Von Gasenried auf markierten Weg zur Hütte. Zunächst in
Serpentinen am Gletscher entlang, um in dann auf ca. 2700 m zu nach Osten überquert. Die
Gletscherquerung ist im Sommer mit Stangen markiert.
Route:
Von der Bordierhütte folgt man den Steinmännchen auf die
Seitenmoräne des Riedgletschers. Auf ihren Kamm aufwärts, an einer Eisenstange vorbei. Der
Pfad verliert sich im Blockwerk. Über dieses zum Gipfel des Groß Bigerhorn.
Über den Nordwestgrat gelangt man vom Bigerhorn auf den Balfrin. Dazu zunächst vom Biegerhorn
über Fels und Schotter in eine Scharte absteigen und weiter über einen Schneegrat zum Vorgipfel
des Balfrin. Über Schutt und leichte Felsen in den Sattel und jenseits wieder über Schnee und
Schutt zum Gipfel des Balfrin.
Übergang zum Ulrichshorn: über der Südgrat mit leichten Felsen hinab zum Riedpass. Vom Ulrichshorn
zieht gut sichtbar der felsige Nordwestgrat zum Riedgletscher. Diesen überqueren und über den
Grat zum höchsten Punkt. Jenseits den schmalen Grat hinab zum Windjoch und der meist gut
ausgetretenen Spur zur Mischabelhütte folgen.
Von der Bordierhütte ist auch der Nadelgrat möglich: Tour 542
Abstieg vom Windjoch zur Mischabelhütte.
Charakter:
Großteil der Tour leichte Kletterei bis zum II. Schwierigkeitsgrad.
Am Gletscher auf Spalten achten. Der Abstieg von Mischabelhütte ins Tal ist ein
mittelschwerer Klettersteig.
Abstieg:
Entweder vom Riedpass zurück zur Bordierhütte oder von der
Mischabelhütte nach Saas Fee.
Karte:
Schweizer Landeskarte, "Randa" Nr. 1328, 1:25000
Führer:
AV-Führer "Walliser Alpen", Michael Waeber, Bergverlag
Rudolf Rother - München
Das Abendessen auf der Bordierhütte war wirklich vorzüglich und reichlich ohne Ende. So
gesehen hatte sich der Weg hoch zur Hütte durch Nebel und Regen auf alle Fälle schon mal
gelohnt. Es gabs Gamsbraten. Der Wirt persönlich hatte am Tag zuvor eine Gemse geschossen. Als
Option noch Putengeschnetzeltes, nicht zu vergessen Suppe und Nachtisch. Dumm geschaut hat
dann zumindest der Flo, der dank diverser Zusatzschmankerl auf eine Rechnung von so ca. 100 DM
kam. Tja, Schweizer Hütten sind halt auch teuer ...
Dafür gibt es aber auch jede Menge Service, z.B. Wecken um drei Uhr morgens zusammen mit einem
Frühstücksbuffet, Marke "All you can eat". Um vier Uhr standen wir dann als erste abmarschbereit
vor der Hütte. Im Dunkeln stolperten wir auf die Moräne zu, über die wir zu unserem ersten Ziel
gelangen wollten, dem Groß Bigerhorn. Irgendwann verschwanden die Pfadspuren im Blockwerk, war
jedoch nicht tragisch, da die Richtung ziemlich klar war, hoch! Die Felsen waren weiter oben
dann unangenehm vereist, das Gelände ziemlich brüchig, aber nicht allzu schwierig zum Klettern.
Pünktlich zu Sonnenaufgang standen wir auf dem vorerst höchsten Punkt und konnten eine grandiose
Gipfelschau bewundern. Im Tal der Nebel, ringsum Weißhorn, Nadelgrat und Weißmies.
Wir wollten weiter auf den Balfrin. Dazu galt es zuerst über einen ziemlich brüchigen Grat zu tanzen.
Die Kletterei war zwar nicht schwierig aber etwas ausgesetzt. Über einen steilen Firngrat ging
es auf den vermeintlichen Gipfel. Doch mußten wir feststellen, dass wir erst auf den Vorgipfel
standen. Zum eigentlichen Gipfel des Balfrin war es jedoch nicht mehr weit, es galt nur noch mal
im Schutt zu klettern. Oben hatte es wiederum perfekte Sicht. Das Nadelhorn war zum Greifen nah.
Die Wolken im Tal stiegen inzwischen ziemlich hoch, jedoch hielt sie uns der scharfe Westwind
erst mal vom Leibe.
Wir wollten noch weiter zur Mischabelhütte. Also wieder runter zum Riedpaß, eine kleine
Gletscherquerung und 400 m hoch zum Ulrichshorn. Die letzten Meter gestalteten sich nun doch
einigermassen anstrengend und so waren wir froh, dass wir nun am höchsten Punkt der
heutigen Mammuttour angelangt waren und es nicht mehr weit zur Hütte war. Über das Windjoch
gelangten wir schließlich relativ schnell dorthin, vorbei am beeindruckenden Eisschild der Lenzspitze. Insgesamt dauerte die Überschreitung
von der Bordierhütte bis zur Mischabelhütte über Balfrin und Ulrichshorn so an die 11 h.
Auf der Hütte funkte uns eine daheim gebliebene Informantin den AV-Wetterbericht durch, da sich
der Hüttenwirt beharrlich weigerte, dahingehend eine Auskunft zu machen. Zwei Tage schlechtes
Wetter sollte es geben. Das bedeutete für uns Abstieg nach Saas Fee. Über Nacht fing es
tatsächlich an
zu schneien. So kamen wir in den Genuß den Hüttenweg von Saas Fee, bei Nebel und Nässe klettern
zu dürfen. Der hat es dank der exklusiven Lage der Mischabelhütte auf einer steilen Felsrippe
in sich und ist ein ansehnlicher Klettersteig.
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