Start meiner Deutschland-Durchquerung also in Garmisch-Partenkirchen. Der Weg dorthin fast das Schwierigste der ganzen Tour. Zugfahren mit Fahrrad ist ja immer ein Risiko. Es besteht immer die Gefahr, dass man nicht
mitgenommen wird. In München am Bahnsteig hatte ich Glück, ich stand direkt am Eingang und war als erster im Zug. Drei Fahrräder später wurde der nächste auch schon abgewiesen.
Es war der Schnellzug nach Garmisch, mit wenigen Stopps. Der Zug war so richtig voll. Wie ich dann später erfuhr, der nachfolgende Zug ist langsamer, dafür war der angenehm leer. Das vielleicht als Tipp für alle
gestreßten Bahnfahrer mit Fahrrad.
Da steht also mein Verkehrsmittel für die nächsten Tage. Schön bepackt, so mag ich das. Das Wetter war dankenswerterweise sehr gut. Vom Bahnhof ging es also los, zuerst durch Garmisch, dann entlang der Loisach Richtung
Ehrwald.
Das erste von sehr vielen Straßenschildern, die ich fotografiert habe. Eine super Idee, um seine Route zu dokumentieren, wie ich herausgefunden habe.
Hinter Garmisch ging es zunächst entlang der Loisach. Die Straße nach Ehrwald ist ja immer sehr gut befahren, in dem engen Tal gibt es aber tatsächlich meist noch einen eigenen Fahrradweg.
Nur wenige Meter von der Bundesstraße, aber doch von dort nicht einsehbar, findet sich eine schöne Moorlandschaft neben der Loisach.
Von Griesen führt entlang der Neidernach ein Seitental direkt auf die österreichische Seite zum Plansee. Es hat einen schönen Schotterweg, die Strecke ist weitgehend sehr flach. Zuerst radelt man direkt auf den
Schellschlicht zu.
Der Weg an der Neidernach entlang ist sehr angenehm zu radeln.
Die Neidernach ist dabei der Grenzfluß zwischen Österreich und Deutschland. Hoch zu einem kleinen Pass wird somit die Grenze überquert und tatsächlich gibt es da auch eine Schranke.
Um zum Plansee zu kommen, musste ich also über den kleinen Pass oberhalb der Neidernach. Die Steigung war dabei allerdings sehr fahrradtauglich. Dahinter ging es bis zum Plansee erstmal wieder bergab.
Das ist dann auch schon der Plansee.
Nach Reutte geht es am Nordufer des Sees entlang.
Der Thaneller.
Ich bin in Österreich, genauer gesagt in Reutte. Voraus liegt der Säuling mit seiner Südseite. Genau auf der anderen Seite des Berges versteckt sich Neuschwanstein.
Ende Mai blühen alle Wiesen. Es ist ein Fest.
Rechts der Säuling. Am linken Ende der Pilgerschrofen und anschließend der "12-Apostelgrat" (siehe
Tour 635).
Das ist ein Blick in die Nordabbrüche der Tannheimer Berge, genauer gesagt, Köllenspitze und Gimpel.
Neben dem Lech bin ich zwar schon eine ganze Weile nebenher geradelt, aber vor Füssen kommt es auch mal ins Blickfeld. Ab jetzt wollte ich dem Lech bis zur Mündung in die Donau folgen. Das war der grobe Plan für die ersten
Etappen meiner Deutschlandtour.
Vor Füssen hat es dann auch gleich eine sehr spektakuläre Stelle, dem Lechfall. Was man auf dem Bild nicht ahnt, es handelt sich dabei keineswegs um einen "echten" Wasserfall, sondern um ein 12m hohes Stauwehr.
Über den Lech geht es in die Altstadt von Füssen, hier mit dem Stadtschloß.
Füssen kenne ich bereits ganz gut, deswegen hielt ich mich hier nicht lange auf. Nördlich davon gibt es bis Augsburg eine lange Kette von Stauseen des Lechs. Der Forggensee ist der erste in dieser Reihe und auch der größte.
Im Hintergrund nun die Nordseite des Säulings.
Zu Füßen des Bergs kann man nun Neuschwanstein ausmachen.
Hübsches Wasser.
Der Weg führt meist in Seenähe entlang. Später muss jedoch in das durchaus sehr hügelige Gelände westlich ausweichen.
Bei Lechbruck darf der Lech auch mal schneller fließen.
Das ist der Campingplatz "Via Claudia" hinter Lechbruck. Der Eindruck vom Bild täuscht, das ist ein riesiger Platz an einen weiteren kleinen Stausee. Die Größe bringt aber den Vorteil, das sich alles gut verteilt und man ein ruhiges
Plätzchen findet.
Ich machte hier schon nach 74km an diesem Tag Schluss. Von den angestrebten 100km war ich damit noch weit weg. Aber der nächste Campingplatz wäre erst in Landsberg gewesen und wie ich am nächsten noch sehen sollte, wär das ein
hartes Stück Arbeit gewesen. Da war der entspannte Abend am See doch besser.
Blick zurück in die Alpen. Das Phänomen, dass von Süden mich Unwetter verfolgten, sollte mir die ganze Reise bis Hamburg erhalten bleiben.
Das Camp am See.