Fontainebleau, Vogesen - Juni 2017
Wir verbrachten die Pfingstferien 2017 zum Großteil südlich von Paris. Dort gibt es rund um das Schloß Fontainebleau ausgedehnte Wälder, in denen sich Sandblöcke in schier unendlicher
Anzahl verstecken. Das Ganze ist wie gemacht zum Bouldern und von daher auch weltberühmt. Große Sandsteinblöcke auf sandigem Boden, das hätte jeder Kletterer gerne zum Trainieren im
Vorgarten. Hier kann man sich wochenlang austoben und hätte doch nicht jedes Gebiet gesehen. Einst übten
hier ausschließlich Alpinisten aus Paris, bevor Bouldern zum Selbstzweck wurde. Auch wenn man mit der Turnerei an Blöcken sonst nicht so viel am Hut hat, wird man ob der schönen
Landschaft und markierter Parcours trotzdem sehr zufrieden sein.
Nach einen Abstecher nördlich von Paris, blieben wir, um die lange Fahrt etwas zu verkürzen, noch ein paar Tage in den Südvogesen. Auch hier kann man gut klettern und vor allem Wandern.
Zunächst einmal empfiehlt sich die Investition in einen der vielen Boulder-Gebietsführer. Die sind zwar nicht billig, aber speziell zum Auffinden der Gebiete in der
weitläufigen Waldlandschaft fast unerlässlich (z.B. den "Fontainebleau Fun Bloc"). Will man keine speziellen Boulder machen, sondern nur Parcours, braucht man ansonsten keinen Führer mehr.
Parcours sind Boulder, die nach Schwierigkeit abgestuft, zu einer Serie zusammengefasst wurden. Die Parcours sind farblich je nach Schwierigkeit einheitlich markiert.
Will man einen kompletten Parcours schaffen, so ist dies in den größeren Gebieten eine tagesfüllende Aktion, die durchaus einer 30-Seillängen-Tour gleichzusetzen ist, nur
halt alles im selben Schwierigkeitsgrad.
In Fontainebleau handelt es sich um Sandsteinblöcke, die Kletterei ist sehr vielfältig, wenn nur die Ausstiege nicht wären. Das sind immer unangenehme Aktionen an runden
Griffen. Deswegen lieber vorsichtig. Wobei die Blöcke optimalerweise auf dem Sand stehen, aus dem sie gebaut sind. D.h. auch ohne Crashpad fällt man vergleichsweise weich.
Die Lage südlich von Paris hat natürlich auch was, ein Besuch der Stadt ist möglich, wobei sich die Fahrt mit dem Zug schon zieht. Man kann aber auch einfach vor Ort bleiben,
die Gegend ist wirklich sehr schön und eignet sich hervorragend zum Fahrradfahren. Ein Besuch des Schlosses in der Stadt Fontainebleau ist auch sehr zu empfehlen.
Bleibt nur noch die Frage der Übernachtung. Beliebt ist der Campingplatz "La Musardière" bei Milly-la-Forêt. Die Wege zu einigen der wichtigsten und größten Bouldergebiete
sind hier kurz und man kann das Auto stehen lassen. Dies hat aber den Nachteil, dass man für alles andere ein Auto braucht. Z.B. hat der Platz keinen Laden, morgens kommt
zwar ein Bäcker, bei viel Betrieb ist die Warteschlange jedoch so lange, man ist schneller, wenn man gleich in Milly sein Baguette holt.
Der Platz liegt komplett im Wald und ist von daher etwas schattig und finster. Es hat einen Pool. Die Waldlage hat den Vorteil, dass für Kinder rein schon aufgrund der
Natur etwas geboten ist. Die Nähe zu den Bouldergebieten macht den Platz sehr beliebt, so dass es schon mal voll werden kann.
Hier ein paar Eindrücke von den Bouldergebieten nahe des Campingplatzes "La Musardière":
Der "Cul de Chien", der Hundefelsen. Dahinter das für mich schönste Gebiet, welches von Musardière einfach zu erreichen ist.
Man sieht unten am Felsen einen roten Punkt mit Pfeil, so sind die Parcours markiert. Die zu machenden Boulder haben dann einen Punkt mit Durchnummerierung in gleicher Farbe.
So sieht es rund um den Cul de Chien aus, fast wie am Strand.
An einem Tag gönnten wir uns den Ausflug nach Paris. Am Eiffelturm standen wir lange an, es war es wert.
Das Schloß von Fontainebleau.
Einst residierte hier Napoleon.
Tour
651
1363m
Hohneck
Vogesen
Wandern
T3
15.06.17
Die Vogesen sind aufgrund des ersten Weltkriegs mit Straßen weitgehend über die weitläufigen Kämme gut erschlossen. Man kann daher schöne Höhenwanderungen machen, ohne viel
Zeit mit den Aufstiegen zu "verschwenden". Am Hohneck kann man dabei eine in Teilen durchaus anspruchsvolle Rundtour unternehmen. Die Tour ist ausführlich im folgenden Führer
beschrieben:
Man startet am "Col de la Schlucht", welches von Colmar über ein eindrucksvolle Passstraße zu erreichen ist. Danach muss man sich entscheiden, ob man die schwierigen, teils
versicherten Passagen etwas unterhalb des Gratkammes zuerst macht, oder erst beim Rückweg. Wir starteten zuerst über den schönen und einfachen Höhenkamm. In etwas mehr als
einer Stunde erreicht man dann die Berghütte direkt auf dem aussichtsreichen Gipfel des Hohnecks.
Von hier steigt man östlich ab in Richtung des kleinen Hohnecks, bis zum "Col du Schaeferthal". Hier geht es links weiter, man folgt der Beschilderung zum "Frankenthal". Über
eine felsige Flanke geht es steil hinab. Bei der Hütte findet man sich nun unterhalb der Steilabbrüche (dort kann man auch klettern), oberhalb derer der Hinweg führte.
Man folgt nun dem Weg etwas weiter, bis im Wald links der "Sentier des Roches" (GR 531) abzweigt. Nun wird der Weg spannend. Er führt entlang von Felsabbrüchen. Die luftigsten
Passagen sind aber gut versichert. Spannend ist eine Leiter, oder ein Felsdurchschlupf. Man kommt schließlich direkt am Col de la Schlucht wieder heraus.
Insgesamt braucht man so an die 4h für die Runde.
Blick zurück vom Hohneck zum Col de la Schlucht, oberhalb der Felsabbrüche der Weg über den Gratkamm, rechts darunter der Rückweg.
Auf der Hütte am Hohneck schmeckts.
Die Martinswand, hier gibt es auch Kletterrouten. Der Hinweg zum Hohneck führt genau oberhalb dieser Abbrüche entlang.
Der "Sentier des Roches" hat einige spannende Abschnitte.
Da geht's durch.
Klettern in Gueberschwihr
Wir hatten unser Basislager in den Vogesen nahe bei Colmar aufgeschlagen. Ganz in der Nähe gibt es ein Klettergebiet in Gueberschwihr, an Sandsteinfelsen.
Um die Felsen des Gebiets "Noveau Gueberschwihr" zu finden, fährt man vom gleichnamigen Ort in Richtung Osenbach. Es geht den Berg hoch und gleich hinter der ersten Kurve
im Wald parkt man rechts an der Straße. Gleich gegenüber führt links ein Weg in den Wald, dem man folgt. Ich denke es war die zweite Abzweigung, bei der man links etwas absteigen
muss, um die Kletterfelsen zu erreichen.
Die Kletterrouten sind bis zu 30m lang, die Absicherung mit Bohrhaken ist gut. Es hat mehrere Sektoren, mit Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Wobei es von den leichten (UIAA 4)
nur sehr wenige gibt. Sonst die Routen jedoch sehr lohnend. Speziell den Turm im Sektor I fand ich super.
Wir verwendeten als Kletterführer den "Sandsteinfelsen der Vogesen" von Frank Enz.
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