. Die Leute verbrachten quasi ihr
ganzes Leben auf dem Kanu, Kleidung gab es nicht. Die Indianer versorgten sich aus dem Meer,
indem sie nach Essbaren tauchten. Man muß sich nur das Arsenal an High-Tech-Kleidung ansehen,
welches wir hier mitten im "Sommer" anhaben, um sich vorzustellen, wie hart die Bedingungen für
die Leute damals gewesen sein müssen. Irgendwann kamen dann Europäer und verpassten den
Ureinwohnern den üblichen Cocktail aus fremder Kultur, Krankheiten, usw. und schon war es um das
Volk geschehen, bis auf die letzten zehn ...
Man merkt inzwischen, wie weit südlich wir sind, da die Gletscher mittlerweile bis zum Meer
reichen. Faszinierende Gegend, Tausende Eisgipfel, garantiert unbestiegen.
26.12.02 Puerto Natales
Letzter Tag an Bord und zumindest war es heute mal wieder etwas sonniger. Die Landschaft wird
immer karger und eindrucksvoller, immer mehr Gletscher sind zu sehen. Kurz vor Puerto Natales
die engste Stelle der ganzen Fahrt, nur 80 m breit. Erschwerend kommt hinzu, dass der Cäptn
die Einfahrt per 90° Kurve ansteuern muß. Der Chef gab alles, hatte wohl seinen Spaß und fuhr
Volldampf durch die Gasse hindurch.
Puerto Natales liegt tief in einem Fjord bereits auf dem Festland. Die Landschaft ändert sich
ziemlich schnell, plötzlich ist alles flach und das Wetter ist auch besser, aber für Hochsommer
ist es doch empfindlich kalt und vor allem sehr windig. In der Stadt selber hat der Tourismus
eingeschlagen, gnadenlos. Kein Wunder ist Natales doch die Drehscheibe für alle wichtigen
Nationalparks, wie Torres del Paine und Los Glaciares in Argentinien, wo alle hinwollen. Alles
ist hier ausgerichtet dem Touri jedmöglichen Service anzubieten. Hat zumindest den Vorteil,
dass es kein Problem ist, eine Unterkunft zu finden. Hospedajes gibt es genug. Wir landeten
im "Sutherland". Billig und sauber ist es, aber die Betten hängen durch wie seinerzeit die
Rückenkrümmer bei der Bundeswehr ...
Kein Wal, kein Bonus! Aber die Fische wurden nicht
gefüttert, deswegen wird ein Vorrücken in Level 4 gewährt.