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Romariswandkopf
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Tour 766 3430m Romariswandkopf (3511m) Hohe Tauern Skitour M 28.04.2024    

Ein einfacher Skitourenberg hinter dem Großglockner.

Fakten
Ausgangspunkt:Lucknerhaus (1920m)
Höhenmeter:900 + 800 Hm
Strecke (Gesamt):24 km
Zeit:3h + 5h
Lawinengefahr:V.a. am Zustieg zur Hütte und gleich vor der Hütte
Hangrichtung:Süd
Besonderheit:Frühjahrstour mit hohen Ausgangspunkt

Openstreetmap: Romariswandkopf
Openstreetmap: Romariswandkopf
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA)

GPS:
Garmin GPX: 20240427_Stuedlhuette.gpx (Dynamische Kartenansicht, Satellit, benötigt JavaScript)
Garmin GPX: 20240428_Romariswandkopf.gpx (Dynamische Kartenansicht, Satellit, benötigt JavaScript)
Garmin GPX: 20240428_Romariswandkopf_all.gpx (Dynamische Kartenansicht, Satellit, benötigt JavaScript)

Ausgangspunkt:
Lucknerhaus (1920m)
Erreichbar über eine mautpflichtige Straße von Kals am Großglockner. Bei Anfahrt von Norden muss man durch den Felbertauerntunnel.
Da die Straße sehr weit hoch geht, sind bei hoher Schneelage auch im Frühjahr noch Schneeketten anzuraten. Das Lucknerhaus hat aber auch eine Webcam, da kann man sich vorab informieren.
www.lucknerhaus.at

Stützpunkt:
Stüdlhütte (2802m)
www.alpenverein-muenchen-oberland.de/huetten/alpenvereinshuetten/stuedlhuette

Der Zustieg zur Stüdlhütte ist im Grunde sehr einfach zu finden. Immer das Tal nördlich vom Lucknerhaus hoch. Unter der Lucknerhütte hat es eine erste Steilstufe, je nach alten Lawinenkegeln kann es hier unangenehm zum Aufsteigen werden. Hinter der Lucknerhütte findet sich eine zweite Steilstufe, die ist bei harten Schnee bestimmt auch sehr unangenehm.
Oberhalb hält man sich im Talboden, macht eine Linkskurve und sieht dann auch bald die Hütte. Ein weiterer Steilhang führt zu dieser hoch.

Aufstieg:
Ab der Hütte gleich den ersten Steilhang hoch in ein Gletscherbecken, das ist auch gleich die Schlüsselstelle der Tour (max. 30-35°). Darüber relativ leicht unterhalb der Felswände des Stüdlgrats und des Glockners hoch, sowie seiner entlang seiner nördlichen Ausläufer queren. Im oberen Gletscherbecken unterhalb am Teufelskamp vorbei zur Firnkuppe des Romariswandkopfs queren. Abfahrt wie Aufstieg.

Charakter:
Relativ sichere Skihochtour. Nur zwei kurze Steilhänge, die meistens gehen sollten, da viel begangen. Gletscher eher spaltenarm. Bei schlechter Sicht wird man seine Mühe haben, den Berg zu finden, da man in einem weitläufigen Gletscherbecken ohne viel Konturen hochsteigt. Harscheisen sehr empfehlenswert.
Lawinengefahr droht v.a. aus den seitlich begrenzenden Hängen beim Hüttenaufstieg.

Karte:
AV-Karte Nr. 40 "Glocknergruppe", 1:25000

Weitere Infos:
www.tourentipp.com


Da war nichts.
Nach Studium der Wetterkarten hatten wir uns für die Tauern entschieden, Hütten sind da Ende April schon eher alle zu, nicht so die Stüdlhütte und wir erwischten noch relativ kurzfristig zwei Plätze. Die Hütte war dann aber auch nicht voll. Als erfahrener Bergsteiger ahnt man sofort, das ist hinsichtlich Wetteraussichten eher ein schlechtes Omen.
Der Aufstieg zeigte mir schon mal, dass die Hütte höher liegt, als alles was ich sonst so in letzter Zeit gemacht hatte. Wir waren ja schon mal hier, siehe Tour auf den Glockner (Tour 294), aber die Erinnerungen daran waren eher bruchstückhaft.
Abends in der Hütte waren viele Bergführer unterwegs, von der Stüdlhütte macht man ja eher die Skitour auf den Glockner. Das ist einer dieser "Muss-Berge" und somit sehr begehrt. Ich spickte auf den Wetterbericht eines Kollegen, sah alles gut aus. Morgens sollte es aufreißen und der Wind sich legen. So gingen wir es am nächsten Tag eher gemüchtlich an. Anfangs sah es auch noch nach Vorhersage aus. Die Berge hüllten sich noch in Wolken, aber am Horizont war schon die Sonne im Anmarsch.
Der erste Steilhang über der Hütte ist gleich fies, wir brauchten Harscheisen. Oben im Gletscherbecken waren wir dann knapp unterhalb der Wolkendecke. Bald dann im Nebel und oben sah wirklich nix mehr. Das nennt man wohl White-Out. Auf Verdacht ging der Woife alten Spuren nach, aber irgendwann wussten wir dann nicht mehr, wo es noch lang gehen könnte.
Half ja nix, umdrehen, der Routenaufzeichnung auf meiner Uhr folgten wir dann rückwärts, ziemlich mühsam, wieder nach unten. Es hatte zudem noch Bruchharsch von der ganz üblen Sorte, an feine Schwünge war nicht zu denken. Die Optik war aufgrund des Nebels überall total verschoben, man wußte gar nicht ob man schon stand oder noch fuhr. So haute es mich mehrmals um, weil der Gleichgewichtssinn die Lage völlig falsch berechnete. Es dauerte ewig, bis wir aus dem Nebel wieder rauskamen und da war auch zu sehen, mit guten Wetter wird das heute nix mehr. Der Steilhang über der Hütte hatte dann immer noch diesen fiesen, schweren Schnee mit Bruchharschdeckel. Ich ging zu Fuß runter.
Die restliche Abfahrt begleitete uns der Bruchharsch. Am Auto studierte ich dann unseren erreichten Punkt, nun ja, fast wären wir auf dem Teufelskamp gelandet. Aber knapp daneben ist auch vorbei. Außer Spesen also nix gewesen? Fühlte sich für mich nicht so an, die erste Skihochtour seit keine Ahnung wann, da war ich über jeden Meter froh, den ich in diesem Gelände erleben durfte. Da bin ich sehr genügsam geworden. Das nächste Mal muss es aber wieder klappen, also große Aussicht und schöne Schwünge im feinen Schnee ... ;-)

Stephan unterwegs mit Woife am 28.04.2024




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