München - Holzkirchen - Tegernsee - Achensee. Talstation Rofanbahn.
Stützpunkt:
Erfurter Hütte (1837 m)
Zustieg:
Von der Bergstation der Rofanbahn nach Westen kurz absteigen zu einem kleinen Speichersee. Auf dem Weg links
des See führt ein Pfad direkt über die Nordseite zur Südwand der Rotspitze. Andere Möglichkeit, man folgt dem
Weg zur Dalfazalm bis zu einem Aussichtspunkt, hier zweigt nach rechts ein markierter Weg zur Rotspitze ab.
Kurz unterhalb des Gipfels führt ein Steig unter die Südwand.
Route:
Mitteldurchstieg IV+:
Logischster Weg durch die Südwand entlang der markanten Rissverschneidung in der Wandmitte. Zwei Seillängen (IV,
IV+ je 25m). Ausstieg nach rechts auf einen Pfeilerkopf.
Rebitschkante VI- (M. und F. Rebitsch):
Mehr oder weniger entlang der Ostkante. Einstieg direkt an der Kante.
1. SL (30m, VI-): Die Rissverschneidung gerade hoch, am oberen Ende kleiner Quergang nach links zu weiteren
Rissverschneidung. Diese gerade hoch, darüber im leichteren Gelände in der Ostseite zum Stand
(insg. 14 Bohrhaken).
2. SL (40m, V): Vom Stand kurz nach rechts in einen Riss. Hoch in leichteres Gelände auf ein Band. Gerade hoch
über einen Riss zum Ausstieg, oder leichter (V-) vom Band nach rechts und in einem Bogen zum Ausstieg.
Blick von der Erfurter Hütte auf die Rotspitze
Abstieg:
Vom Ausstieg der beiden Routen 1x50m die Südwand abseilen.
Charakter:
Sonnige Kletterei im nicht immer zuverlässigen Fels.
Üppig abgesichert.
Karte:
AV-Karte Nr. 6, 1:25000
Führer:
Hannes Salvenmoser, Mike Rutter "Kletterführer Rofangebirge"; Panico Alpinverlag,
1. Auflage 2003 Köngen
Link:
-
Bergspezln:
Betty
Ein wolkenloser, warmer Oktobertag. Da waren die Straßen voll. Wenn man sich die
Radiodurchsagen zu Gemüte führte, beinahe jeder Weg von München Richtung
Süden.
Wir hatten uns für die Rotspitze im Rofan entschieden. Ein Kletterzacken mit
nicht allzu langem Zustieg. Vorausgesetzt, man fährt mit der Seilbahn hoch. Da
wir etwas spät aufgestanden waren, gönnten wir uns diesen Luxus und zwängten uns
in die Kabine.
Die Rotspitze sieht man schon von der Erfurter Hütte. Die Südwand ist 50m hoch
und liegt wirklich den ganzen Tag voll in der Sonne. Das war an diesem Tag schon
fast wieder zuviel des Guten, da schmolz der Grip zum Fels regelrecht dahin. Zum
Einklettern hatten wir uns was einfaches ausgesucht, den Mitteldurchstieg mit zwei IVer Seillängen.
Kaum klettere ich zwei Meter, steht da doch brezenbreit ein Edelweiß. Das erste,
welches ich in freier Wildbahn sichte. Und erstaunlich, in der ganzen Wand
finden sich welche. In so exponierter Lage, quasi in einer vertikalen Felswüste.
Unsere Eingehtour hatten wir bald vollbracht und mit einmal abseilen gelangt man wieder
zum Wandfuß. Zum Ende hin geht es über einen Überhang. Frei in der Luft
schwebend verkrampfen die Hände und man
ist doch froh um den Prusikknoten, denn man dieses eine Mal ins Seil geknüpft
hat.
Nächstes Projekt, die Rebitschkante. Zwei Seillängen, unten VI-, oben V. Die
Route ist wirklich üppig abgesichert. In der VI- Seillänge auf 30m mit 14
Bohrhaken. Die Kletterei ist durchgehend fordernd, aber es findet sich immer wieder
rechtzeitig der nächste Tritt oder Griff, bevor es einem aus der Wand dreht. Bei
einem kleinen Quergang ist man froh, wenn der Rucksack am Wandfuß zurückbleibt. Das erleichtert die
Gleichgewichtsübung doch ungemein.
Die zweite Seillänge ist etwas überhängender aber mit großen Griffen versehen.
Weiter rechts findet sich auch eine V- Umgehung. Beim Marsch zurück genossen wir
noch die schöne herbstliche Umgebung. Betty's Alptraumhang ("Die Schneehölle von
Maurach") sieht ohne Schnee auch ganz friedlich aus. Dieses Mal gelangten
wir unfallfrei zurück zur Seilbahn.
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