Nun konnten wir uns zumindest meinen großen Wunsch nähern, Snowdonia und dem Mount Snowdon. Wir stellten den Camper unterhalb in Nant Peris. Und bevor wir dem höchsten Walliser angingen, entdeckten wir per
Zufall noch diese eindrucksvolle Wanderung durch die Schiefersteinbrüche bei Llanberis.
Wanderung durch den Schiefersteinbruch von Llanberis (leichte Wanderung), Snowdonia - Wales
Fakten
Wo?
Nant Peris - Llanberis
Strecke / Höhenmeter:
6km / 500Hm
Zeit:
4h, einfacher Weg
Startpunkt:
Campingplatz Nant Peris
Endpunkt:
Rundweg
Markierung:
kein durchgängiger Weg, man muss sich einzelne Teilstücke zusammensuchen
Ausgangspunkt:
Man kann die Runde nahezu beliebig entlang des Weges starten. In Nant Peris (120m) bieten Bauern ihre Wiesen als Campingplätze an. Da man in der Gegend sicher noch mehr machen will, sind dies optimale
Stützpunkte. Llanberis ist als Ausgangspunkt für die Bahn auf den Snowdon sowieso sehr touristisch.
Wegbeschreibung:
Wir haben unsere Runde an einem der Campingplätze von Nant Peris gestartet. Jenseits der Straße, beginnend beim Busbahnhof kann man zunächst noch etwas entfernt von der Straße laufen, beim Stausee muss
man dann aber direkt auf dem zum Glück vorhandenen Gehweg entlang der Straße in Richtung Llanberis weitergehen.
Kurz vor Llanberis geht man rechts zum Dolbadarn Castle, eine Burgruine mit perfekt runden Turm. Von dort läuft man direkt den Hügel hinab zum Damm des oberen Sees. Links könnte man jetzt einen Abstecher
zum "National Slate Museum" machen, wo die Ortsgeschichte mit dem Abbau von Schiefer anschaulich dargestellt ist. Sehr lohnend also.
Ansonsten läuft man vom Damm einen Fußweg direkt hoch und findet sich bald in den Abraumhalden des Schiefersteinbruchs. Diverse Abstecher sind hier möglich. Man folgt den Weg aber weiter bergauf und erreicht
etwas unvermutet eine kleine Siedlung. Durch diese hindurch, am nördlichen Ende findet sich ein großer Besucherparkplatz mit Busanschluß. Hier nun rechts ins Zentrum des Steinbruchs hoch über dem See. Hier
standen einst Hallen, wo die Schieferplatten in Form gebracht wurden. Dies ist nun ein hervorragende Aussichtsplatform mit Sicht auf die Seen und hoch zum Snowdon.
Auf gleichbleibender Höhe wandert man nun quer durch den Steinbruch und staunt über dessen Dimensionen. Am Ende führt der Weg wieder direkt hinab nach Nant Peris und man kommt wieder am Campingplatz vorbei.
Charakter:
Unschwieriger Weg, bestens ausgebaut. Markierung ist nicht durchgehend vorhanden, bzw. mit den verwendeten Sympbolen etwas kryptisch. Etwas Eigeninitiative ist also gefragt.
Einkehr:
"National Slate Museum", liegt (fast) auf dem Weg.
Karte:
-
Weitere Infos:
Menschengemacht
Eine schöne Wanderung, die sich für uns mehr per Zufall ergab. Wir weilten auf einer der Wiesen in Nant Peris, welche die Bauern des Dorfes als Campingplatz ausgesteckt hatten, um am nächsten Tag den Mount
Snowdon zu machen. Den Nachmittag wollten wir einen Spaziergang machen und daraus wurde dann diese Rundtour.
Von Nant Peris ist der Weg zunächst etwas enttäuschend, da man oberhalb des Sees an der Straße entlang laufen muss. Am anderen Ufer sieht man schon den Steinbruch, durch den der Rückweg führt. Man kann die
gewaltigen Dimensionen abschätzen.
Vor Llanberis liegt die Burgruine "Dolbadarn Castle". Eigentlich nur ein einzelner runter Turm, aber zu seiner Zeit wohl ein gewaltiges Bauwerk. Wenig unterhalb findet sich das "National Slate Museum", welches
wir dann zwei Tage später besuchten. Absolut sehenswert. Sollte man eigentlich vor dem Steinbruch machen, da man dann mit besseren Wissen über die Herstellung von Schieferplatten anders durch den Steinbruch
marschieren wird.
Oberhalb des Museums beginnt der Aufstieg und man geht dabei zuerst durch die gewaltigen Abraumhalden. Schiefer bricht ja eher plattenförmig und ziemlich eckig, man kann den Stein also super stapeln und das
wurde im Steinbruch auch ausgiebig gemacht. Nachdem man recht unvermittelt noch mal durch eine Häuseransammlung geht, gelangt man in das Zentrum des Steinbruchs. Man kann ahnen, woher Tolkien im "Herrn der Ringe"
die Inspiration für das Zwergenreich hatte. Zwischen gigantischen Felsabbrüchen kommt man sich ziemlich klein vor und alles wurde von Menschhand gestaltet. Daneben gibt es schier endlos tiefe Löcher. Tja, man
ahnt es, bestes Klettergelände und ja, wir haben einige Bohrhaken in diversen Routen blitzen sehen.
Schnell ist der Spuck auch wieder vorbei und über sattgrüne Wiesen geht es zurück zum Startpunkt.
Stephan, unterwegs mit Betty am 24.08.2022
Das kleine Dorf Nant Peris unterhalb des "Pen-Y-Pass", von dem der Normalweg startet. Der Snowdon wäre jetzt auf dem Bild oben im Nebel. Es gibt hier zwei sehr einfache Campingplätze. Llanberis ist von
hier in die andere Richtung in Laufnähe.
Unmittelbar bei Nant Peris führt der Weg noch durch eine idyllische Landschaft, abseits der Straße nach Llanberis. Bis kurz vor der Stadt muss man dann aber neben der Straße laufen. Ist aber nicht so schlimm,
der Verkehr hält sich in Grenzen.
Tja, Schafe gehören zu Wales, dementsprechend sieht man sehr viele davon.
Das Dolbadarn Castle wurde 1230 erbaut. Sieht dann tatsächlich aus, wie der Turm eines Schachspiels. Links kann man schon den Steinbruch am anderen Seeufer erkennen.
Auf dem Weg in den Steinbruch, unten der Stausee "Llyn Peris". Dahinter das Dolbadarn Castle, dann Llanberis. Von dort fährt der Zug hoch zum Snowdon. Rechts, nicht mehr auf dem Bild, wäre dann das
National Slate Museum.
So sieht das dann aus, wenn man durch die riesigen Abraumhalden des Steinbruchs läuft. Schiefergestein lässt sich gut stapeln und das wurde auch weidlich ausgenutzt.
Der Steinbruch am linken Seeufer, dann Nant Peris, ein guter Ausgangspunkt für den Mount Snowdown. Zu dem führt das Tal hoch bis zum Pen-Y-Pass. Rechts hoch geht dann der Grat über den Crib Groch, der
Anstieg für die Abenteuerlustigen. Der Snowdon schließlich versteckt sich im Nebel.
Die liegen sie also, die nicht verwendeten Schieferplatten. Warum diese nicht und andere schon, vermag ich nicht zu sagen. Ansonsten wurde die Steine vorort verarbeitet. Zu hauchdünnen rechteckigen Platten
geschlagen wurden sie um die ganze Welt verschifft, um Millionen von Häuserdächern einzudecken.
In einem kleinen Teil des Steinbruchs unten am See wird auch heute noch gearbeitet. Über den obersten grünen Hang in der Bildmitte führt die Bahn hoch zum Snowdon.
Das waren viele Schieferplatten ...
Um die Steine abzutransportieren, wurden im Steinbruch überall diese riesigen Rampen gestapelt.
Von Llanberis zum National Slate Museum verkehrt auch diese kleine Dampfbimmelbahn, man kann also sehr nostalgisch anreisen.
Im Inneren des National Slate Museum. Das ist gut gemacht, man kann z.B. zusehen, wie die Schieferplatten per Hand in Form gebracht und hauchdünn gespalten werden. Auch wie die Arbeiterschaft im
Laufe der Jahrhunderte gewohnt hat, ist sehr informativ.
In dem See wird wohl gerne getaucht. Über Wasser ist der Steinbruch aber auch ganz hübsch anzuschauen.