Die Nacht hatte es ziemlich geschüttet, das Zelt war dementsprechend von außen reichlich naß. Das würde ich wohl erst abends wieder trocken bekommen. Egal.
Hinter Lechbruck geht es sehr idyllisch in der Nähe des Lechufers entlang, es finden sich ziemlich abgelegene Bauernhöfe.
Ich vermute mal, das sind glückliche Kühe.
... und wohl auch glückliche Pflanzen.
Am Lech entlang folgte ich teilweise dem Radweg "Via Claudia-Augusta". Der scheint sehr beliebt zu sein, jedensfalls kamen mir sehr viele Fahrradfahrer entgegen. Der Radweg startet in Augsburg überquert die Alpen, in Italien
radelt man dann entweder zum Gardasee, oder nach Venedig. Anhand der Namensgebung ist schon klar, man folgt dabei einer alten Römer-Route.
Das ist die Altstadt von Schongau. Die liegt auf einem Hügel mit nur sehr steilen Zufahrten, im Mittelalter bot das sicherlich einigen Schutz. Als neuzeitlicher Radler kommt man erstmal ins Schwitzen. Ich war dort ziemlich früh,
es war nix los, bis auf ein vollbesetztes Café. Die Leute dort starrten mich alle an wie eine Marienerscheinung, das wird mir von Schongau in Erinnerung bleiben.
... und wieder raus aus Schongau.
In der Ortschaft Hohenfurch, direkt an der Via-Claudia, hatte jemand in seinem gesamten Garten eine Modelleisenbahn aufgestellt.
Ich durfte in den Garten und mir die Anlage genauer anschauen. Die hat es mittlerweile wohl zu einiger Berühmtheit gebracht, wie mir die Hausdame erzählte. Der Erbauer tüftelte derweil an der nächsten Erweiterung.
Witzig insofern, als wir in später in Hamburg ja noch die Miniaturwelt anschauten. Hier nun also das bayerische Pendant dazu.
Bis Landsberg hat sich der Lech zunehmend tiefer sein Bett gegraben. Man bekommt ihn dann eher selten zu Gesicht und die steilen Hochufer bringen einiges an Steigung mit, sofern man in Flußnähe bleiben will.
Abodiacum, so hies das Dorf Epfach zu Römerzeiten. Beginn war eine Militärstation an der Kreuzung von zwei Römerstraßen.
Auf der Brücke über den Lech bei Epfach findet sich diese Plakette. Mir bleibt die Stelle in Erinnerung, weil es danach sehr steil vom Lech wieder hochging.
Blick von der Lechbrücke bei Epfach flussabwärts.
Nach der Brücke wagte ich einen Ausflug in die Auwälder am Hochufer des Lechs. Das kann schiefgehen, weil die Wege oft abrupt enden. Außerdem muss man aufpassen, um nicht zu weit in die steile Flanke des Hochufers zu gelangen.
Viele Steigungen wären die Folge. So erwischte ich allerdings einen schönen Forstweg durch den Auwald. Eines der Highlights dieser Etappe.
Vor Landsberg wird es dann flacher. Man radelt durch die Pössinger Au, hier gibt es auch einen Wildpark.
Landsberg hat dann eine sehr schöne Altstadt, die eine nähere Erkundung lohnt. Aber Vorsicht, bewegt man sich vom Lech weg, geht es wiederum sehr steil bergauf.
Das Karolinenwehr in Landsberg.
Hinter Landsberg wird es dann sehr flach. Bis Augsburg ist der Lech immer wieder in unzähligen Staustufen zu kleinen Seen aufgestaut.
Wie gesagt es war nun schön flach und ja, auch sonnig.
Eine weitere Staustufe.
Es ging gerade aus, ich hatte Rückenwind. Nun konnte ich mal ordentlich Strecke machen.
In Augsburg radelt man im Stadtwald bis fast ins Zentrum. So ein Beinahe-Urwald mitten in der Stadt dürfte auch ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt sein.
Im Zentrum von Augsburg.
Durch Augsburg radelte ich dann eher schnell durch, ich hatte ja noch ein paar Kilometer bis zum Campingplatz zu bewältigen. Der fand sich erst in Mühlhausen etwas nördlich von Augsburg.